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Fragenarchiv - Mögliche zukünftige Therapieaussichten (Dutasteride, Gentherapie etc.)

Für individuelle Informationen und Empfehlungen ist ein Besuch beim Hautarzt unerlässlich.

Themen in dieser Archiv-Rubrik

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Nächste Propecia Generation?
"Haben sie Kenntnisse, wann die nächste ""Generation"" von Propecia und Co. zugelassen wird?"

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Individueller Heilversuch mit Dutasteride?
Ich gehöre zu denjenigen, die Dutasterid in einem individuellen Heilungsversuch zur Behandlung des androgentischen Haarausfalls einsetzen. Um Erfahrungsberichte zu studieren, lese ich in diversen Internet-Foren. Dort wird, zum Teil in Trendwellen und besonders in US-amerikanischen Foren, häufig von verstärktem Haarausfall während der Therapie berichtet. Unter anderem kursieren Berichte basierend auf einer EHRS-Studie, die besagen, daß durch die Inhibition der 5alpha-Reduktase der Testosteronlevel nicht nur im Plasma, sondern auch in der Skalphaut (und dort im drastischen Maß von über 100%), ansteigt. Das nun vermehrte Testosteron soll nun dafür verantwortlich sein, daß das Haarpapillengewebe geschädigt wird wie unter dem Einfluß von DHT. Können Sie dies bestätigen, oder handelt es sich einmal wieder um unausgegorene Gerüchte?

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Prozentuale Hemmung der 5 alpha Reduktasen durch Dutasteride
Ich würde gern wissen, ob Dutasterid die 5 Alpha Reduktase Typ I und II in gleichem Umfang hemmt. Wieviel % des Typ I bzw. Typ II werden jeweils (bei der normalen Dosis von 0,5 mg/Tag) gehemmt?

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Dutasteride
"Was halten sie von diesen Aussagen einer Internetseite? (gekürzt wegen Überlänge): 1. ""(...) Völlig irreal ist es zu glauben, dass Dutasteride im verkümmerten und vom Blutfluss abgeschnittenen Haarfollikel etwas bewirken kann. (...)"" 2. ""Die Reduzierung des DHT Wertes im Blut durch die Wirkung von Avodart an anderer Stellen im Körper bringt dem Haarfollikel nichts. Im Gegenteil . Man erhöht unnötig den Testosteronanteil im Blut und belastet das Haarfollikel."" Auf der Seite (noch im selben Text) wird für äusserliche Dutasterid-Rezeptorblocker-Kombination aber auch für Finasterid geworben! "

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Gentherapie
Ich habe gelesen , dass es schon bald mit Hilfe der Gentherapie möglich ist , Haare wieder vollständig wachsen zu lassen. Wissen Sie , wie lange das noch dauern wird?

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Stammzellentherapie
Ich bin sehr neugierig, was neue Entwicklungen im Bereich des Haarausfalls anbelangt. Wissen Sie als Experten, ob eine Behandlung durch Gentherapie/Stammzellen innerhalb der nächsten 10 Jahre realistisch erscheint?

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Bericht zur Stammzellentherapie
Ich habe in Ihren News vom Juli 2005 gelesen, dass es neue Entwicklungen in der Stammzelltechnologie gibt. Wann kann man damit rechnen und wie sieht diese Behandlung konkret aus?

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Können durch Stammzelltherapie Tumoren entstehen?
Auf Ihrer Seite wurden kürzlich sehr hoffnungsvolle neue Entwicklungen am Beispiel der Stammzellentechnologie zur Behandlung von Haarausfall dargestellt. Auf anderen Websites gibt es sehr kritische Meinungen zu diesem Thema. Auszüge: "Abgesehen von ethischen Problemen zeigt sich immer deutlicher: Stammzellen werden diese Erwartungen nicht erfüllen können. Ein Teil des Problems liegt in den wundersamen Eigenschaften der Stammzellen selbst. Eben weil sie jeden Zelltyp bilden können, dürfen sie nicht in den Körper gelangen. Ansonsten entstehen Tumore. " Nun meine Fragen: 1. Könnten diese Gefahren auch ein Rückschlag für die Haarforschung mit Stammzellen werden? 2. Wie sehen Sie den Inhalt dieser Meldungen? Ist das übertriebene Panikmache?

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Pflanzliche 5-alpha Reduktase Hemmer
In ihrer Seite aktuell 29.Mai 2002 wurde von einer Pilotstudie über pflanzliche 5-alpha Reduktase Hemmer berichtet. Langfristig würde ich gerne auf pflanzliche Enzym 5-alpha Hemmer (z.B. Sägepalmextrakt) umsteigen. Welche Ergebnisse liegen 2005 schon vor?

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Neue äusserliche Mittel? Follecular targeting?
Gibt es derzeit weltweit neue Forschnungsansätze für gute äusserliche Mittel, die bald für den Patienten zu kaufen sind. In anderen Ländern wird angeblich an sehr wirksamen topischen Mitteln in Richtung follecular-targeting" geforscht. Hier versucht man die Wirkstoffe gegen den Haarausfall geziehlt an den Follikel zu bringen. Können Sie hierzu etwas für die Zukunft berichten?

