2% und 5% Minoxidil beim anlagebedingten Haarausfall der Frau
25. April 2004 - Dr. Jens Meyer
Der Wirkstoff Minoxidil ist seit Frühjahr 2004 auch in Deutschland als 2%ige Lösung zur Behandlung des anlagebedingten Haarausfalls (Alopecia androgenetica, androgenetische Alopezie) der Frau zugelassen (Handelspräparat Regaine Frauen). Bisher war Minoxidil in Deutschland nur in einer 5%igen Lösung zur Behandlung des anlagebedingten Haarausfalls des Mannes verfügbar, und konnte Frauen nur im Rahmen eines sogenannten "individuellen Heilversuches" rezeptiert werden.
Eine aktuelle wissenschaftliche Studie verglich nun die Wirksamkeit von 2% und 5% Minoxidil in der Behandlung des anlagebedingten Haarausfalls der Frau (Lucky AW, Piacquadio DJ, Ditre CM, Dunlap F, Kantor I, Pandya AG, Savin RC, Tharp MD. J Am Acad Dermatol. 2004 Apr;50(4):541-53). In der über 48 Wochen andauernden, Plazebo-kontrollierten Multicenter-Untersuchung verwendeten 153 Frauen 5% Minoxidil, 154 Frauen 2% Minoxidil und 74 Teilnehmerinnen eine wirkstofffreie Lösung (Placebo) zwei mal pro Tag. Untersucht wurden sowohl die Haarzahl als auch die Enschätzung des Haarwuchses bzw. des Erscheinungsbildes durch die Untersucher und durch die Teilnehmerinnen.
Nach der 48 wöchigen Therapie zeigte sich die 5%ige Lösung dem Placebo in allen 3 Endpunkten (Haarzählung, Einschätzung durch die Untersucher und Einschätzung durch die Patientinnen) überlegen. Die 2%ige Zubereitung konnte in den ersten beiden Kriterien ebenfalls eine deutliche Besserung im Vergleich zur Placebogruppe unter Beweis stellen. Hinsichtlich der Selbsteinschätzung der Teilnehmerinnen war der Unterschied zur Placebogruppe jedoch nicht eindeutig nachzuweisen. Hier zeigte sich die 5%ige Lösung der 2%igen Zubereitung überlegen.
Beide Minoxidil Lösungen wurden von den teilnehmenden Frauen der Studie gut vertragen. Es ergaben sich keine Hinweise auf systemische unerwünschte Wirkungen (Nebenwirkungen, die durch ein Eindringen von Minoxidil in den Körper verursacht werden könnten). In der Gruppe der Anwenderinnen der 5%igen Lösung kam es jedoch im Vergleich zur 2%igen Zubereitung und zur Placebogruppe zu einem häufigeren Auftreten von örtlichen unerwünschten Reaktionen wie Juckreiz oder Irritationen der Kopfhaut sowie vermehrtem Haarwachtum im Gesichtsbereich.
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