Das Polyzystische Ovarsyndrom - PCOS
3. April 2007 - Dr. Jens Meyer
Das Polyzystische Ovarsyndrom (PCOS) kann die Ursache für sowohl für Haarausfall am Kopf als auch für vermehrten Haarwuchs am Körper sein. Das PCOS tritt bei etwa 5-10% der geschlechtsreifen Frauen auf, oft zwischen dem 15. und 25. Lebensjahr. Das PCOS ist charakterisiert durch Störungen der Monatsblutung, einem männlichen Behaarungstyp (Hirsutismus), Akne oder Haarausfall (Alopezie) und/oder einer Erhöhung der männlichen Geschlechtshormone im Blut (Hyperandrogenämie). Bei ungefähr 70% der Patientinnen finden sich im Ultraschall Veränderungen der Eierstöcke (polyzystische Ovarien), die ursprünglich für die Erkankung namensgebend waren.
Oftmals tritt beim PCOS zusätzlich Übergewicht oder ein unerfüllter Kinderwunsch hinzu. Betroffene Frauen berichten zudem oft über massive Einschränkungen im Bereich der Lebensqualität, der Lebenszufriedenheit und der Sexualität. Zur Diagnostik des PCOS sind umfangreiche Untersuchungen notwendig. Dazu gehört immer ein ausführliches Gespräch mit der Patientin (Beginn der ersten Periode, Menstruationszyklus, Pubertätsentwicklung, Familiengeschichte etc.), eine körperliche Untersuchung mit Beurteilung der Haut und der Körperbehaarung und Bluttests mit Bestimmung verschiedener Hormone. Komplettierend sollte eine Ultraschalluntersuchung der Eierstöcke durchgeführt werden. Eine Erkrankung der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse), der Nebenniere und des Eierstocks (Ovar) muss ausgeschlossen werden. Darüber hinaus ist eine Untersuchung der Schilddrüsenfunktion erforderlich, da ein Teil der PCOS Patientinnen zusätzlich noch an einer Autoimmunentzündung der Schilddrüse (Autoimmunthyreoiditis) leidet, die zu einer Unterfunktion führen kann. Diese Schilddrüsenunterfunktion kann, genauso wie das PCOS, Ursache für einen unerfüllten Kinderwunsch sein.
Die Behandlung des PCOS richtet sich vornehmlich nach den im Vordergrund stehenden Beschwerden. Ausführliche Informationen zum PCO-Syndroms finden Sie auf der Website der PCOS Selbsthilfe (www.pcos-selbsthilfe.org) und unter www.pco-syndrom.de .
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