Für individuelle Informationen und Empfehlungen ist ein Besuch beim Hautarzt unerlässlich.
Zu Nioxin-Produkten kann ich Ihnen keinerlei persönliche Erfahrungen berichten. Da zu diesen Präparaten keinerlei wissenschaftliche Studien vorliegen kann auch keine Beurteilung und Wertung erfolgen. Von einer Anwendung ist abzuraten.
Dr. C. Kunte
Cimi verwende ich nicht, da ich noch keine überzeugenden Wirksamkeitsdaten gesehen habe. Ich habe versucht, den Studienleiter Dr. Hoffmann von der Uniklinik Bochum zu erreichen. Da er zur Zeit im Urlaub ist, hat mir ein Mitarbeiter Auskunft gegeben.
Mit Hilfe einer Spezialkamera und eines Computerprogramms (""microDERM"" von der Visiomed AG in Bochum) wurde der Einfluss eines pflanzlichen Mittels auf das Haarwachstum bei Männern und Frauen untersucht. Es handelt sich um das Phytopharmakon Cimicifuga Racemosa (""CiMi"" Haartonikum), welches in Apotheken bereits erhältlich ist (Apothekenverkaufspreis 100ml 24,95 Euro, PZN: 1581022).
Die Untersuchung war also keine wissenschaftliche plazebokontrollierte Doppelblind-Studie, sondern im Prinzip lediglich eine Anwendungsbeobachtung. Eine Publikation in einem wissenschaftlichen Journal ist nicht erfolgt.
Diese ohne Rezept frei verkäuflichen Mittel sind auf keinen Fall auf eine Stufe zu stellen mit wissenschaftlich wirklich etablierten Substanzen wie Minoxidillösung (Regaine) oder Finasterid-Tabletten (Propecia), die sich in zahlreichen Studien als wirksam erwiesen haben.
Prof. Dr. H. Wolff
Es bestehen keine Einwände gegen Thymusshampoo, sofern dies gut vertragen wird. Eine Wirkung auf das Haarwachstum ist bei Shampoos grundsätzlich wegen der kurzen Einwirkdauer kaum möglich, auch bei androgenetischer Alopezie nicht.
Dr. C. Peter
Zu Nixodil habe ich folgende Inhaltsstoffe ermittelt: Alcohol, Water, Propylene Glycol, Polysorbate 80, Amniotic Fluid, Live Yeast Cell Derivative, Hydrolyzed Animal Protein, Hydrolyzed Glycosaminoglycans, Biotin, Lecithin, Hinokitiol, swertia Extract, Methylchlorisothiazolinone, Methylisothiazolinone, Cholesterol, Lavender Oil, Methylparaben, Fragrance.
Man kann also getrost davon ausgehen: Nixodil hilft nix!!
Prof. Dr. H. Wolff
Bei dem Pärparat Xandrox handelt es sich um eine Mischung aus vielen verschiedenen Wirkstoffen. Das Präparat ist in Deutschland nicht zugelassen. Der hauptsächlich wirksame Inhaltsstoff ist 5 % Minoxidil. Dieser Wirkstoff ist in dem in Deutschland zugelassenen Haartherapeutikum Regaine 5 % enthalten. Als weitere Zusätze sind Azelainsäure, als möglicher Hemmstoff der DHT-Bildung, Betamethason (Kortison), zur Beruhigung der Kopfhaut, und Retin-A, Vitamin-A-Säure zur Verbesserung der Aufnahme von Minoxidil, beigefügt. Bemerkung: Veröffentlichte wissenschaftliche Studien zur diesem Produkt liegen nicht vor. Minoxidil ist eine Substanz, die in 5 %iger Konzentration nur schwer in Lösung geht. Ob Azelainsäure an der menschlichen Kopfhaut zu einer Hemmung der DHT-Bildung führt und der Haarausfall hierdurch gestoppt werden kann ist höchst fraglich. Retin-A lässt Substanzen leichter die Kopfhaut durchdringen, die Substanzen werden leichter in den Körper aufgenommen. Bei Minoxidil jedoch möchte man keine Aufnahme in den Körper sondern das Vordringen zum Haarfollikel. Betamethason, ein Kortison, kann bei Reizung der Kopfhaut diese beruhigen.
