Aktuelle Studie zur Behandlung des anlagebedingten Haarausfalls des Mannes mit Finasterid und zur Behandlung der schweren Alopecia areata
20. April 2002 - Dr. Jens Meyer
In der April-Ausgabe der renomierten Fachzeitschrift "Journal of the American Academy of Dermatology" wurden vor kurzem die Ergebnisse einer Studie zur Behandlung des anlagebedingten Haarausfalls des Mannes (Alopecia androgenetica) mit Finasterid vorgestellt (Price et al, J Am Acad Dermatol 2002 Apr;46(4):517-23). Im Rahmen der insgesamt 96 Wochen andauernden Untersuchung konnte gezeigt werden, dass unter einer Behandlung mit 1 mg Finasterid pro Tag wie erwartet sowohl die Anzahl der Haare als auch das Haargewicht der Teilnehmenden Männer im Vergleich zur einer Kontrollgruppe deutlich ansteigen. Interessanterweise fiel jedoch der Zuwachs im Haargewicht vergleichsweise stärker aus als die Zunahme der Haaranzahl. Hieraus kann geschlossen werden, dass zum Erfolg einer Finasterid-Behandlung neben einer höheren Anzahl von Haaren auch Faktoren wie z.B. eine Zunahme der Haarlänge und der Haardicke beitragen.
Ebenfalls in der April-Ausgabe des Journals berichtet ein weiteres Team von Wissenschaftlern über erste Versuche einer Behandlung des kreisrunden Haarausfalles (Alopecia areata) mit Sulfasalazin (Ellis et al, J Am Acad Dermatol 2002 Apr;46(4):541-4). Dieser Wirkstoff wird unter anderem eingesetzt in der Therapie der chronisch entzündlichen Darmerkrankung Colitis ulcerosa. Die Arbeitsgruppe konnte in einem Teil der behandelten Patienten mit Alopecia areata gute Erfolge erzielen. Sulfasalazin könne aufgrund seiner geringen Nebenwirkungen, so die Autoren, als Behandlungsoption für schwere Fälle des kreisrunden Haarausfalls in Betracht kommen. Vermutet wird ein positiver Einfluss auf die Erkrankung wegen der immunmodulatorischen Wirkungen des Arzneistoffes.
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