"Haben sie Kenntnisse, wann die nächste ""Generation"" von Propecia und Co. zugelassen wird?"

Seit einigen Jahren wird bereits an Weiterentwicklungen des 5 alpha Reduktase Typ 2 Inhibitors Finasterid (Propecia) geforscht. In sehr frühen Stadien wissenschaftlicher Studien sind auch erste Versuche mit einem 5 alpha Reduktase Typ 1 und 2 Inhibitor vorgenommen worden. Ob dieser Marktreife erreicht oder nicht, ist noch nicht absehbar. Auf jeden Fall ist in den nächsten Jahren noch nicht mit einem weiteren potenten Wirkstoff zu rechnen.

Dr. C. Kunte

Ich gehöre zu denjenigen, die Dutasterid in einem individuellen Heilungsversuch zur Behandlung des androgentischen Haarausfalls einsetzen. Um Erfahrungsberichte zu studieren, lese ich in diversen Internet-Foren. Dort wird, zum Teil in Trendwellen und besonders in US-amerikanischen Foren, häufig von verstärktem Haarausfall während der Therapie berichtet. Unter anderem kursieren Berichte basierend auf einer EHRS-Studie, die besagen, daß durch die Inhibition der 5alpha-Reduktase der Testosteronlevel nicht nur im Plasma, sondern auch in der Skalphaut (und dort im drastischen Maß von über 100%), ansteigt. Das nun vermehrte Testosteron soll nun dafür verantwortlich sein, daß das Haarpapillengewebe geschädigt wird wie unter dem Einfluß von DHT. Können Sie dies bestätigen, oder handelt es sich einmal wieder um unausgegorene Gerüchte?

Leider bewegt man sich als junger Mann, der Dutasterid anwendet, im Nebel der Unsicherheit. Wie Sie wahrscheinlich wissen, wurden die wissenschaftlichen Studien zur Wirksamkeit von Dutasterid bei Haarausfall von der Herstellerfirma Glaxo abrupt abgebrochen. Warum? Eine Information, aus welchen Gründen dies geschah, erhält man von der Firma nicht. Deswegen habe ich noch nie einem Patienten dieses Medikament gegen Haarausfall verschrieben.

Die von Ihnen diskutierte Theorie kann ich mangels Fachinformationen auch nicht bewerten, sondern rate Ihnen und allen anderen, die Dutasterid einnehmen, das Medikament abzusetzen und durch einen 5-alpha-Reduktase-Hemmer zu ersetzen, den man sehr genau kennt und der gegen die androgenetische Alopezie zugelassen ist: Finasterid (Propecia).

Prof. Dr. H. Wolff

Anmerkung der Redaktion: Lesen Sie zu diesem Thema auch den Bericht in der Rubrik "Aktuelles" vom 14.12.2006.

Ich würde gern wissen, ob Dutasterid die 5 Alpha Reduktase Typ I und II in gleichem Umfang hemmt. Wieviel % des Typ I bzw. Typ II werden jeweils (bei der normalen Dosis von 0,5 mg/Tag) gehemmt?

Die %-Verteilung kenne ich nicht, aber Dutasterid hemmt beide Enzyme, 5alpha-Reduktase Typ I und II[,.] insgesamt wird der DHT-Spiegel im Serum um 90% gesenkt (bei Finasterid, das nur den Typ II hemmt, sind es 70% DHT-Senkung).

Prof. Dr. H. Wolff

"Was halten sie von diesen Aussagen einer Internetseite? (gekürzt wegen Überlänge): 1. ""(...) Völlig irreal ist es zu glauben, dass Dutasteride im verkümmerten und vom Blutfluss abgeschnittenen Haarfollikel etwas bewirken kann. (...)"" 2. ""Die Reduzierung des DHT Wertes im Blut durch die Wirkung von Avodart an anderer Stellen im Körper bringt dem Haarfollikel nichts. Im Gegenteil . Man erhöht unnötig den Testosteronanteil im Blut und belastet das Haarfollikel."" Auf der Seite (noch im selben Text) wird für äusserliche Dutasterid-Rezeptorblocker-Kombination aber auch für Finasterid geworben! "

Dem ersten Teil der Aussagen (1) kann ich zustimmen. Dem zweiten Teil (2) kann ich nicht zustimmen. Dabei möchte ich mich allerdings nicht in komplexen Argumentationslinien verheddern, die zwar theoretisch plausibel klingen, aber für mich als klinisch tätigen Arzt sekundär sind. Grund: Klinische Studien haben gezeigt, dass die Einnahme von 5-alpha-Reduktase-Hemmern wie Finasterid (Propecia) - und wahrscheinlich auch von Dutasterid (Avodart) - das Haarwachstum sichtbar verbessert. Eine äusserliche Anwendung ist noch nicht untersucht worden, wahrscheinlich ist sie aber bei weitem nicht so wirksam wie die innerliche 5-alpha-Reduktase-Hemmer Einnahme.

