Für individuelle Informationen und Empfehlungen ist ein Besuch beim Hautarzt unerlässlich.
Andere Wirkstoffe als Minoxidil und Finasterid (Propecia) halte ich bei einer androgenetischen Alopezie für weitgehend wirkungslos. Ein Kompromiss wäre die nur einmal tägliche Anwendung von Regaine Lösung zusätzlich zur Propecia Tablette.
Prof. Dr. H. Wolff
Nahrungsergänzungsmittel, homöopathische Mittel, Vitamine oder Zink sind bei androgenetischer Alopezie unwirksam.
Prof. Dr. H. Wolff
Auf der EHRS Konferenz 2003 in Barcelona wurden im Rahmen von Kurzvorträgen und Postern zahlreiche neuartige Therapien vorgestellt, die an kleineren Gruppen von Personen getestet wurden. Zu Carpronium Chlorid gibt es in der medizinischen Literatur nur wenige Publikationen. Hier wurde vor allem der Einfluss der Substanz auf das Haarwachstum im Tiermodel untersucht. Weder in Deutschland noch in Europa gibt es bislang größere Studien. Eine Zulassung als Medikament zur Therapie der androgenetischen Alopezie bei Frauen gibt es nicht. Deshalb können wir vor einer Anwendung nur abraten und empfehlen das Ihnen verordnete Präparat Regaine Frauen zur Therapie Ihres androgenetischen Haarverlustes zu verwenden.
Dr. C. Kunte
Beim Problem Haarausfall sollte man 2 Vorgänge unterscheiden: 1) Verstärkter täglicher Haarausfall = Haarwechsel = Effluvium, 2) Sichtbare Ausdünnung der Kopfbehaarung = Alopezie.
Bei verstärktem täglichen Haarausfall stellt man in der Haarwurzelanalyse (Trichogramm) eine relativ erniedrigte Rate an aktiv wachsenden Haaren fest (Anagenhaare < 80%) und dementsprechend eine erhöhte Rate an Haaren, die nicht mehr wachsen (Telogenhaare > 20%). Worauf es bei der Behandlung des Haarausfalls aber wirklich ankommt, ist nicht die Erhöhung der Anagenhaarrate, sondern die Stabilisierung bzw. Erhöhung der sichtbaren Haardichte.
Daher reissen mich die Melatonin-Ergebnisse nicht vom Hocker. Etwas überspitzt ausgedrückt hat Melatonin vor allem zwei Wirkungen: Es macht schläfrig und dick (Appetitsteigerung). Eine positive Wirkung auf die Haardichte glaube ich erst, wenn ich entsprechende Verlaufsfotografien sehe - wie z.B. bei der Finasterid-Tablette (Propecia) oder der Minoxidillösung (Regaine).
Prof. H. Wolff
Auf der Verkaufsseite des Produktes im Internet werden einige englische Studien zitiert, in denen über die Wirksamkeit von ungesättigten Fettsäuren auf die 5-alpha-Reduktase in Zellkulturen spekuliert wird. Daneben wird von einer ""Studie"" berichtet in der es heisst: ""Es wurden Testpersonen im Alter zwischen 25 - 60 Jahren ausgewählt, die unter diffusem Haarausfall, Schuppen, fettiger Kopfhaut (überfettet) und laschem und glanzlosem Haar litten."" Klinische Untersuchungen zur Wirksamkeit bei anlagebedingtem Haarausfall (androgenetische Alopezie) liegen nicht vor, ebenso bestehen keine eigenen Erfahrungen mit dem Präparat.
Dr. Kunte schrieb in diesem Zusammenhang: ""Kriterien zur Beurteilung von klinischen Studien, insbesondere bei Erkrankungen wie Haarausfall, sollten sein: Plazebokontrolliert - Vergleich der Wirksubstanz mit einer unwirksamen Substanz (Plazebo). Doppelblind - weder Prüfarzt noch Proband wissen welches Präparat (Plazebo oder Wirkstoff) der einzelne Studienteilnehmer erhält. Randomisiert - die Zuteilung, welcher Proband Plazebo oder die Wirksubstanz erhält, erfolgt zufällig Erhoben werden sollten neben subjektiven Daten (Beurteilung von Prüfarzt und Proband) vor allem objektive Daten wie Haarzahl oder Vergleichsphotografien, damit eine unabhängige Beurteilung des Therapieerfolges möglich ist. Darüber hinaus sollte die Studie über mindestens 12 Monate andauern und eine große Zahl von Probanden einschließen.""
Dr. J. Meyer
Das bone morphogenetic protein und der bone morphogenetic protein Rezeptor 1A sind essentiell für die Differenzierung von Vorläuferzellen der inneren Wurzelscheide des Haarschaftes und des Haarschaftes an sich. Dies hat eine Arbeitsgruppe aus New York im Journal of Cell Biology 2003 publiziert. Da es sich hierbei um aktuell veröffentlichte Daten aus der Zell- und Molekularbiologie handelt gibt es natürlich noch keinerlei Studien in größerem Umfang mit Doppelblinduntersuchungen am Menschen. Was diese gewonnenen Erkenntnisse möglicherweise für die Entwicklung von Haartherapeutika bedeuten wird sicherlich erst in mehreren Jahren klar sein.
Dr. C. Kunte
Die Kombination aus Propecia und Regaine ist die meiner Ansicht nach wirksamste Behandlung, die möglich ist. Bei einigen Männern ist allerdings der genetische Druck zur Alopezie so gross, dass selbst diese Therapiekombination nicht zum Stopp des Haarausfalls führt, sondern nur zur Verzögerung des Vorgangs. Von einer Avodart-Einnahme rate ich bei der derzeitigen Datenlage ab. Avodart ist ein Prostata-Mittel mit dem Wirkstoff Dutasterid. Es ist gegen Haarausfall nicht ausreichend untersucht worden und auch nicht zugelassen. Von Spironolacton rate ich noch mehr ab, da es zu Elektrolytverschiebungen im Blut führen kann, die unter anderem mit Wassereinlagerungen (Ödemen) einhergehen. Die Androgenrezeptorblockade führt bei manchen Männern zur Brustvergrösserung (Gynäkomastie) und Impotenz. Von ""keinen Nebenwirkungen bei Männern"" kann also überhaupt keine Rede sein!
Prof. H. Wolff
Die angebliche Wirksamkeit der Sägepalme als DHT-Hemmer bzw. als wirksam bei Haarausfall hält sich so zäh wie das Monster vom See Loch Ness. Die Tatsache, dass in Deutschland etwas verschrieben wird, hat noch lange nichts mit der tatsächlichen Wirksamkeit zu tun. Man bedenke nur, wie oft homöopathische ""Globuli"" von Ärzten (!) verschrieben werden ... Daher ist die Sägepalme keineswegs eine Lösung gegen Haarausfall. Ihrer Anmerkung, dass keine grossen Studien zur Wirksamkeit von Stoffen stattfinden, die sich nicht mehr patentieren lassen, stimme ich vollkommen zu. Mit einer solchen Stratregie wäre jedes Pharmaunternehmen schnell bankrott, da grosse Studien leicht zig-Millionen Euro kosten.
Prof. H. Wolff
Von Alopesan 400 habe ich in der wissenschaftlichen Literatur noch nichts gelesen\[,.\] daher gehe ich davon aus, dass es unwirksam ist.
Prof. H. Wolff
Über Soja gibt es immer wieder Spekulationen. Ich halte dieses Nahrungsmittel für endokrinologisch (hormonell) irrelevant. Der seltenere Haarausfall der Asiaten kommt nicht von der Ernährung sondern von den Genen.
Prof. H. Wolff