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Fragenarchiv - Diagnostik und Allgemeines zur Therapie bei anlagebedingtem Haarausfalls

Für individuelle Informationen und Empfehlungen ist ein Besuch beim Hautarzt unerlässlich.

Themen in dieser Archiv-Rubrik

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Haarausfall bei Mann zur Frau Transsexueller
Ich bin eine 43jährige Mann zur Frau Transsexuelle, meine geschlechtsangleichende Operation habe ich mir für das nächste Jahr vorgenommen. Ich bin seit mehr als einem Jahr in Hormonbehandlung und meine Hormonwerte sind absolut weiblich, bei supprimierten Gonadotropinen und Androgenwerten. Dennoch hat das Testosteron seine Schäden hinterlassen: Ich habe eine hohe Stirn mit ausgeprägten Geheimratsecken und einen lichten Haarwuchs im Bereich der sog. Tonsur. Hätten Sie eine Anregung was ich versuchen sollte, um meinen Haarwuchs an Stirn und Oberkopf wieder zu animieren? Finasterid und Minoxidil habe ich über längere Zeit verwendet - aber mein Endokrinologe meint, dass bei meiner guten Hormoneinstellung die Verwendung nicht nötig bzw. überflüssig ist. Könnten Sie mir einen Facharzt nennen? Ich wohne in Frankfurt. Was halten Sie von Hairweaving?

12
Knubbel am Ende eines ausgezogenen Haares
Bei allen Haaren, die ich schmerzlos aus der Kopfhaut ziehen kann, findet sich am Ende eine Art Knubbel. Was hat das zu bedeuten?

13
Einfachere Therapie bei hohen männlichen Geschlechtshormonen?
Ich möchte wissen, ob sich ein androgener Haarausfall, dem eine Erhöhung der männlichen Geschlechtshormone zu Grund liegen, besser therapieren lässt, als wenn dies nicht der Fall ist (also bei normale Hormonwerten).

14
Andere Therapie bei männlichem Ausfallsmuster bei der Frau? Bessere Aussichten?
Wird androgener Haarausfall des männlichen Typs bei einer Frau anders behandelt als der weibliche Typ? Hat eine Form die besseren Aussichten?

15
Hormontest sinvoll?
Macht es Sinn bei mir einen Hormontest zu machen, obwohl ich die Pille nehme, um nochmal alle Faktoren auszuschließen? Ein Haartest hat das Ergebnis androgenetischer Haarsausfall hervorgebracht.

16
TrichoScan zur Diagnostik geeignet?
Ich leide seit über 15 Jahren phasenweise unter extremen Haarausfall, ohne daß es bislang zu einer sichtbaren Lichtung im Kopfbereich gekommen ist. Eine konkrete Diagnose konnte der behandelnde Arzt trotz TrichoScan bis zum heutigen Tage nicht stellen. Man mutmaßt, daß es sich möglicheweise um einen Schub der AGA gehandelt haben könnte. Eine eingeleitete Therapie mit Regaine führte dann zum Nachwachsen der kurzen Haare im Oberkopfbereich. Ist das Trichoscanverfahren tatsächlich nicht geeignet, eine eindeutige Diagnose zu stellen?

17
Trichogramm zur Ausschlussdiagnose geeignet?
Es wurde ja hier im Forum schon angemerkt, dass ein Trichogrammhinsichtlich der Diagnose AGA keine große Aussagekraft hat. Ist es zur Ausschlussdiagnostik von androgenetischem Haarausfall überhaupt geeignet?

18
DHT-Bestimmung im Blut bei Frauen?
Kann man nicht auch über eine Blutuntersuchung feststellen, wie hoch der DHT-Spiegel ist? Und wie aussagekräfig ist dann der bestimmte Wert?

Ich bin eine 43jährige Mann zur Frau Transsexuelle, meine geschlechtsangleichende Operation habe ich mir für das nächste Jahr vorgenommen. Ich bin seit mehr als einem Jahr in Hormonbehandlung und meine Hormonwerte sind absolut weiblich, bei supprimierten Gonadotropinen und Androgenwerten. Dennoch hat das Testosteron seine Schäden hinterlassen: Ich habe eine hohe Stirn mit ausgeprägten Geheimratsecken und einen lichten Haarwuchs im Bereich der sog. Tonsur. Hätten Sie eine Anregung was ich versuchen sollte, um meinen Haarwuchs an Stirn und Oberkopf wieder zu animieren? Finasterid und Minoxidil habe ich über längere Zeit verwendet - aber mein Endokrinologe meint, dass bei meiner guten Hormoneinstellung die Verwendung nicht nötig bzw. überflüssig ist. Könnten Sie mir einen Facharzt nennen? Ich wohne in Frankfurt. Was halten Sie von Hairweaving?

