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Fragenarchiv - Allgemeine Fragen zur Therapie mit 1 mg Finasterid

Für individuelle Informationen und Empfehlungen ist ein Besuch beim Hautarzt unerlässlich.

Themen in dieser Archiv-Rubrik

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Unregelmässige Anwendung von Propecia und Minoxidil
Ich nehme seit Jahren Finasterid und Minoxidil. Leider ist das sehr kostspielig und es kann mal passieren, dass ich 8 Monate durchgehend die Pillen schlucke und dann mal 3-4 Wochen keine. Sind diese Unterbrechungen schädlich, muss ich danach wieder von vorne anfangen, oder ist das halb so schlimm? Weiterhin nehme ich Minoxodil 2%, ich weiß man sollte das morgens und abends nehmen, nur leider nehme ich das auch unregelmäßig. Welche Auswirkungen hat das?

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Arztbesuch notwendig für Proeciarezept?
Ist es notwendig, dass man auch bei Folgerezepten jedes mal den Arzt aufsuchen muß?

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Propecia nur zur Vorsorge?
"Bin jetzt fast 24 Jahre alt und bilde mir ein leichte Geheimratsecken zu bekommen. Angesprochen darauf hat mich allerdings noch niemand. Mein Vater ist jetzt 64 Jahre alt und hat noch richtig volles Haar, allerdings hat mein Grossvater mütterlicherseits eine starke Glatze. Frage: Kann ich Propecia auch nur ""so zur Vorsorge nehmen""? Mir würde das die Angst vor Haarausfall nehmen und ich denke das ist schonmal viel wert!"

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Noch Studien zu Propecia?
"Gibt es nach wie vor (aktuelle oder noch laufende) groß angelegte Studien zu den Wirkungen/Nebenwirkungen von Propecia oder wird das Medikamnt als sicheres und wirksames Medikament anerkannt und ""abgehakt""?"

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Anlagebedingter Haarausfall bei Frau-zu-Mann-Transsexuellen
Wie verhält es sich bei anlagebedingtem Haarausfall bei Frau-zu-Mann-Transsexuellen? Duch den gewünschten männl. Testosteronspiegel werden natürlicherweise auch die Haare dünner, manche Köpfe werden kahl. Wie kann mam eine zu starke Ausdünnung der Haare oder gar eine Glatzenbildung vorbeugen oder entgegengewirken, ohne den Testosteronspiegel zu beeinträchtigen.

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Propecia und Regaine während OP in Vollnarkose absetzen?
Ich bin 21 und habe bereits seit 4 Jahren HA. Propecia hat meine Alopezie jedoch gestoppt und sogar Neuwuchs bewirkt. In ein paar Monaten muss ich allerdings eine OP unter Vollnarkose machen lassen, um mir die Weisheitszähne entfernen zu lassen. meine Fragen dazu: spricht etwas dagegen, Regaine und Propecia auch während eines eventuellen Krankenhausaufenthaltes anzuwenden? Angeblich löst ja eine Vollnarkose bei manchen Menschen (diffusen) Haarausfall aus.

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Pseudohermaphroditismus und Finasterid
"1. Haben Pseudo-Hermaphroditen einen vergleichbar niedrigen DHT-Spiegel wie Menschen, die Finasterid einnehmen, oder ist er bei ihnen noch niedriger? 2. Wäre es, natürlich nur theoretisch, nicht effektiver, Finasterid noch vor Beginn der Pubertät einzunehmen, damit die Haarfollikel niemals mit ""wirksamen"" Mengen an DHT konfrontiert werden? 3. Wird im männlichen Körper eigentlich auch vor Beginn der Pubertät Testosteron bzw. DHT gebildet? 4. Warum sind Pseudo-Hermaphroditen muskulöser als z.B. ihre ""normalentwickelten"" Brüder?"

