Für individuelle Informationen und Empfehlungen ist ein Besuch beim Hautarzt unerlässlich.
Terzolin (Wirkstoff Ketokonazol) ist ein für die Behandlung des seborrhoischen Kopfekzems zugelassenes effektives Mittel. Das seborrhoischen Kopfekzem tritt vornehmlich bei Männern auf, bedingt durch eine verstärkte Talgproduktion, die durch männliche Geschlechtshormone (Androgene ) unterhalten wird. Diese Hormone sind bekanntermaßen ursächlich für die Entstehung einer androgenetischen Alopezie. Das seborrhoische Kopfekze ist somit eher eine häufig anzutreffende Begleiterscheinung des erblichen Haarverlustes. Hefepilze (Pityrosporum ovale) und Bakterien scheinen bei der Entstehung des Ekzems ebenso eine wichtige Rolle zu spielen.
Bislang sind in einer Publikation von 1998 zwei kleinere Untersuchungen veröffentlicht, die eine Verbesserung des Haarstatus durch dauerhafte Anwendung von Nizoral Shampoo (Ketokonazolhaltig) belegen. Weitere Daten existieren nicht, so dass eine abschließende Beurteilung nicht möglich ist. Aus meiner Sicht kann die Anwendung eines ketokonazolhaltigen Shampoos als Ergänzung eines effektiven Therapieverfahrens zur Behandlung der androgenetischen Alopezie hilfreich sein, insbesondere bei seborrhoischem Kopfekzem.
Dr. C. Kunte
Alpecin After Shampoo Liquid enthält als Kosmetikum keine wirksamen Substanzen. Ein Effekt auf Haarausfall ist nicht untersucht und nicht zu erwarten. Ein angenehmer und pflegender Effekt mag nicht abgesprochen werden.
Dr. C. Kunte
Klinische Studien zur Aktivierung von Haarwurzeln mittels Lasertherapie sind bis jetzt noch nicht veröffentlicht. Da keine fundierten Daten vorliegen kann zu einer derartigen Therapie nicht geraten werden.
Vor wenigen Jahren waren vielversprechende, kostenintensive Therapieversuche mit Magnethauben unternommen worden, die sich als nicht effektiv erwiesen haben.
Prof. Dr. H. Wolff
Bei dem Pärparat Xandrox handelt es sich um eine Mischung aus vielen verschiedenen Wirkstoffen. Das Präparat ist in Deutschland nicht zugelassen.
Der hauptsächlich wirksame Inhaltsstoff ist 5 % Minoxidil. Dieser Wirkstoff ist in dem in Deutschland zugelassenen Haartherapeutikum Regaine 5 % enthalten.
Als weitere Zusätze sind Azelainsäure als möglicher Hemmstoff der DHT-Bildung, Betamethason (Kortison) zur Beruhigung der Kopfhaut und Retin-A (Vitamin-A-Säure) zur Verbesserung der Aufnahme von Minoxidil beigefügt.
Veröffentlichte wissenschaftliche Studien zur diesem Produkt liegen nicht vor.
Minoxidil ist eine Substanz, die in 5 %iger Konzentration nur schwer in Lösung geht. Ob Azelainsäure an der menschlichen Kopfhaut zu einer Hemmung der DHT-Bildung führt und der Haarausfall hierdurch gestoppt werden kann, ist höchst fraglich. Retin-A lässt Substanzen leichter die Kopfhaut durchdringen, die Substanzen werden leichter in den Körper aufgenommen. Bei Minoxidil jedoch möchte man keine Aufnahme in den Körper, sondern lediglich das Vordringen zum Haarfollikel. Das Kortison Betamethason kann Reizungen der Kopfhaut beruhigen.
Dr. C. Kunte
Von ""Revivogen"" habe ich noch nie gehört, geschweige denn eine wissenschaftlich-seriöse Publikation gelesen. Es klingt ganz nach einem der vielen Internet-Quacksalber-Präparate.
