Neue und zukünftige Therapien bei androgenetischer Alopezie
14. Juli 2025 - Björn Meyer, Webmaster
Zum Abschluss des wissenschaftlichen Symposiums zum Thema Haarausfall am 2. Mai im Rahmen der 52. Tagung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) in Berlin berichtete Dr. Andreas Finner aus Berlin (www.trichomed.com) über News von den internationalen Haarkongressen des vergangenen Jahres im Bereich der androgenetischen Alopezie.
Über innerlich anzuwendendes Minoxidil hatten wir bereits mehrfach berichtet. Dieses würde zunehmend im Ausland bei androgenetischer Alopezie (AGA, anlagebedingter Haarausfall) eingesetzt. Hierzu gäbe es zunehmend auch gute Studien, die den Effekt und eine gute Verträglichkeit sowohl bei Männern als auch bei Frauen belege, so Dr. Finner. Mangels einer offiziellen Zulassung von Minoxidil Tabletten in Deutschland für die Indikation Haarausfall empfehle er selbst das Medikament jedoch in der Regel nur in Zusammenarbeit mit Internisten oder Hausärzten. Finasterid wird häufig äußerlich als Spray angewandt.
An Wirkstoffen mit aktuell laufenden Studien nannte Dr. Finner äußerlich anzuwendende Androgen Rezeptor Antagonisten (Pyrilutamide KX 826 und Clascoterone Lösung 7,5%), einen topischen AR degrader sowie einen Sulfotransferase Booster zur Aktivierung von Minoxidil.
Darüber hinaus seien viele weitere Ansätze in der Erprobung, so Dr. Finner, darunter Microneedling, Botox, Photobiomodulation (Laserkamm oder LED Helm), Prostaglandine, Zelltherapie, Hair cloning, Exosomen, Pflanzenextrakte, epigenetic reprogramming of age mit mRNA, Stammzellrejuvenation mit small molecules und SAMiRNA (wir berichteten).
Zudem sei erstmals ein von der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA anerkannter fraktionierter, nichtablativer Laser für die Behandlung von Haarausfall auf dem Markt, jedoch bisher nicht in Europa.
Außerdem erwähnte Dr. Finner den Gentest der Firma Fagron, mit dem der Erfolg von Therapien für Haarausfall mittels genetischer Analysen und persönlicher Informationen prognostiziert werden soll. Die Praxisrelevanz ist jedoch teils unklar.
Mittels einer fachgerechten Haartransplantation führen neue Geräte und ein naturgetreues, haarschonendes Vorgehen des Haarchirurgen oder der Haarchirurgin zu nachhaltigen Verbesserungen. Jedoch sollten auch haarerhaltende Behandlungen gegen ein weiteres Fortschreiten erfolgen. Ausdrücklich warnte Dr. Finner vor Haarverpflanzungen, bei denen durch nichtärztliches, teils ungelerntes Personal operiert wird. Es könne zu schwer korrigierbaren, unästhetischen Ergebnissen kommen. Die Fachverbände Verband Deutscher Haarchirurgen (www.vdhc.de) und ISHRS (www.ishrs.org) haben entsprechende Patientenhinweise erstellt.
2025 | |
---|---|