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Warum fallen während der Finasterid Therapie auch kurze (neue?) Haare aus?
Ich bin 22 und nehme mittlerweile seit sechs Monaten Propecia ein. Der anfänglich starke Haarausfall hat sich meiner Meinung nach auf den normalen Haarwechsel reduziert und es wachsen auch viele neue Haare nach. Jedoch fiel mir schon des öfteren bei der Haarwäsche auf, dass auch neue Haare, die nicht älter als drei Monate sein konnten (war daran zu erkennen,dass sie noch nicht geschnitten wurden), ausgefallen sind. Das kann doch aber nicht auf den normalen Haarwechsel zurückzuführen sein, denn eigentlich dürften dann ja nur wesentlich ältere Terminalhaare ausfallen.Wie ist das zu erklären? Mit freundlichen Grüßen, Marcel

Ich nehme seit Jahren Finasterid und Minoxidil. Leider ist das sehr kostspielig und es kann mal passieren, dass ich 8 Monate durchgehend die Pillen schlucke und dann mal 3-4 Wochen keine. Sind diese Unterbrechungen schädlich, muss ich danach wieder von vorne anfangen, oder ist das halb so schlimm? Weiterhin nehme ich Minoxodil 2%, ich weiß man sollte das morgens und abends nehmen, nur leider nehme ich das auch unregelmäßig. Welche Auswirkungen hat das?

Prinzipiell sollte eine Therapie der androgenetischen Alopezie konsequent durchgeführt werden um eine optimale Wirkung der selben zu erzielen. Wird die Behandlung zwischendurch versehentlich für 1 oder 2 Tage vergessen ist vermutlich nicht mit einem Nachlassen der Therapiewirkung zu rechnen.

Sind die Behandlungsunterbrechungen jedoch wochenlang, so ist von einer nachlassenden Wirkung auszugehen. Bei langer Unterbrechung können sogar alle zuvor stabilisierten oder zugewonnenen Haare ausfallen. Männer sollten um einen optimalen Therapieeffekt zu erzielen die in Deutschland für die androgenetische Alopezie des Mannes zugelassene Regaine 5 % Lösung (Minoxidil 5 %) verwenden und 2x täglich auf die Kopfhaut applizieren. Im Rahmen von Dosisfindungsstudien hat sich eindeutig gezeigt, dass eine 2x tägliche Anwendung wesentlich effektiver ist, als die nur einmal tägliche.

Dr. C. Kunte

Ist es notwendig, dass man auch bei Folgerezepten jedes mal den Arzt aufsuchen muß?

Ja, denn Propecia ist ein verschreibungspflichtiges Medikament.

Dr. C. Kunte

"Bin jetzt fast 24 Jahre alt und bilde mir ein leichte Geheimratsecken zu bekommen. Angesprochen darauf hat mich allerdings noch niemand. Mein Vater ist jetzt 64 Jahre alt und hat noch richtig volles Haar, allerdings hat mein Grossvater mütterlicherseits eine starke Glatze. Frage: Kann ich Propecia auch nur ""so zur Vorsorge nehmen""? Mir würde das die Angst vor Haarausfall nehmen und ich denke das ist schonmal viel wert!"

Ob sich bei Ihnen eine androgenetische Alopezie (AGA) ausbildet, könnte man durch standardisierte Kontrollfotos des Kopfes verfolgen. Ich betreue einige Männer, die die selben Ängste haben wie Sie. Solange ich bei den Männern keine klare Anzeichen einer AGA bzw. deren Fortschreiten sehe, rate ich von einer Therapie ab. Mit den Fotos, sowie der Messung des Augenbrauen-Geheimratsecken-Abstandes, kann ich eine aktuell nicht notwendige Therapie manchmal um Jahre hinauszögern.

Prof. H. Wolff

"Gibt es nach wie vor (aktuelle oder noch laufende) groß angelegte Studien zu den Wirkungen/Nebenwirkungen von Propecia oder wird das Medikamnt als sicheres und wirksames Medikament anerkannt und ""abgehakt""?"

Derzeit laufen keine Studien zur Prüfung von Wirkung und Nebenwirkungen von Propecia, da dies hinreichend untersucht ist. Die Pflicht zur Meldung unerwünschter Ereignisse bei Medikamenteneinnahme besteht jedoch für jeden Arzt. So können auch seltener auftretende Probleme erfasst und an die Ärzteschaft weitergegeben werden.

Dr. C. Kunte

Wie verhält es sich bei anlagebedingtem Haarausfall bei Frau-zu-Mann-Transsexuellen? Duch den gewünschten männl. Testosteronspiegel werden natürlicherweise auch die Haare dünner, manche Köpfe werden kahl. Wie kann mam eine zu starke Ausdünnung der Haare oder gar eine Glatzenbildung vorbeugen oder entgegengewirken, ohne den Testosteronspiegel zu beeinträchtigen.