Um den Wirkstoff Minoxidil überhaupt in Lösung, also in seine wirksame Form zu bringen, ist eine hohe Konzentration des Lösungsvermittlers Propylenglykol erforderlich. Die herstellende Firma hat es bislang nicht geschafft pharmakologisch wirksame Lösungen von Minoxidil in höherer Konzentration als 5 % herzustellen. Bei höherer Konzentration von Minoxidil löst sich die Substanz nicht mehr, sondern fällt aus und ist somit nicht mehr wirksam.
Da nun nicht davon auszugehen ist, dass Xandrox 15 wirkt, ist ein verstärkter Haarverlust bei Umsetzen auf Regaine nicht zu erwarten. Garantien gibt es allerdings nicht. Sie sollten sich mit diesem Problem bei Ihrem Hautarzt vorstellen. Gegebenenfalls kann ein erneuter Behandlungsversuch mit Regaine 5 % (für Männer zugelassen) oder Regaine Frauen (2% Minoxidil) sinnvoll sein.
Dr. C. Kunte
Xandrox ist ein Gemisch aus Minoxidil, und zwar in einer Konzentration von 5%. Die anderen Komponenten sind: Azeleic Acid 5%, Betamethazone Valerate und für die Nacht-Behandlung zusätzlich Retin-A .025%. Zu diesem Produkt existieren keinerlei wissenschaftliche Studien, die eine Wirksamkeit belegen. Die einzige Minoxidil-Lösung, die sich wissenschaftlichen Studien unterzogen hat, ist Regaine Lösung. Aus diesem Grunde verschreiben wir auch nur Regaine Lösung und haben keine Erfahrung mit Xandrox. Prinzipiell sollte die Minoxdillösung auf die Areale an der Kopfhaut aufgebracht werden, die von Haarausfall betroffen sind. Ist jedoch bereits eine spiegelnde Glatze vorhanden, ist ein positiver Effekt nicht mehr zu erwarten. Die durch Shedding verlorenen Haare werden wieder nachwachsen. Zudem ist zu empfehlen nicht mehrere äußerliche Präparate gleichzeitig anzuwenden.
Dr. C. Kunte
Im Internet tauchen immer wieder sehr interessante innovative Therapien auf, die Erfolg versprechen. Auch die angesprochene Therapieoption klingt verlockend. In der medizinischen Fachliteratur sind von Dr. Bazan zu diesem Thema jedoch leider keinerlei Publikationen zu finden, so dass diese vermittelte Euphorie mit größter Vorsicht gesehen werden muss. Eine Beurteilung ist aufgrund der fehlenden Literatur auch nicht möglich. Denkbar sind solche Ansätze natürlich.
Dr. C. Kunte
Was Azelainsäure angeht: Im Reagenzglas kann man alles ""beweisen"" und zurechtbiegen. Ganz sicher ist Azelainsäure völlig irrelevant für die androgenetische Alopezie des Mannes.
Prof. H. Wolff
Mit der Substanz ""Alpecin"" setzt sich eine lange, ungute Tradition fort: Immer mal wieder wird ein neues ""Haarwuchsmittel"" angepriesen. In der Regel - wie auch hier - handelt es sich um Kosmetika, die ihre Wirkung nicht so gründlich belegen müssen wie verschreibungspflichtige Medikamente.
Ich kenne keine Studie, die jenseits des Reagenzglases (wo man alles beweisen kann ...), eine Wirkung von Koffein bei androgenetischer Alopezie belegt. Andererseits kenne ich einige starke Kaffeetrinker mit Glatze ...
Also mein Tipp: bei der androgenetischen Alopezie des Mannes helfen nur 2 Substanzen, die 5%ige Minoxidillösung (Regaine 5% Männer) und die 1-mg-Finasteridtablette (Propecia).
Prof. Dr. Hans Wolff
An Shampoos dürfen Sie alles verwenden was Sie gut vertragen und womit Sie im Alltag und Ihrer Frisur gut zurecht kommen. Hierbei sind nicht immer die teuersten auch die besten Shampoos.
Dr. Christian Kunte