Frontal fibrosierende Alopezie (FFA) und Sonnenschutzmittel
24. Juli 2024 - Dr. A. Finner, Dr. U. Schwichtenberg
Die „frontal fibrosierende Alopezie vom Typ Kossard" (abgekürzt FFA) gehört zu der uneinheitlichen Gruppe von Kopfhauterkrankungen, die zu einem vernarbenden Haarausfall führt. Hierbei kommt es an der Stirn zu einem über die gesamte Breite zurückweichenden Haaransatz, oft begleitet von einem Verlust bzw. einer Ausdünnung der Augenbrauen. Die Häufigkeit der FFA hat in den letzten Jahren stark zugenommen (wir berichteten LINK). Die genaue Entstehung der Erkrankung ist noch ungeklärt. Als (Mit-) Auslöser werden Pflegeprodukte, Haarkosmetika, Sonnenschutzmittel, Kontaktallergien, hormonelle Störungen (z.B. Schilddrüse) oder Ernährungsfaktoren vermutet. Betroffen sind vor allem Frauen nach der Menopause, aber auch Männer oder jüngere Frauen können eine FFA entwickeln.
Auf der diesjährigen Tagung der amerikanischen dermatologischen Akademie (American Academy of Dermatology, AAD) in San Diego stand unter Anderem das Thema frontal fibrosierende Alopezie und Sonnenschutzmittel im Fokus. Eine aktuelle Metaanalyse ergab, dass die Verwendung von Sonnenschutzmitteln und Feuchtigkeitscremes mit einer mehr als verdoppelten Wahrscheinlichkeit für die Entstehung einer FFA verbunden ist. Ob es sich hierbei um einen direkten ursächlichen Zusammenhang handelt, lässt sich alleine aus der Datenlage heraus nicht sagen. Auf dem Kongress in San Diego wurde jedoch empfohlen, dass Betroffene Sonnenschutzmittel an der Stirn-Haargrenze und an den Augenbrauen zurückhaltend anwenden sollten. Die Bereiche könnten ausgespart werden und die Sonneneinwirkung dort durch das Tragen von Hüten oder den Aufenthalt im Schatten reduziert werden. Insofern Sonnencreme verwendet werden muss, könnten Präparate mit mineralischem Lichtschutz besser verträglich sein.
Dr. Andreas Finner (www.trichomed.com), Dr. Uwe Schwichtenberg (www.Derma-Nord.de)
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