Die derzeit optimale Behandlung der androgenetischen Alopezie des Mannes (die Schäden am Kopfhaar waren noch unter dem Einfluss des Testosterons entstanden) haben Sie bereits durchgeführt, nämlich die Kombination aus Finasterid und Minoxidil.

Eine weiter Besserung durch Zugabe anderer Präparate, auch lokaler Hormonpräparate, lässt sich nach heutigem Kenntnisstand nicht erzielen. Ob Ihnen allerdings empfohlen werden kann die beiden Präparate aufgrund Ihrer nun veränderten und wie Sie schreiben guten Hormoneinstellung abzusetzen, kann auf diesem Wege jedenfalls nicht beurteilt werden, zumal die Werte auch nicht bekannt sind. Haar-Spezial-Sprechstunden finden sich auf jeden Fall an den Dermatologischen Universitätskliniken in Marburg und Würzburg, eventuell auch in Frankfurt.

Durch starken und vor allem chronischen Zug an den Haaren ist es möglich verstärkten und bei stärkerer Schädigung auch dauerhaften Haarverlust auszulösen. Dies sollte bei korrekt durchgeführten Hairweaving normalerweise kein Problem sein. Eine andere Möglichkeit haarlose Areale dauerhaft wieder mit Haare aufzufüllen stellt die Haartransplantation dar.

Dr. C. Kunte

Bei allen Haaren, die ich schmerzlos aus der Kopfhaut ziehen kann, findet sich am Ende eine Art Knubbel. Was hat das zu bedeuten?

Fast alle Haare, die schmerzlos aus der Kopfhaut auszuziehen sind, befinden sich im Telogenstadium. Im Telogenstadium ist das Haar in die Ruhe- und Ausfallsphase getreten. Die sogenannte Haarwurzel hat sich geteilt und das Haar hat sich mit einem Teil davon, dem Haarbulbus, zurückgezogen. Der Bulbusteil hat sich rund wie ein Kolben verformt. Das Telogenhaar nennt sich deshalb auch Kolbenhaar. Ihrer Beschreibung nach könnte es sich bei dem ""Knubbel"" um den Bulbus handeln. Eine Diagnosestellung auf diesem Wege ist natürlich nicht möglich, Ihr Hautarzt kann aber mit einem Blick im Mikroskop erkennen, ob der ""Knubbel"" der Haarbulbus ist. Dies wäre völlig normal.

Die Haare im Anagenstadium (Wachstumsstadium) lassen sich nicht schmerzlos ausziehen. Hier hat der Bulbus noch Kontakt zum anderen Teil der Haarwurzel, der dermalen Papille. Die dermale Papille enthält Blutgefäße und Nerven. Deshalb schmerzt das Ausziehen von Anagenhaaren. Auch am Anagenhaar lässt sich der Bulbus als Knubbel mit bloßem Auge erkennen, außer das Haar sitzt so fest, dass es beim Ausziehen abbricht.

Dr. C. Kunte

Ich möchte wissen, ob sich ein androgener Haarausfall, dem eine Erhöhung der männlichen Geschlechtshormone zu Grund liegen, besser therapieren lässt, als wenn dies nicht der Fall ist (also bei normale Hormonwerten).

Die Frage, ob ein androgenetischer Haarverlust bei der Frau, der durch erhöhte männliche Geschlechtshormone bedingt ist, sich besser therapieren lässt, kann generell nicht beantwortet werden. Durch eine spezifische Behandlung, die zu einer Normalisierung des Hormonstatus führt, ist jedoch eine Besserung des Haarverlustes zu erwarten, zumindest eher als wenn eine ursächliche Therapie nicht möglich ist.

Dr. C. Kunte

Wird androgener Haarausfall des männlichen Typs bei einer Frau anders behandelt als der weibliche Typ? Hat eine Form die besseren Aussichten?

Die androgenetische Alopezie der Frau, sei es ein männliches oderweibliches Verteilungsmuster wird gleich behandelt. Ob die eine oder andere Form eine bessere Ansprechrate auf eine Therapie zeigt ist nicht zu beantworten. Hierzu liegen keinerlei Daten vor. Das männliche Verteilungsmuster findet sich bei der Frau insgesamt jedoch sehr selten.