Prof. Dr. H. Wolff
Zu dem homöopathischen Mittel ""Hairr"" gibt es in der medizinischen Literatur keine Angaben über Untersuchungen zur Therapie von Haarausfall. Aus diesem Grunde kann über eine potenzielle Wirksamkeit nicht einmal spekuliert werden. Ebenso kann die Anwendung des Präparates zur Behandlung von Haarausfall nicht empfohlen werden.
Dr. C. Kunte
Spezielle Shampoos, die zu einer Kräftigung der Haare führen, gibt es nicht. Unterschiede gibt es aber welche Haar-Fülle und welchen Halt der Haare ein Shampoo hinterlässt. Pauschale Empfehlungen gibt es nicht, man muss verschiedene Shampoos ausprobieren. Hilfreich sind häufig auch Haarschäume, die man nach dem Haarewaschen in das noch feuchte Haar einmassiert. Die Haare erscheinen voller und sitzen besser.
Dr. C. Kunte
Crinohermal Haarlotion, eine Kombination von patentiertem Glycerol-Oxyester aus aktiviertem Maiskeimöl und organischem Silicium Komplex (Silanediol Salicylate TEA), trägt nach Angaben des Herstellers zu einer Verbesserung der Durchblutung und Stabilisierung des Bindegewebes im Bereich der Haarwurzel bei. Ob der fortschreitende Haarausfall mit dieser Therapie aufgehalten werden kann, kann nicht beurteilt werden.
Dr. C. Kunte
Zu Tricomin existieren keine in der medizinischen Literatur publizierten Studien zur Beurteilung des Effektes bei Haarausfall. Lediglich im Internet lassen sich auf wenigen Seiten Studiendaten finden, die aber natürlich keiner Überprüfung zugänglich sind. Aus diesem Grunde kann zu einer möglichen Wirksamkeit keine Stellung genommen werden.
Die Tricomin-Produkte (Shampoo, Conditioner, Follikel Therapie Spray u.a.) werden als Ergänzung zu gängigen Medikamenten zur Behandlung des erblichen Haarausfalls wie Propecia und Regaine beworben. Es scheint sich somit wohl eher um Pflegeprodukte zu handeln. Entsprechende Produkte sind derzeit in Deutschland nicht erhältlich.
Dr. C. Kunte
Von der Herstellerfirma von Lygal hair stimulant (Wirkstoff Sodium Sucrose Octasulfat) werden 2 ""Studien"" vorgelegt. Daten über einen möglichen Wirkmechanismus liegen nicht vor.
Die erste ""Studie"" wurde bei einer Dänischen Dermatologin durchgeführt.
Die Untersuchung ist nicht plazebokontrolliert, nicht doppelblind und nicht randomisiert. Insgesamt nahmen 67 Probanden an der Studie teil. Eingeschlossen wurden Männer und Frauen mit androgenetischem Haarverlust, Patienten mit Alopecia areata (kreisrundem Haarausfall) und Patienten mit Haarausfall bei Neurodermitis. Beurteilt wurden die subjektiven Eindrücke der Dermatologin und der Probanden betreffend den Haarstatus während der Therapie.Die zweite ""Studie"" erfolgte in 6 dänischen Friseursalons an 132 Probanden.
Die Untersuchung ist nicht plazebokontrolliert, nicht doppelblind und nicht randomisiert. Von 132 Probanden nahmen lediglich 57 länger als 6 Monate an der Untersuchung teil. Angaben über zugrundeliegende Haarerkrankungen (lediglich Lichtung am Kopf und dünnes Haar) der Probanden liegen nicht vor. Beurteilt wurden die subjektiven Eindrücke der Friseure und der Probanden betreffend den Haarstatus während der Behandlung.In der Zusammenschau fehlen für das zu beurteilende Präparat Daten hinsichtlich eines Wirkungsmechanismus. In den vorliegenden Untersuchungen ist auch nicht klar zu erkennen, für welche Indikation (welche Haarerkrankung - mit vielfältigsten Ursachen) das Präparat angedacht ist. Die Untersuchungen erfüllen keine der geforderten Kriterien zur Beurteilung klinischer Studien, so dass eine Wertung nicht möglich ist.
Dr. C. Kunte