Prof. H. Wolff

Ich habe gelesen , dass es schon bald mit Hilfe der Gentherapie möglich ist , Haare wieder vollständig wachsen zu lassen. Wissen Sie , wie lange das noch dauern wird?

Bis eine Gentherapie am Menschen zur Behandlung des androgenetischen Haarverlustes zum Einsatz kommen wird werden sicherlich noch sehr viele Jahre vergehen.

Dr. C. Kunte

Ich bin sehr neugierig, was neue Entwicklungen im Bereich des Haarausfalls anbelangt. Wissen Sie als Experten, ob eine Behandlung durch Gentherapie/Stammzellen innerhalb der nächsten 10 Jahre realistisch erscheint?

Ob sich die Stammzelltherapie bei der androgenetischen Alopezie in den nächsten 10 Jahren bereits etablieren wird, ist sehr unsicher.

Dr. Christian Kunte

Ich habe in Ihren News vom Juli 2005 gelesen, dass es neue Entwicklungen in der Stammzelltechnologie gibt. Wann kann man damit rechnen und wie sieht diese Behandlung konkret aus?

Die Therapie der androgenetischen Alopezie (AGA) mit Stammzellen ist derzeit noch Zukunftsmusik. Verschiedene Arbeitsgruppen arbeiten jedoch an Methoden, bei denen z.B. Stammzellen aus Haarfollikeln des Hinterkopfes (die resistent gegen die androgenetische Alopezie sind) in die Kopfhaut mit von der AGA bedrohten Haarfollikeln spritzt. Im Idealfall würden dann die neuen Stammzellen den Haarfollikel "umprogrammieren" und damit resistent gegen die AGA machen. Aber wie gesagt: Noch Zukunftsmusik...

Prof. H. Wolff

Auf Ihrer Seite wurden kürzlich sehr hoffnungsvolle neue Entwicklungen am Beispiel der Stammzellentechnologie zur Behandlung von Haarausfall dargestellt. Auf anderen Websites gibt es sehr kritische Meinungen zu diesem Thema. Auszüge: "Abgesehen von ethischen Problemen zeigt sich immer deutlicher: Stammzellen werden diese Erwartungen nicht erfüllen können. Ein Teil des Problems liegt in den wundersamen Eigenschaften der Stammzellen selbst. Eben weil sie jeden Zelltyp bilden können, dürfen sie nicht in den Körper gelangen. Ansonsten entstehen Tumore. " Nun meine Fragen: 1. Könnten diese Gefahren auch ein Rückschlag für die Haarforschung mit Stammzellen werden? 2. Wie sehen Sie den Inhalt dieser Meldungen? Ist das übertriebene Panikmache?

Bei Stammzellen werden unterschiedliche Differenzierungsgrade unterschieden. Eine nicht ausdifferenzierte omnipotente Stammzelle (aus Embryonen) kann jedes Gewebe bilden, eine bereits in eine Geweberichtung differenzierte pluripotente Stammzelle nur bestimmte Gewebe. Je weniger differenziert die Stammzelle, desto höher ist die (theoretische) Möglichkeit, verschiedenartige Tumore zu bilden.

Die "Stammzellen", die vielleicht bereits demnächst bei menschlichen Kopfhaarfollikeln verwendet werden, z.B. die von Prof. Hoffmann aus Freiburg entdeckten "Tassenzellen", sind bereits so weit im Körper des Empfängers ausdifferenziert, dass eine tumuröse Entartung kaum zu erwarten ist. Selbst wenn diese eintreten sollte, sind Tumoren des Haarfollikels in der Regel gutartig.

Prof. H. Wolff

In ihrer Seite aktuell 29.Mai 2002 wurde von einer Pilotstudie über pflanzliche 5-alpha Reduktase Hemmer berichtet. Langfristig würde ich gerne auf pflanzliche Enzym 5-alpha Hemmer (z.B. Sägepalmextrakt) umsteigen. Welche Ergebnisse liegen 2005 schon vor?

Zu den pflanzlichen 5-alpha-Reduktase-Hemmern kann ich nicht viel sagen, weil sie sich meiner Ansicht nach in einer wissenschaftlichen Grauzone bewegen. Das heisst, irgendjemand hat irgendwann im Reagenzglas irgendetwas nachgewiesen - nur eine klinische Relevanz, z.B. bezüglich der androgenetischen Alopezie, ist nie gezeigt worden.

Prof. Hans Wolff

Gibt es derzeit weltweit neue Forschnungsansätze für gute äusserliche Mittel, die bald für den Patienten zu kaufen sind. In anderen Ländern wird angeblich an sehr wirksamen topischen Mitteln in Richtung follecular-targeting" geforscht. Hier versucht man die Wirkstoffe gegen den Haarausfall geziehlt an den Follikel zu bringen. Können Sie hierzu etwas für die Zukunft berichten?

Topische Alternativen zur Regaine Lösung sind derzeit nicht in Sicht. All die beschriebenen Mittel und Methoden sind noch Zukunftsmusik. Bislang werden entsprechende Mittel noch im Labor untersucht. Größere klinische Studien am Menschen sind noch nicht durchgeführt worden.

Dr. C. Kunte

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