Dr. C. Kunte

Macht es Sinn bei mir einen Hormontest zu machen, obwohl ich die Pille nehme, um nochmal alle Faktoren auszuschließen? Ein Haartest hat das Ergebnis androgenetischer Haarsausfall hervorgebracht.

Bei starkem Haarverlust und gegebenenfalls begleitenden Zyklusunregelmäßigkeiten und/ oder verstärkter Behaarung nach dem männlichen Muster können, nach Absetzen der Pille und Untersuchung der Hormonwerte in der richtigen Zyklusphase, durchaus wichtige Informationen gewonnen werden. Eventuell kann dann, bei auffälligen Befunden, eine zielgerichtete Behandlung erfolgen. Zu empfehlen ist das Aufsuchen eines Hautarztes und gegebenenfalls Ihres Gynäkologen.

Dr. C. Kunte

Ich leide seit über 15 Jahren phasenweise unter extremen Haarausfall, ohne daß es bislang zu einer sichtbaren Lichtung im Kopfbereich gekommen ist. Eine konkrete Diagnose konnte der behandelnde Arzt trotz TrichoScan bis zum heutigen Tage nicht stellen. Man mutmaßt, daß es sich möglicheweise um einen Schub der AGA gehandelt haben könnte. Eine eingeleitete Therapie mit Regaine führte dann zum Nachwachsen der kurzen Haare im Oberkopfbereich. Ist das Trichoscanverfahren tatsächlich nicht geeignet, eine eindeutige Diagnose zu stellen?

Prof. Hoffmann selbst nutzt das von Ihm mitentwickelte TrichoScan vor allem zur Therapiekontrolle, und hier vor allem für die Bestimmung von Haardichte, Haarzahl und Haardicke. Die Telogenrate ist aufgrund der vielen anderen Faktoren, die ein telogenes Effluvium bewirken können, nicht zur Verlaufskontrolle bzw. Erfolgkontrolle einer Therapie geeignet. Auch zur Diagnostik von Haarerkrankungen ist das TrichoScan wie auch das Trichogramm nur sehr bedingt geeignet. Die Diagnose eines anlagebedingten Haarausfalls (androgenetische Alopezie, AGA) ergibt sich vor allem durch die Inspektion der Kopfhaut (typisches Lichtungsmuster?) und der Anamnese (Vorgeschichte). Im Zweifelsfall kann bei Verdacht auf einen anlagebedingten Haarausfall eine Probebiopsie der Kopfhaut erfolgen. Das entnommene Stückchen Haut wird dann unter dem Mikroskop untersucht.

Es können auch unterschiedliche Formen von Haarverlust gemeinsam auftreten, wie z.B. eine AGA und wiederkehrender (diffuser) saisonaler Haarwechsel.

Dr. J. Meyer

Es wurde ja hier im Forum schon angemerkt, dass ein Trichogrammhinsichtlich der Diagnose AGA keine große Aussagekraft hat. Ist es zur Ausschlussdiagnostik von androgenetischem Haarausfall überhaupt geeignet?

Das Trichogramm ist keine Untersuchungstechnik um definitive Diagnosen zu stellen, sondern vielmehr um den aktuellen Anteil wachsender und nichtwachsender Haare zu bestimmen. Beim Trichogramm handelt es sich somit um eine Momentaufnahme des aktuellen Haarverlustes und die Möglichkeit eine gewisse Aussage über den zu erwartenden Haarverlust der nächsten 2-3 Monate zu machen.

Dr. C. Kunte

Kann man nicht auch über eine Blutuntersuchung feststellen, wie hoch der DHT-Spiegel ist? Und wie aussagekräfig ist dann der bestimmte Wert?

Eine Bestimmung von DHT ist möglich, aber nicht sinnvoll. Bei Frauen finden sich erhöhte Werte männlicher Hormone fast nur dann, wenn auch andere Zeichen wie gestörter Monatszyklus oder verstärkte Behaarung nach dem männlichen Muster besteht. Meist liegen bei der androgenetischen Alopezie der Frau keine erhöhten Blutspiegel an männlichen Hormonen vor, sondern die Haarwurzeln sind empfindlicher auf die in normaler Konzentration vorhandenen männlichen Hormone.

Dr. C. Kunte

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