Am besten ist hier das Präparat Propecia (Finasterid) geeignet. Propecia ist eine Tablette zur Behandlung des androgenetischen (hormonellen, erblichen) Haarausfalls des Mannes, einmal täglich einzunehmen. Propecia hemmt selektiv das Enzym 5a-Reduktase Typ II und somit die Umwandlung von Testosteron (Männliches Geschlechtshormon) zu DHT (Dihydrotestosteron). DHT ist neben der erblichen Veranlagung hauptverantwortlich für den androgenetischen Haarausfall. Durch die Hemmung des Enzyms wird der Spiegel von DHT im Serum (Blut) um etwa 70 % gesenkt. Im Rahmen internationaler Studien an über 1500 Männern konnte bei etwa 90 % der Anwender ein Stopp des fortschreitenden Haarverlustes und bei etwa 65 % sogar ein verstärktes Haarwachstum erreicht werden. Der Testosteronspiegel stieg im Rahmen der Studie leicht an, blieb aber immer im Normbereich.

Eine andere Möglichkeit ist die äußerliche Anwendung von Regaine 5 % Lösung. Regaine 5 % (Minoxidil) ist eine Lösung zur Behandlung des androgenetischen (hormonellen, erblichen) Haarausfalls des Mannes, zweimal täglich auf die Kopfhaut aufzutragen. In den zahlreichen Studien konnte bei einer Vielzahl der Männer ein Stopp des Haarausfalls und sogar ein Nachwachsen von Haaren gemessen werden.

Wir haben zahlreiche Patienten zunächst mit einem Präparat, Propecia oder Regaine, behandelt. Die Behandlungsverläufe wurden mittels Photodokumentation festgehalten, so dass eine objektive Beurteilung auch über Jahre möglich ist. Bei den meisten Patienten konnte entweder ein stabiler Haarstatus oder eine Verdichtung des Haarkleides nachgewiesen werden. Nach 1-2 jähriger Monotherapie wurde dann das jeweils andere Präparat zugegeben und man konnte bei vielen Männern eine weitere, zum Teil sehr deutliche, Verdichtung des Haarkleides erkennen. Somit muss geschlussfolgert werden, dass die beiden Präparat auf unterschiedliche Weise synergistisch wirken. Wird ein Präparat abgesetzt, muss davon ausgegangen werden, dass die durch dies Medikament zugewonnenen oder erhaltenen Haare wieder ausfallen werden. Eine Garantie für eine verbesserte Wirksamkeit durch Verwendung beider Produkte gibt es natürlich nicht, ebenso fehlen klinische Studien hierzu.

Dr. C. Kunte

Ich bin 21 und habe bereits seit 4 Jahren HA. Propecia hat meine Alopezie jedoch gestoppt und sogar Neuwuchs bewirkt. In ein paar Monaten muss ich allerdings eine OP unter Vollnarkose machen lassen, um mir die Weisheitszähne entfernen zu lassen. meine Fragen dazu: spricht etwas dagegen, Regaine und Propecia auch während eines eventuellen Krankenhausaufenthaltes anzuwenden? Angeblich löst ja eine Vollnarkose bei manchen Menschen (diffusen) Haarausfall aus.

Da die Entfernung der Weisheitszähne in Vollnarkose ein sehr kurzer Eingriff ist, ist ein ungünstiger Einfluss auf den Haarstatus nicht zu erwarten. Selbst bei sehr langen Operationen in Narkose ist darauf folgend verstärkter Haarausfall sehr selten. Sollte dennoch ein verstärkter Haarausfall auftreten, so ist dieser reversibel. Gegen eine Anwendung von Regaine und Propecia während des stationären Aufenthaltes spricht prinzipiell nichts. Sie sollten dies jedoch mit Ihren behandelnden Krankenhausärzten besprechen.

