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Einleitung zur traditionellen chinesischen Medizin

Die Akupunktur und die traditionelle chinesische Medizin (TCM) haben sich mittlerweile auch im Westen etabliert und werden von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits für mehrere Erkrankungen als Behandlungsform empfohlen. Zum Thema Haarausfall jedoch finden sich auch in den großen Lehrbüchern meist nur wenig Berichte. Wir haben daher bei Dr. Li vom Institut für chinesische Medizin in Bremen nachgefragt, ob auch in der TCM Behandlungsstrategien oder Medikamente für vermehrten Haarverlust entwickelt wurden. Seine Aussagen und Empfehlungen hierzu finden Sie in den Texten Verschiedenen Formen von Haarausfall aus der Sicht der TCM, Theoretische Überlegungen zur Behandlung und Praktische Umsetzung der theoretischen Grundlagen. Zum besseren Verständnis der Aussagen möchten wir hier noch einige Erläuterungen anbringen.

In der Aufzählung der verschiedenen Arten von Haarausfall aus Sicht der TCM beschreibt Dr. Li die Alopecia areata, die prämature Alopezie sowie die seborrhoische Alopezie. Erstere entspricht der westlichen Diagnose eines kreisrunden Haarausfalls, bei der 2. Form dürfte es sich um die Alopecia androgenetica (anlagebedingter Haarausfall) handeln. Die seborrhoische Alopezie ist in das westliche Muster nicht genau einzuordnen, und könnte am ehesten einem anlagebedingten Haarausfall mit (häufig) begleitendem seborrhoischen Ekzem zuzuordnen sein. Die aufgelisteten häufigen Auslöser decken sich zum Teil mit den auch im Westen anerkannten Aulösern eines diffusen Haarausfalls.

Die theoretischen Grundlagen der traditionellen chinesischen Medizin sind für westliche Laien und auch Mediziner nur schwer nachvollziehbar, auch gibt es innerhalb der chinesischen Medizin verschiedene Denkmodelle. Eine umfassende Darstellung ist im Rahmen dieser Texte unmöglich. Dr. Li geht in seinen Texten vor allem auf folgende Vorstellungen der TCM ein: Die Funktionen und Vorgänge des menschlichen Körpers werden im wesentlichen von verschiedenen Organen wie z.B. Leber, Niere, Milz, Lunge, Magen, Dünndarm, Dickdarm und Gallenblase übernommen. Diese Organe sind jedoch nicht als einfacher anatomischer Bestandteil des Körpers zu verstehen, sondern sind Ausdruck bestimmter physiologischer Wirkungskreise. Jedem Organ ist ein klar definierter "Energiekreislauf" im Inneren des Körpers und auf der Haut zugeordnet, ein sogenannter Meridian. Auf den Meridianen liegen die meisten Akupunkturpunkte, welche entsprechend der zu behandelnden Erkrankung mit Akupunkturnadeln, Laser oder Wärmeanwendungen "stimuliert" werden können.

Erwähnt werden in den Texten auch das Blut und der Begriff "Qi" (Ausgesprochen: "Tschi"). Beides sind nach chinesischer Vorstellung neben weiteren Körpersäften die grundlegenden Substanzen im menschlichen Körper. Qi kann vereinfacht als eine Art Energie aufgefasst werden, die wiederum in verschiedene Qi-Arten untergliedert wird. Desweiteren finden die Begriffe "Feuchtigkeit", "Hitze" und "Wind" Verwendung. Neben "Trockenheit" und "Kälte" sind dies die wesentlichen den Körper beeinträchtigenden klimatischen Faktoren.

Nur kurz erwähnt wird das Konzept von YIN und YANG. Diese Theorie bezeichnet kurz gesagt die Auffassung, dass alle Gegenstände oder Vorgänge im Universum aus zwei gegensätzlichen, in Abhängigkeit zueinander stehenden Aspekten beruhen.

Nach Auskunft von Dr. Zhao, ebenfalls vom Institut für chinesische Medizin in Bremen, liegt die Erfolgsquote der TCM bei Haarausfall entsprechend Veröffentlichungen von chinesischen TCM-Dermatologen bei 75%. Dr. Zhao selbst hält diese Angaben jedoch für zweifelhaft hoch. Im Institut für chinesische Medizin in Bremen wird in der Regel zunächst ein Behandlungsversuch über 8 - 12 Wochen unternommen und im Verlauf beurteilt, ob eine positive Veränderung eintritt. Die bisherige Fallzahl sei jedoch zu gering für eine grundsätzliche Aussage zu den Erfolgsaussichten.

Informationen über Ärzte mit Erfahrung in der TCM sowie allgemeine Hinweise zur TCM und Akupunktur finden Sie im Internet unter anderem auf der Website der Deutschen Ärztegesellschaft für Akupunktur (DÄGfA) unter www.daegfa.de.

Autor: Dr. J. Meyer

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