Für individuelle Informationen und Empfehlungen ist ein Besuch beim Hautarzt unerlässlich.
Lokal aufgebrachte Östrogenpräparate an der Kopfhaut zur Behandlung der androgenetischen Alopezie der Frau werden sehr häufig eingesetzt. Allerdings gibt es keine geeigneten Studien die eine gute Wirksamkeit beweisen. Eine gewisse Wirkung wie eine Verzögerung des fortschreitenden Haarverlustes liegt durchaus im Bereich des möglichen, auch wenn der genaue Wirkmechanismus nicht aufgeklärt ist. Da jedoch mit Regaine Frauen Lösung ein sehr wirksames Präparat, welches auch im Rahmen wissenschaftlicher Studien geprüft wurde und zur Behandlung der androgenetischen Alopezie der Frau in Deutschland zugelassen ist, empfehlen wir im Allgemeinen dieses und greifen nicht mehr wie früher auf lokal aufzubringende Östrogenlösungen zurück.
Dr. Christian Kunte
Terzolin (Wirkstoff Ketokonazol) ist ein für die Behandlung des seborrhoischen Kopfekzems zugelassenes effektives Mittel. Das seborrhoischen Kopfekzem tritt vornehmlich bei Männern auf, bedingt durch eine verstärkte Talgproduktion, die durch männliche Geschlechtshormone (Androgene ) unterhalten wird. Diese Hormone sind bekanntermaßen ursächlich für die Entstehung einer androgenetischen Alopezie. Das seborrhoische Kopfekze ist somit eher eine häufig anzutreffende Begleiterscheinung des erblichen Haarverlustes. Hefepilze (Pityrosporum ovale) und Bakterien scheinen bei der Entstehung des Ekzems ebenso eine wichtige Rolle zu spielen.
Bislang sind in einer Publikation von 1998 zwei kleinere Untersuchungen veröffentlicht, die eine Verbesserung des Haarstatus durch dauerhafte Anwendung von Nizoral Shampoo (Ketokonazolhaltig) belegen. Weitere Daten existieren nicht, so dass eine abschließende Beurteilung nicht möglich ist. Aus meiner Sicht kann die Anwendung eines ketokonazolhaltigen Shampoos als Ergänzung eines effektiven Therapieverfahrens zur Behandlung der androgenetischen Alopezie hilfreich sein, insbesondere bei seborrhoischem Kopfekzem.
Dr. C. Kunte
Alpecin After Shampoo Liquid enthält als Kosmetikum keine wirksamen Substanzen. Ein Effekt auf Haarausfall ist nicht untersucht und nicht zu erwarten. Ein angenehmer und pflegender Effekt mag nicht abgesprochen werden.
Dr. C. Kunte
Klinische Studien zur Aktivierung von Haarwurzeln mittels Lasertherapie sind bis jetzt noch nicht veröffentlicht. Da keine fundierten Daten vorliegen kann zu einer derartigen Therapie nicht geraten werden.
Vor wenigen Jahren waren vielversprechende, kostenintensive Therapieversuche mit Magnethauben unternommen worden, die sich als nicht effektiv erwiesen haben.
Prof. Dr. H. Wolff
Bei dem Pärparat Xandrox handelt es sich um eine Mischung aus vielen verschiedenen Wirkstoffen. Das Präparat ist in Deutschland nicht zugelassen.
Der hauptsächlich wirksame Inhaltsstoff ist 5 % Minoxidil. Dieser Wirkstoff ist in dem in Deutschland zugelassenen Haartherapeutikum Regaine 5 % enthalten.
Als weitere Zusätze sind Azelainsäure als möglicher Hemmstoff der DHT-Bildung, Betamethason (Kortison) zur Beruhigung der Kopfhaut und Retin-A (Vitamin-A-Säure) zur Verbesserung der Aufnahme von Minoxidil beigefügt.
Veröffentlichte wissenschaftliche Studien zur diesem Produkt liegen nicht vor.
Minoxidil ist eine Substanz, die in 5 %iger Konzentration nur schwer in Lösung geht. Ob Azelainsäure an der menschlichen Kopfhaut zu einer Hemmung der DHT-Bildung führt und der Haarausfall hierdurch gestoppt werden kann, ist höchst fraglich. Retin-A lässt Substanzen leichter die Kopfhaut durchdringen, die Substanzen werden leichter in den Körper aufgenommen. Bei Minoxidil jedoch möchte man keine Aufnahme in den Körper, sondern lediglich das Vordringen zum Haarfollikel. Das Kortison Betamethason kann Reizungen der Kopfhaut beruhigen.
Dr. C. Kunte
Von ""Revivogen"" habe ich noch nie gehört, geschweige denn eine wissenschaftlich-seriöse Publikation gelesen. Es klingt ganz nach einem der vielen Internet-Quacksalber-Präparate.
Prof. Dr. H. Wolff
Zu dem homöopathischen Mittel ""Hairr"" gibt es in der medizinischen Literatur keine Angaben über Untersuchungen zur Therapie von Haarausfall. Aus diesem Grunde kann über eine potenzielle Wirksamkeit nicht einmal spekuliert werden. Ebenso kann die Anwendung des Präparates zur Behandlung von Haarausfall nicht empfohlen werden.
Dr. C. Kunte
Spezielle Shampoos, die zu einer Kräftigung der Haare führen, gibt es nicht. Unterschiede gibt es aber welche Haar-Fülle und welchen Halt der Haare ein Shampoo hinterlässt. Pauschale Empfehlungen gibt es nicht, man muss verschiedene Shampoos ausprobieren. Hilfreich sind häufig auch Haarschäume, die man nach dem Haarewaschen in das noch feuchte Haar einmassiert. Die Haare erscheinen voller und sitzen besser.
Dr. C. Kunte
Crinohermal Haarlotion, eine Kombination von patentiertem Glycerol-Oxyester aus aktiviertem Maiskeimöl und organischem Silicium Komplex (Silanediol Salicylate TEA), trägt nach Angaben des Herstellers zu einer Verbesserung der Durchblutung und Stabilisierung des Bindegewebes im Bereich der Haarwurzel bei. Ob der fortschreitende Haarausfall mit dieser Therapie aufgehalten werden kann, kann nicht beurteilt werden.
Dr. C. Kunte
Zu Tricomin existieren keine in der medizinischen Literatur publizierten Studien zur Beurteilung des Effektes bei Haarausfall. Lediglich im Internet lassen sich auf wenigen Seiten Studiendaten finden, die aber natürlich keiner Überprüfung zugänglich sind. Aus diesem Grunde kann zu einer möglichen Wirksamkeit keine Stellung genommen werden.
Die Tricomin-Produkte (Shampoo, Conditioner, Follikel Therapie Spray u.a.) werden als Ergänzung zu gängigen Medikamenten zur Behandlung des erblichen Haarausfalls wie Propecia und Regaine beworben. Es scheint sich somit wohl eher um Pflegeprodukte zu handeln. Entsprechende Produkte sind derzeit in Deutschland nicht erhältlich.
Dr. C. Kunte