Für individuelle Informationen und Empfehlungen ist ein Besuch beim Hautarzt unerlässlich.
Ob durch eine Senkung des Testosteronspiegels auch eine Senkung des DHT Spiegels herbeigeführt werden kann, ist nicht genau untersucht. Da jedoch der Normbereich für Testosteron eine sehr große Spannbreite aufweist, müsste rein theoretisch eine erhebliche Absenkung des Testosteronspiegels erfolgen. Da jedoch auch Patienten mit erheblichem, substitutionsbedürftigem Testosteronmangel eine androgenetische Alopezie entwickeln können, scheint dies kein vernünftiger Ansatz zu sein.
Zudem kann ein Testosteronmangel auch zu erheblichen Nebenwirkungen führen. Testosteron ist am Körper für die sekundäre Geschlechtsbehaarung (Bart, Körperbehaarung) und am Kopf indirekt über DHT für die männliche Glatzenbildung verantwortlich. Eine Korrelation mit der Höhe der Testosteronspiegel ist nicht zu erwarten. Jedoch haben dunkelhaarige Männer aus Südeuropa eher eine ausgeprägte Körperbehaarung als blonde Nordeuropäer, was weniger mit der Höhe der Testosteronspiegel, als vielmehr mit genetischer Veranlagung zusammenhängt.
In der Literatur wird tatsächlich von verschiedenen Arbeitsgruppen kontrovers darüber diskutiert, dass Lakritze Konsum zu einer Absenkung des Testosteronspiegels im Serum bei jungen gesunden Männern führen kann. Die Ergebnis sind aber sehr inkonsistent.
Dr. Christian Kunte
Details zu den Ergebnissen und verwendeten Techniken können Sie unter folgenden Internetadressen finden:
Die Zusammenfassung des Artikels finden Sie unter: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/query.fcgi?cmd=Retrieve&db=pubmed&dopt=Abstract&list_uids=14675169
Ganzer Artikel (spezieller Zugang erforderlich): http://www.blackwell-synergy.com/links/doi/10.1111/j.1523-1747.2003.12568.x/full/
Die Stammzellenforschung macht rasante Fortschritte. Trotzdem ist die Prognose in bereist 5 Jahren Therapien gegen ""Haarausfall"" zu haben meiner Meinung nach vermessen, zumal es ein Vielzahl verschiedener Haarerkrankungen gibt. In dieser Publikation ging es auch nicht darum Haare im Rahmen einer Haarerkrankung wachsen zu lassen, bei der eine Vielzahl verschiedener Faktoren eine Rolle spielen, sondern Haare an normalerweise nicht behaarten Stellen von Mäusen.
Prof. Dr. Hans Wolff
Wir verwenden zur Behandlung der androgenetischen Alopezie des Mannes die derzeit für diese Indikation zugelassenen und wissenschaftlich sehr gut untersuchten Präparate Finasterid und Minoxidil. Eine weitere 5-AR Redukatse Typ II Hemmung durch andere Präparate dürfte nicht hiffreich sein, da Finasterid die 5 alpha Reduktase Typ II so stark hemmt, dass der DHT Spiegel im Blut um 70 % reduziert wird. DHT entsteht weiter durch die 5 alpha Reduktase Typ I. Deshalb wäre um einen besseren Effekt zu erzielen eine 5 AR Typ I Hemmung erforderlich. Die meisten Präparate, die wissenschaftlich erwiesenermaßen ein 5 AR Typ I Hemmung bewirken, sind jedoch Lebertoxisch. Persönlich habe ich keine Erfahrung mit pflanzlichen 5 AR Inhibitoren. Wissenschaftlich valide Studien hierzu gibt es meines Wissens nach nicht zu diesem Thema.
Dr. Christian Kunte
Dies ist nicht zu empfehlen. Unter anderem kann sich der gesamte männliche Körper verweiblichen, sei es vom Haarstatus oder dem Körperbau.
Dr. Christian Kunte
Das mit dem Leinsamen gegen Haarausfall ist meiner Ansicht nach Unsinn. Solche Meldungen laufen immer nach dem Prinzip: Eine Beobachtung extrapolieren. Wenn also im Reagenzglas festgestellt wird, dass Leinsamenextrakt (wie Propecia) die 5-alpha-Reduktase hemmt, wird gleich gefolgert, dass die Substanz dann auch gegen Haarausfall gut sein könnte. Diese wissenschaftlich unhaltbaren Übertragungen sind genauso falsch wie z.B.: "Stress ist schlecht für die Fruchtbarkeit. Also könnte man Stress als Verhütungsmittel einsetzen?".
Prof. H. Wolff
Die androgenetische Alopezie wird lediglich durch genetische und hormonelle Faktoren beeinflusst. Antioxidantien werden in der anti-aging Medizin vielfältig eingesetzt. Deren Wirkung bei der androgenetischen Alopezie ist in keinster Weise im Rahmen von Studien nachgewiesen. Somit sind auch Vit. A,C,E, acc-akut und Phytoöstrogene zur Behandlung der androgenetischen Alopezie des Mannes nicht zu empfehlen.
Dr. C. Kunte