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Studie zur äußerlichen Anwendung von Finasterid
19. August 2022 - Dr. A. Finner, Dr. U. Schwichtenberg

Der Wirkstoff Finasterid ist als Tablette in der Dosierung von 1mg pro Tag seit über 20 Jahren in der Behandlung des anlagebedingten Haarausfalls (androgenetische Alopezie, AGA) des Mannes etabliert. Finasterid hemmmt selektiv das Enzym 5-alpha-Reduktase Typ II und somit die Umwandlung des männlichen Geschlechtshormons Testosteron zu DHT (Dihydrotestosteron). DHT ist neben der erblichen Veranlagung hauptverantwortlich für den androgenetischen Haarausfall. Durch die Hemmung des Enzyms wird der Spiegel von DHT im Serum (Blut) um etwa 70 % gesenkt.

In einer 2022 veröffentlichten europaweiten Studie wurde nun die Wirksamkeit und Verträglichkeit von äußerlich als Spray aufgetragenem Finasterid untersucht. An über 45 Testzentren erhielten über 450 Männer Finasterid als Spray, als Tablette, oder lediglich ein Placebo. Die Dauer der Untersuchung betrug 24 Wochen. Laut der Ergebnisse der Haarzählung war die Wirksamkeit des Sprays im Bereich des Oberkopfes vergleichbar mit der innerlichen Gabe von 1mg Finasterid, aber deutlich besser als bei Einnahme des Placebos. Der Behandlungseffekt konnte ab der 12. Woche beobachtet werden.

Der große Vorteil gegenüber der Einnahme als Tablette war die über 100fach geringere Konzentration von Finasterid im Blut der Patienten, und somit auch eine deutlich geringere Absenkung des DHT Gehaltes im Blut. Hierdurch könnten eventuelle innerliche Nebenwirkungen vermieden werden, vermuten die Autoren. Äußerliche Nebenwirkungen auf der Kopfhaut wie Rötung oder Juckreiz traten im Studienzeitraum nur selten und milde auf.

Die Autoren verweisen darauf, dass zur Beurteilung der Langzeit-Wirksamkeit noch weitere Studien sinnvoll wären. 

Finasterid-Spray ist bereits als Medikament zur Behandlung der AGA des Mannes zugelassen, aber noch nicht auf dem Markt erhältlich. Es könnte aber sein, dass dies Ende 2022 der Fall sein wird. 

Die Original Veröffentlichung zu der oben genannten Studie in englischer Sprache finden Sie hier: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC9297965/

Dr. Andreas Finner (www.trichomed.com), Dr. Uwe Schwichtenberg (www.Derma-Nord.de)

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