Dr. C. Kunte

"1. Haben Pseudo-Hermaphroditen einen vergleichbar niedrigen DHT-Spiegel wie Menschen, die Finasterid einnehmen, oder ist er bei ihnen noch niedriger? 2. Wäre es, natürlich nur theoretisch, nicht effektiver, Finasterid noch vor Beginn der Pubertät einzunehmen, damit die Haarfollikel niemals mit ""wirksamen"" Mengen an DHT konfrontiert werden? 3. Wird im männlichen Körper eigentlich auch vor Beginn der Pubertät Testosteron bzw. DHT gebildet? 4. Warum sind Pseudo-Hermaphroditen muskulöser als z.B. ihre ""normalentwickelten"" Brüder?"

Vorausschickend muss zwischen zwei Formen des Pseudohermaphroditismus unterschieden werden: Pseudohermaphroditismus femininus und masculinus.

Beim Pseudohermaphroditismus femininus kommt es aufgrund einer übermäßigen Androgenwirkung zu Vermännlichungserscheinungen bei genetisch weiblichen Individuen. Tritt diese Form erst beim Jugendlichen oder Erwachsenen auf, kann sich die genetische Frau zu einem männlichen Körperbau mit kräftiger Muskulatur, männlicher Körperbehaarung, Vertiefung der Stimme u. a. hin entwickeln.

Beim Pseudohermaphroditismus masculinus ist der Betroffene von den Chromosomen und den Gonaden her männlich. Aufgrund eines kongenitalen Mangels eines zytoplasmatischen Androgenrezeptors oder der 5 alpha Reduktase II liegt eine Unempfindlichkeit auf Androgene vor. Das Genitale ist intersexuell. Die Serumtestosteronspiegel liegen im unteren Normbereich des Mannes, für Frauen jedoch erhöht. Je nach zugrundeliegender Ursache sind die DHT Spiegel stark erniedrigt. Äußerlich erscheinen die Betroffenen als weibliche Individuen. Charakteristisch ist das Fehlen der Achsel- und Schambehaarung.

Zu 1. Hierzu liegen in der Literatur keine Daten vor.

Zu 2. Auch wenn theoretische Überlegungen möglich sind verbietet sich eine Anwendung vor dem 18. Lebensjahr und vor allem vor Einsetzen der Pubertät aufgrund der fehlenden Zulassung.

Zu 3. Ja in geringen Mengen von der Nebenniere.

Zu 4. Bei welcher Form des Pseudohermaphroditismus? Siehe genaue Beschreibung der verschiedenen Formen oben.

Dr. C. Kunte

Ich bin 22 und nehme mittlerweile seit sechs Monaten Propecia ein. Der anfänglich starke Haarausfall hat sich meiner Meinung nach auf den normalen Haarwechsel reduziert und es wachsen auch viele neue Haare nach. Jedoch fiel mir schon des öfteren bei der Haarwäsche auf, dass auch neue Haare, die nicht älter als drei Monate sein konnten (war daran zu erkennen,dass sie noch nicht geschnitten wurden), ausgefallen sind. Das kann doch aber nicht auf den normalen Haarwechsel zurückzuführen sein, denn eigentlich dürften dann ja nur wesentlich ältere Terminalhaare ausfallen.Wie ist das zu erklären? Mit freundlichen Grüßen, Marcel

Wenn kurze Haare unter einer Finasterid- oder Minoxidiltherapie neu wachsen, aber rasch wieder ausfallen, könnte ich mir das so erklären: Die Haare, die sichtbar werden, kommen aus Haarfollikeln (Haarwurzeln), die vorher stark miniaturisiert waren, und sich jetzt unter dem Einfluss des Haarwuchsmittels vergrössert haben. Die Vergrösserung des Follikels geht nicht von minimal (Vellushaarfollikel) nach maximal (Terminalhaarfollikel), sondern meist nur um eine "halbe" Stufe. Das heisst, aus einem Vellushaarfollikel wird ein Intermediärfollikel, und aus einem Intermediärfollikel wird ein Terminalhaarfollikel. Diese Intermediärfollikel zeigen oft sehr kurze Anagen(=Wachstums)-phasen. Wenn ein nur 1 cm langes Haar ausfällt, dauerte das Anagen nur etwa 1 Monat. Normal wären 2-6 Jahre. Manchmal verlängern sich dann die Anagenphasen schliesslich, bei manchen Follikeln bleibt der kurze Zyklus erhalten.

Prof. H. Wolff

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