Für individuelle Informationen und Empfehlungen ist ein Besuch beim Hautarzt unerlässlich.
Prinzipiell sollte eine Therapie der androgenetischen Alopezie konsequent durchgeführt werden um eine optimale Wirkung der selben zu erzielen. Wird die Behandlung zwischendurch versehentlich für 1 oder 2 Tage vergessen ist vermutlich nicht mit einem Nachlassen der Therapiewirkung zu rechnen.
Sind die Behandlungsunterbrechungen jedoch wochenlang, so ist von einer nachlassenden Wirkung auszugehen. Bei langer Unterbrechung können sogar alle zuvor stabilisierten oder zugewonnenen Haare ausfallen. Männer sollten um einen optimalen Therapieeffekt zu erzielen die in Deutschland für die androgenetische Alopezie des Mannes zugelassene Regaine 5 % Lösung (Minoxidil 5 %) verwenden und 2x täglich auf die Kopfhaut applizieren. Im Rahmen von Dosisfindungsstudien hat sich eindeutig gezeigt, dass eine 2x tägliche Anwendung wesentlich effektiver ist, als die nur einmal tägliche.
Dr. C. Kunte
Ja, denn Propecia ist ein verschreibungspflichtiges Medikament.
Dr. C. Kunte
Ob sich bei Ihnen eine androgenetische Alopezie (AGA) ausbildet, könnte man durch standardisierte Kontrollfotos des Kopfes verfolgen. Ich betreue einige Männer, die die selben Ängste haben wie Sie. Solange ich bei den Männern keine klare Anzeichen einer AGA bzw. deren Fortschreiten sehe, rate ich von einer Therapie ab. Mit den Fotos, sowie der Messung des Augenbrauen-Geheimratsecken-Abstandes, kann ich eine aktuell nicht notwendige Therapie manchmal um Jahre hinauszögern.
Prof. H. Wolff
Derzeit laufen keine Studien zur Prüfung von Wirkung und Nebenwirkungen von Propecia, da dies hinreichend untersucht ist. Die Pflicht zur Meldung unerwünschter Ereignisse bei Medikamenteneinnahme besteht jedoch für jeden Arzt. So können auch seltener auftretende Probleme erfasst und an die Ärzteschaft weitergegeben werden.
Dr. C. Kunte
Am besten ist hier das Präparat Propecia (Finasterid) geeignet. Propecia ist eine Tablette zur Behandlung des androgenetischen (hormonellen, erblichen) Haarausfalls des Mannes, einmal täglich einzunehmen. Propecia hemmt selektiv das Enzym 5a-Reduktase Typ II und somit die Umwandlung von Testosteron (Männliches Geschlechtshormon) zu DHT (Dihydrotestosteron). DHT ist neben der erblichen Veranlagung hauptverantwortlich für den androgenetischen Haarausfall. Durch die Hemmung des Enzyms wird der Spiegel von DHT im Serum (Blut) um etwa 70 % gesenkt. Im Rahmen internationaler Studien an über 1500 Männern konnte bei etwa 90 % der Anwender ein Stopp des fortschreitenden Haarverlustes und bei etwa 65 % sogar ein verstärktes Haarwachstum erreicht werden. Der Testosteronspiegel stieg im Rahmen der Studie leicht an, blieb aber immer im Normbereich.
Eine andere Möglichkeit ist die äußerliche Anwendung von Regaine 5 % Lösung. Regaine 5 % (Minoxidil) ist eine Lösung zur Behandlung des androgenetischen (hormonellen, erblichen) Haarausfalls des Mannes, zweimal täglich auf die Kopfhaut aufzutragen. In den zahlreichen Studien konnte bei einer Vielzahl der Männer ein Stopp des Haarausfalls und sogar ein Nachwachsen von Haaren gemessen werden.
