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Wenn die Kopfhaut schuppt...
25. Februar 2010 - Prof. Gerhardt Lutz

Schuppen auf dem Jackett beim Kundentermin oder auf dem eleganten schwarzen Cocktailkleid bei der Party können ausgesprochen lästig sein. Hilft das beste Anti-Schuppen-Shampoo nichts, ist hautärztlicher Rat gefragt. Je nach Hauttyp schuppt die Kopfhaut jedes Menschen mehr oder weniger stark, da sich die Haut ständig erneuert und abgestorbene Hornzellen abstößt. Bilden sich vermehrt Hornzellen und verklumpen, werden diese als Kopfschuppen sichtbar. Wenn sich eine verstärkte Schuppenbildung nicht innerhalb von vier Wochen durch ein - mildes! – Anti-Schuppen-Shampoo in den Griff bekommen lässt, sollte man die Ursache beim Dermatologen abklären lassen, empfiehlt Prof. Dr. med. Gerhard Lutz, Hautarzt in Wesseling bei Bonn. Auch Juckreiz, Rötungen und Verkrustungen an der Kopfhaut sowie plötzlicher Haarausfall sollten ein Grund sein, hautärztlichen Rat zu suchen.

Ganz unterschiedliche Maßnahmen können dann erforderlich werden: Manchmal genügt die richtige Pflege, um die lästigen Schuppen loszuwerden, nicht selten muss eine Grunderkrankung medizinisch behandelt werden. Wenn trockene Schüppchen vom Kopf rieseln, ist oft eine Neigung zu trockener Haut die Ursache. Häufige Haarwäschen mit intensivem, entfettendem Shampoo können die Kopfhaut austrocknen, so dass sich vermehrt Hornzellen ablösen. Nicht selten wird das Haarewaschen noch intensiviert, um die Schuppen loszuwerden, doch dadurch wird die Kopfhaut umso trockener, schuppt noch mehr und juckt – ein Teufelskreis entsteht. Wird die juckende Kopfhaut aufgekratzt, kann es zu Entzündungen kommen. Um die Kopfhaut zu schonen, ist weniger oft mehr, rät Lutz.

Werden bestimmte Inhaltsstoffe von Shampoos oder Haarkosmetika, von Färbe- und Bleichmitteln nicht vertragen, kann es zu juckenden, schuppenden Hautirritationen und Kontaktallergien kommen. Die verantwortlichen Substanzen müssen dann dingfest gemacht und künftig gemieden werden. Entzündliche, schuppende Ekzeme können auch auf eine atopische Dermatitis (Neurodermitis) hinweisen. Eine Psoriasis (Schuppenflechte) geht mit dickschuppigen Ablagerungen nicht nur am Kopf, sondern häufig auch an Ellenbogen und Knien einher. Diese chronischen Hauterkrankungen bedürfen einer kompetenten hautärztlichen Behandlung.

Patienten, bei denen sich fettige, gelbliche Schuppen bemerkbar machen, leiden häufig an einem seborrhoischen Ekzem, berichtet Lutz. Ein Provokationsfaktor kann hier der eigentlich harmlose Hefepilz Malassezia sein, der auch in der normalen Hautflora vorkommt. Bei erhöhter Talgproduktion der Haut – beispielsweise aufgrund hormoneller Veränderungen oder Stress - kann Malassezia vermehrt den Talg in freie Fettsäuren und Lipoperoxide spalten, die wiederum reizend auf die Kopfhaut wirken sowie die Zellteilung und die Verhornung beschleunigen. An talgdrüsenreichen Hautarealen wie Kopf, Augenbrauen oder Nasenfalten führt dieser Hefepilz besonders stark zu entzündlichen Hautreaktionen, erhöhter Schuppenbildung und Juckreiz.

Vor allem bei Kindern nicht selten sind auch Infektionen der Kopfhaut mit Pilzen, die von streunenden Hunden und Katzen, aber auch von Haustieren übertragen werden und sich durch kreisförmige Herde und weißliche Schuppen bemerkbar machen (Tinea capitis). Solche Infektionen behandelt der Hautarzt gezielt mit Antipilzmitteln (Antimykotika). Daneben gibt es eine Reihe weiterer nicht infektiöser und infektiöser Hauterkrankungen, die sich gleichzeitig auch an der Kopfhaut manifestieren können. Unklare Veränderungen sollte man daher stets beim Hautarzt abklären lassen.

Hautarzt-Tipp

Richtige Haarpflege schont die Kopfhaut

• Anti-Schuppen-Shampoo höchstens vier Wochen lang versuchen – lassen sich die Schuppen dann nicht in den Griff bekommen, einen Hautarzt zu Rate ziehen.
• Keine aggressive Selbstbehandlung von Schuppen - alkoholische Tinkturen u.ä. sind tabu!
• Bei Neigung zu trockener Kopfhaut die Haare nur jeden zweiten oder dritten Tag bei mäßiger Wassertemperatur mit einem milden Shampoo waschen. Dabei so wenig waschaktive Substanz wie möglich verwenden und das Haar gründlich ausspülen. Meist reicht ein Waschgang aus. Auf rückfettende Präparate achten.
• Haare nicht zu heiß föhnen, das schädigt nicht nur die Haare, sondern trocknet auch die Kopfhaut aus.
• Bei Ekzemneigung auf Duft-, Farb- und Konservierungsstoffe in Haarpflegemitteln verzichten, die zu Hautirritationen und allergischen Reaktionen führen können.
• Bei akuten Kopfhautekzemen bis sechs Wochen nach der Abheilung auf haarkosmetische Maßnahmen wie Färben, Tönen oder Dauerwelle verzichten.
• Mit akuten Ekzemen nicht ins Schwimmbad oder in die Sauna; intensive Schweißbildung reizt die Haut, ebenso Chlorzusätze im Schwimmbecken.

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