Neue Studie zu Finasterid bei Frauen
31. August 2006 - Dr. Jens Meyer
Finasterid 1m g (Handelspräparat Propecia) ist seit mehreren Jahren in der Behandlung des anlagebedingten Haarausfalls (AGA, androgenetische Alopezie, Alopecia androgenetica) des Mannes etabliert. Über die Wirksamkeit und die Sicherheit des Präparates in der Behandlung der weiblichen AGA gab es bisher nur wenige und zudem widersprüchliche Ergebnisse (wir berichteten).
Im Rahmen einer aktuellen Publikation wurden nun die Ergebnisse einer Finasterid Behandlung von 37 Frauen mit AGA vorgestellt (Iorizzo et al.:"Finasteride treatment of female pattern hair loss." Arch Dermatol. 2006 Mar;142(3):298-302). Die Teilnehmerinnen der Studie erhielten 2,5 mg Finasterid in Kombination mit einer "Antibabypille", da eine Frau unter Finasteridbehandlung auf keinen Fall schwanger werden darf. Nach einem Zeitraum von 12 Monaten wurde der Erfolg der Therapie anhand von Fotos und von videodermatoskopischer Haardichtebestimmung überprüft.
Am Ende des Studienzeitraumes konnte bei 3 Frauen eine deutliche Verbesserung, bei 8 Frauen eine mittelstarke und bei 12 Frauen eine leichte Verbesserung des Haarwachstums beobachtet werden. Bei 13 Teilnehmerinnen trat keine Verbesserung ein, und eine Frau zeigte eine Verschlechterung des Haarstatus. Unerwünschte Wirkungen wurden in der Studie nicht beobachtet, die Therapie wurde also von allen Frauen gut vertragen.
Das Studien-Team von Fr. Prof. Tosti von der Universität Bologna in Italien schloss aus diesen Ergebnissen, dass nun weitere Untersuchungen gebraucht würden um herauszufinden, welche Formen der weiblichen AGA am besten auf eine Finasteridtherapie ansprechen.
2006 | |
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