Pilotstudie mit pflanzlichen 5-alpha-Reduktase-Inhibitoren
29. Mai 2002 - Dr. Jens Meyer
In der Fachzeitschrift "The Journal of Alternative & Complementary Medicine" wurde aktuell über eine Pilotstudie mit 5-alpha-Reduktase-Inhibitoren pflanzlicher Herkunft berichtet (J Altern Complement Med, April 1, 2002; 8(2): 143-52). Zum Hintergrund:
Das Enzym 5-alpha-Reduktase bewirkt im Körper die Umwandlung von Testosteron (Männliches Geschlechtshormon) zu DHT (Dihydrotestosteron). DHT ist neben der erblichen Veranlagung hauptverantwortlich für den anlagebedingten Haarausfall (Alopecia androgenetica). Mit dem bereits zugelassenen 5-alpha-Reduktase Inhibitor Finasterid (Handelspräparat Propecia) kann der DHT-Spiegel im Serum (Blut) um etwa 70% gesenkt werden, was bei ca. 90% der Anwender zu einem Stopp des Haarausfalls und in ca. 66% zu einer optischen Verdichtung des Kopfhaares führt.
Ein Team von Wissenschaftlern untersuchte nun an einer kleinen Gruppe von Männern zwischen 23 und 64 Jahren, ob auch mit 5-alpha-Reduktase-Inhibitoren pflanzlicher Herkunft (Serenoa repens Extrakt und Beta-Sitosterol) ein Effekt auf die männliche Glatzenbildung erzielt werden kann. Als Ergebnis der Placebo-kontrollierten Doppelblindstudie ergab sich eine Verbesserung des Haarstatus bei 60% der Teilnehmer, welche die aktive Substanz erhielten.
Da bei der vorliegenden Studie nur eine sehr kleine Gruppe von Probanden untersucht wurde, ließen sich zunächst keine weitergehenden Aussagen über die Effektivität der untersuchten Wirkstoffe treffen. Die Autoren betonten jedoch, dass es sich bei der Versuchsreihe lediglich um eine Pilotstudie handelte, der nun Untersuchungen in größerem Umfang folgen sollten.
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