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In der Behandlung der Alopecia areata (AA, Kreisrunder Haarausfall) wurde in den letzten Jahren durch die Zulassung von 2 Januskinase (JAK)-Inhibitoren ein großer Durchbruch erzielt. Allerdings sind diese Substanzen zwar offiziell zugelassen, aber von der Übernahme durch gesetzliche Krankenkassen ausgeschlossen. Wichtig wäre es, ein wirksames Therapeutikum zur Behandlung der AA in allen Altersklassen zu haben, was ohne große Hürden gleich zu Beginn der Erkrankung angewendet werden könnte. Denn: Es gibt wissenschaftliche Hinweise darauf, dass eine frühe Therapie einen positiven Effekt auf den weiteren Krankheitsverlauf haben kann.

In diesem Zusammenhang präsentierte Frau Prof. Blume-Peytavi aus Berlin auf der Tagung des europäischen Dermatologenverbandes EADV Ende 2023 die Daten zu Coacillium, einer pflanzlichen Tinktur bestehend aus Zwiebel, Zitrone, Kakao und Guarana. In einer multizentrischen, doppelblinden, randomisierten und placebokontrollierten Phase III Studie zeigte sich diese Rezeptur als äußerliche Anwendung wirksam bei Kindern und Jugendlichen mit moderater bis schwerer Alopecia areata. Das Präparat wurde über 24 Wochen 2 mal pro Tag aufgetragen. Bemerkenswert sei, so Prof. Blume-Peytavi, dass der Therapieeffekt auch in dem 24 wöchigen Beobachtungszeitraum nach der aktiven Behandlungsphase weiter anstieg. Zudem wurde Coacillium sehr gut vertragen. Um den Wirkmechanismus der Inhaltsstoffe genau zu klären, seien jedoch noch weitere und vor allem größere Studien erforderlich. An der aktuellen Untersuchung hatten insgesamt 63 Kinder und Jugendliche teilgenommen.

Das Phytotherapeutikum ist noch nicht zugelassen und noch nicht im Handel erhältlich. Sobald dies der Fall ist, werden wir darüber berichten.

Dr. Andreas Finner (www.trichomed.com), Dr. Uwe Schwichtenberg (www.Derma-Nord.de)