Bericht zur Behandlung der übermäßigen Gesichtsbehaarung der Frau
27. Mai 2006 - Dr. Jens Meyer
In einer Beilage des dermatologischen Fachjournales "JDDG" wurden aktuell die Empfehlungen der Royal Society of Medicine zur Behandlung des Hirsutismus veröffentlicht. Hirsutismus nennt man eine dem männlichen Behaarungsmuster entsprechende Körper- und Sexualbehaarung bei der Frau, also Wachstum von Haaren im Oberlippen- und Kinnbereich, zwischen den Brüsten und um die Brustwarzen, an den Schultern, an den Oberschenkelinnenseiten, an der Mittellinie des Bauches und eventuell den Zehenrücken. Der Schwerpunkt des Berichtes zielt auf die Behandlung der übermäßigen Gesichtsbehaarung, von der ca. 8% aller Frauen betroffen sind.
In der Therapie des Hirsutismus zeichneten sich Medikamte wie Cyproteronacetat, Spironolacton oder Flutamid, so der Bericht, durch ein "ambivalentes Nutzen Risiko Profi" aus. Hiermit ist gemeint, dass trotz gutem Behandlungseffekt zahlreiche, z.T. schwerwiegende mögliche Nebenwirkungen oft einem Einsatz der Präparate entgegenstehen. Durchweg positiv beurteilt wird in den Richtlinien die Creme mit dem Wirkstoff Eflornithin (Handelspräparat Vaniqa), die als Enzymhemmer direkt in den Entstehungsmechanismus der vermehrten Behaarung eingreife. Die Wirksamkeit des Präparates konnte nach Angaben des Berichtes bereits in elf klinischen Studien mit mehr als 1800 Patientinnen nachgewiesen werden. Nach 6 Monaten Behandlung reduziere Eflornithin Creme bei 73% der Frauen die Gesichtsbehaarung. Zudem steigere das Präparat auch die Effektivität sämtlicher anderer Enthaarungsmethoden. Die Verbesserng der Effizienz einer Laserbehandlung konnte bereits in zwei placebokontrollierten Studien nachgewiesen werden.
Weiterführende Informationen zu diesem Thema bieten die Rubrik "Haarentfernung" und der Expertenrat zu unerwünschter Gesichtsbehaarung der Frau
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