Für individuelle Informationen und Empfehlungen ist ein Besuch beim Hautarzt unerlässlich.
Die derzeit optimale Behandlung der androgenetischen Alopezie des Mannes (die Schäden am Kopfhaar waren noch unter dem Einfluss des Testosterons entstanden) haben Sie bereits durchgeführt, nämlich die Kombination aus Finasterid und Minoxidil.
Eine weiter Besserung durch Zugabe anderer Präparate, auch lokaler Hormonpräparate, lässt sich nach heutigem Kenntnisstand nicht erzielen. Ob Ihnen allerdings empfohlen werden kann die beiden Präparate aufgrund Ihrer nun veränderten und wie Sie schreiben guten Hormoneinstellung abzusetzen, kann auf diesem Wege jedenfalls nicht beurteilt werden, zumal die Werte auch nicht bekannt sind. Haar-Spezial-Sprechstunden finden sich auf jeden Fall an den Dermatologischen Universitätskliniken in Marburg und Würzburg, eventuell auch in Frankfurt.
Durch starken und vor allem chronischen Zug an den Haaren ist es möglich verstärkten und bei stärkerer Schädigung auch dauerhaften Haarverlust auszulösen. Dies sollte bei korrekt durchgeführten Hairweaving normalerweise kein Problem sein. Eine andere Möglichkeit haarlose Areale dauerhaft wieder mit Haare aufzufüllen stellt die Haartransplantation dar.
Dr. C. Kunte
Fast alle Haare, die schmerzlos aus der Kopfhaut auszuziehen sind, befinden sich im Telogenstadium. Im Telogenstadium ist das Haar in die Ruhe- und Ausfallsphase getreten. Die sogenannte Haarwurzel hat sich geteilt und das Haar hat sich mit einem Teil davon, dem Haarbulbus, zurückgezogen. Der Bulbusteil hat sich rund wie ein Kolben verformt. Das Telogenhaar nennt sich deshalb auch Kolbenhaar. Ihrer Beschreibung nach könnte es sich bei dem ""Knubbel"" um den Bulbus handeln. Eine Diagnosestellung auf diesem Wege ist natürlich nicht möglich, Ihr Hautarzt kann aber mit einem Blick im Mikroskop erkennen, ob der ""Knubbel"" der Haarbulbus ist. Dies wäre völlig normal.
Die Haare im Anagenstadium (Wachstumsstadium) lassen sich nicht schmerzlos ausziehen. Hier hat der Bulbus noch Kontakt zum anderen Teil der Haarwurzel, der dermalen Papille. Die dermale Papille enthält Blutgefäße und Nerven. Deshalb schmerzt das Ausziehen von Anagenhaaren. Auch am Anagenhaar lässt sich der Bulbus als Knubbel mit bloßem Auge erkennen, außer das Haar sitzt so fest, dass es beim Ausziehen abbricht.
Dr. C. Kunte
Die Frage, ob ein androgenetischer Haarverlust bei der Frau, der durch erhöhte männliche Geschlechtshormone bedingt ist, sich besser therapieren lässt, kann generell nicht beantwortet werden. Durch eine spezifische Behandlung, die zu einer Normalisierung des Hormonstatus führt, ist jedoch eine Besserung des Haarverlustes zu erwarten, zumindest eher als wenn eine ursächliche Therapie nicht möglich ist.
Dr. C. Kunte
Die androgenetische Alopezie der Frau, sei es ein männliches oderweibliches Verteilungsmuster wird gleich behandelt. Ob die eine oder andere Form eine bessere Ansprechrate auf eine Therapie zeigt ist nicht zu beantworten. Hierzu liegen keinerlei Daten vor. Das männliche Verteilungsmuster findet sich bei der Frau insgesamt jedoch sehr selten.
Dr. C. Kunte
Bei starkem Haarverlust und gegebenenfalls begleitenden Zyklusunregelmäßigkeiten und/ oder verstärkter Behaarung nach dem männlichen Muster können, nach Absetzen der Pille und Untersuchung der Hormonwerte in der richtigen Zyklusphase, durchaus wichtige Informationen gewonnen werden. Eventuell kann dann, bei auffälligen Befunden, eine zielgerichtete Behandlung erfolgen. Zu empfehlen ist das Aufsuchen eines Hautarztes und gegebenenfalls Ihres Gynäkologen.
Dr. C. Kunte
Prof. Hoffmann selbst nutzt das von Ihm mitentwickelte TrichoScan vor allem zur Therapiekontrolle, und hier vor allem für die Bestimmung von Haardichte, Haarzahl und Haardicke. Die Telogenrate ist aufgrund der vielen anderen Faktoren, die ein telogenes Effluvium bewirken können, nicht zur Verlaufskontrolle bzw. Erfolgkontrolle einer Therapie geeignet. Auch zur Diagnostik von Haarerkrankungen ist das TrichoScan wie auch das Trichogramm nur sehr bedingt geeignet. Die Diagnose eines anlagebedingten Haarausfalls (androgenetische Alopezie, AGA) ergibt sich vor allem durch die Inspektion der Kopfhaut (typisches Lichtungsmuster?) und der Anamnese (Vorgeschichte). Im Zweifelsfall kann bei Verdacht auf einen anlagebedingten Haarausfall eine Probebiopsie der Kopfhaut erfolgen. Das entnommene Stückchen Haut wird dann unter dem Mikroskop untersucht.
Es können auch unterschiedliche Formen von Haarverlust gemeinsam auftreten, wie z.B. eine AGA und wiederkehrender (diffuser) saisonaler Haarwechsel.
Dr. J. Meyer
Das Trichogramm ist keine Untersuchungstechnik um definitive Diagnosen zu stellen, sondern vielmehr um den aktuellen Anteil wachsender und nichtwachsender Haare zu bestimmen. Beim Trichogramm handelt es sich somit um eine Momentaufnahme des aktuellen Haarverlustes und die Möglichkeit eine gewisse Aussage über den zu erwartenden Haarverlust der nächsten 2-3 Monate zu machen.
Dr. C. Kunte
Eine Bestimmung von DHT ist möglich, aber nicht sinnvoll. Bei Frauen finden sich erhöhte Werte männlicher Hormone fast nur dann, wenn auch andere Zeichen wie gestörter Monatszyklus oder verstärkte Behaarung nach dem männlichen Muster besteht. Meist liegen bei der androgenetischen Alopezie der Frau keine erhöhten Blutspiegel an männlichen Hormonen vor, sondern die Haarwurzeln sind empfindlicher auf die in normaler Konzentration vorhandenen männlichen Hormone.
Dr. C. Kunte