Wir haben zahlreiche Patienten zunächst mit einem Präparat, Propecia oder Regaine, behandelt. Die Behandlungsverläufe wurden mittels Photodokumentation festgehalten, so dass eine objektive Beurteilung auch über Jahre möglich ist. Bei den meisten Patienten konnte entweder ein stabiler Haarstatus oder eine Verdichtung des Haarkleides nachgewiesen werden. Nach 1-2 jähriger Monotherapie wurde dann das jeweils andere Präparat zugegeben und man konnte bei vielen Männern eine weitere, zum Teil sehr deutliche, Verdichtung des Haarkleides erkennen. Somit muss geschlussfolgert werden, dass die beiden Präparat auf unterschiedliche Weise synergistisch wirken. Wird ein Präparat abgesetzt, muss davon ausgegangen werden, dass die durch dies Medikament zugewonnenen oder erhaltenen Haare wieder ausfallen werden. Eine Garantie für eine verbesserte Wirksamkeit durch Verwendung beider Produkte gibt es natürlich nicht, ebenso fehlen klinische Studien hierzu.
Dr. C. Kunte
Da die Entfernung der Weisheitszähne in Vollnarkose ein sehr kurzer Eingriff ist, ist ein ungünstiger Einfluss auf den Haarstatus nicht zu erwarten. Selbst bei sehr langen Operationen in Narkose ist darauf folgend verstärkter Haarausfall sehr selten. Sollte dennoch ein verstärkter Haarausfall auftreten, so ist dieser reversibel. Gegen eine Anwendung von Regaine und Propecia während des stationären Aufenthaltes spricht prinzipiell nichts. Sie sollten dies jedoch mit Ihren behandelnden Krankenhausärzten besprechen.
Dr. C. Kunte
Vorausschickend muss zwischen zwei Formen des Pseudohermaphroditismus unterschieden werden: Pseudohermaphroditismus femininus und masculinus.
Beim Pseudohermaphroditismus femininus kommt es aufgrund einer übermäßigen Androgenwirkung zu Vermännlichungserscheinungen bei genetisch weiblichen Individuen. Tritt diese Form erst beim Jugendlichen oder Erwachsenen auf, kann sich die genetische Frau zu einem männlichen Körperbau mit kräftiger Muskulatur, männlicher Körperbehaarung, Vertiefung der Stimme u. a. hin entwickeln.
Beim Pseudohermaphroditismus masculinus ist der Betroffene von den Chromosomen und den Gonaden her männlich. Aufgrund eines kongenitalen Mangels eines zytoplasmatischen Androgenrezeptors oder der 5 alpha Reduktase II liegt eine Unempfindlichkeit auf Androgene vor. Das Genitale ist intersexuell. Die Serumtestosteronspiegel liegen im unteren Normbereich des Mannes, für Frauen jedoch erhöht. Je nach zugrundeliegender Ursache sind die DHT Spiegel stark erniedrigt. Äußerlich erscheinen die Betroffenen als weibliche Individuen. Charakteristisch ist das Fehlen der Achsel- und Schambehaarung.
Zu 1. Hierzu liegen in der Literatur keine Daten vor.
Zu 2. Auch wenn theoretische Überlegungen möglich sind verbietet sich eine Anwendung vor dem 18. Lebensjahr und vor allem vor Einsetzen der Pubertät aufgrund der fehlenden Zulassung.
Zu 3. Ja in geringen Mengen von der Nebenniere.
Zu 4. Bei welcher Form des Pseudohermaphroditismus? Siehe genaue Beschreibung der verschiedenen Formen oben.
Dr. C. Kunte
Wenn kurze Haare unter einer Finasterid- oder Minoxidiltherapie neu wachsen, aber rasch wieder ausfallen, könnte ich mir das so erklären: Die Haare, die sichtbar werden, kommen aus Haarfollikeln (Haarwurzeln), die vorher stark miniaturisiert waren, und sich jetzt unter dem Einfluss des Haarwuchsmittels vergrössert haben. Die Vergrösserung des Follikels geht nicht von minimal (Vellushaarfollikel) nach maximal (Terminalhaarfollikel), sondern meist nur um eine "halbe" Stufe. Das heisst, aus einem Vellushaarfollikel wird ein Intermediärfollikel, und aus einem Intermediärfollikel wird ein Terminalhaarfollikel. Diese Intermediärfollikel zeigen oft sehr kurze Anagen(=Wachstums)-phasen. Wenn ein nur 1 cm langes Haar ausfällt, dauerte das Anagen nur etwa 1 Monat. Normal wären 2-6 Jahre. Manchmal verlängern sich dann die Anagenphasen schliesslich, bei manchen Follikeln bleibt der kurze Zyklus erhalten.
Prof. H. Wolff