Patienten mit kreisrundem Haarausfall für Studie gesucht
4. Dezember 2007 - Dr. Uwe Schwichtenberg
Mediziner der Universität Bonn suchen für eine Studie nach Personen, die unter kreisrundem Haarausfall (Alopecia areata) leiden. Die psychisch sehr belastende Erkrankung hat unter anderem genetische Ursachen. Die Bonner Forscher fahnden zusammen mit Kollegen aus Düsseldorf, München und Antwerpen nach den beteiligten Erbanlagen. Sie erhoffen sich so eine Aufklärung der Krankheitsmechanismen. Langfristig sind neue Behandlungsmöglichkeiten das Ziel.
Die Erbanlagen scheinen bei der Entwicklung der Alopecia areata eine Rolle zu spielen: Kinder von Patienten haben ein etwa drei- bis fünffach erhöhtes Risiko, die Erkrankung zu bekommen. "Um den beteiligten Genen auf die Spur zu kommen, sind wir auf die Mithilfe von Patienten angewiesen", erklärt die Leiterin der Studie Dr. Regina Betz. Die Teilnehmer müssen lediglich eine Blutprobe abgeben und einen Fragebogen ausfüllen. Die Blutentnahme kann auch beim Hausarzt erfolgen. Außerdem erfragen die Forscher ausführlich die familiäre Krankengeschichte. Sie wollen so herausfinden, welchen erblichen Verlauf der Haarausfall genommen hat.
Fast 1.000 Patientinnen und Patienten haben sich an der Studie bereits beteiligt. Damit ist es die größte Untersuchung zur Alopecia areata weltweit. Einige Kandidatengene haben Regina Betz und ihr Team in Zusammenarbeit mit dem Leiter vom Department of Genomics am Bonner Life & Brain-Zentrum, Professor Dr. Markus Nöthen, so bereits identifiziert. Sie rechnen aber damit, dass noch mehr Erbanlagen beteiligt sind. "Die Kenntnis dieser Gene soll uns helfen, die Krankheitsursachen besser zu verstehen", sagt die Leiterin einer Emmy Noether-Nachwuchsgruppe in der Humangenetik. "Langfristig erhoffen wir uns so Fortschritte bei Prävention und Therapie!"
Wer an der Studie teilnehmen möchte, kann sich an Dr. Silke Redler vom Institut für Humangenetik der Universität Bonn wenden: Telefon 0228/287-22568, E-Mail: silke.redler@uni-bonn.de
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