Bericht der Ärztezeitung zur innerlichen Behandlung der Alopecia areata
13. März 2023 - Dr. A. Finner, Dr. U. Schwichtenberg
Mitte 2022 hat die EU-Kommission einen ersten JAK-Inhibitor (Wirkstoff Baricitinib) für die Behandlung einer schweren Alopecia areata (AA) zugelassen. Lesen Sie hierzu auch die Pressemeldung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) vom Juli 2022. In einem aktuellen Bericht der Print- und Online Ausgabe der Ärztezeitung wird berichtet, dass sich die innerliche Therapie mit dem JAK Inhibitor vor allem für Patientinnen und Patienten anbietet, die einen Schweregrad der AA von mehr als 50% der Kopfhautfläche aufweisen, und deren Lebensqualität deutlich unter der Erkrankung leidet. Weniger in Frage kämen Betroffene mit einer Alopecia areata totalis (Totalverlust aller Haare der Kopfhaut), Alopecia areata universalis (Verlust aller Haare auf der Kopfhaut und am ganzen Körper) und langer Erkrankungsdauer.
Zur Berechnung des prozentualen Anteils der Kopfhaut wird bei der AA der sogenannte SALT Score (Severity of Alopecia Tool) herangezogen. Die behandelnde Ärztin oder der behandelnde Arzt schätzt dabei ein, wieviel % jeweils auf der linken Seite, der rechte Seite, dem Oberkopf und der Rückseite betroffen sind. Dieser Prozentwert wird wiederum multipliziert mit dem prozentualen Anteil, den das betroffene Areal (Seite, Oberkopf, Rückseite) an der Gesamtkopfhaut ausmacht. Klingt kompliziert, ist aber anhand einer Rechenvorlage samt Graphik in jeder Arztpraxis einfach durchzuführen.
Wichtig zu wissen ist: Per Gesetz ist bislang generell eine Erstattung der Kosten für Arzneimittel gegen Haarverlust ausgeschlossen. Dies betrifft auch die Therapiekosten einer Alopecia areata. Es können jedoch in Zusammenarbeit mit den behandelnden Ärztinnen und Ärzten auf individueller Basis Anträge auf eine Übernahme der Kosten an die Krankenkasse gestellt werden.
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