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Expertenrat zum anlagebedingten Haarausfall des Mannes

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Thema: Warum
2005-07-25
Autor:
Klaus
Sehr geehrter Ratgeber,

ich frage mich warum die Einnahme von Finasteried nicht bei allen Patienten gleichermassen den Haarausfall stoppen kann.
Ich selbst nehme seit einiger Zeit Fin. ein und es bleibt völlig wirkungslos.
Heißt das, dass meine Haarfolikel gegenüber DHT so empfindlich sind, dass auch eine Absenkung des Wertes im Blut keinen Haarausfall stoppen kann?
Oder was sind die Gründe?

Danke und Mfg, Klaus Mejor

P.S.: Eine Blutuntersuchung ergab keine weiteren Mängel.
Prof. Dr. Hans Wolff

Experte
Beiträge:187
2005-07-25
Sehr geehrter Klaus,



Spezielle Untersuchungen gibt es zu dem Thema nicht, aber unterschiedliche Therapieerfolge lassen sich durchaus erklären. Bei jedem Mann wirkt Finasterid durch die Absenkung des für den Haarausfall entscheidenden Hormons Dihydrotestosteron (DHT). Durch Finasterid wird DHT im Serum um etwa 70% abgesenkt. Etwa diese Absenkung kann man auch für die Haarfollikel des Kopfes erwarten. Die Ursache für die Glatzenbildung, der mikroskopisch eine Miniaturisierung einzelner Haarfollikel zugrunde liegt, ist eine genetisch bedingte Überempfindlichkeit einzelner Haarfollikel. Variabel ist dabei der Zeitpunkt, ab wann der Haarfollikel empfindlich auf DHT wird (z.B. nach 20 Lebensjahren in den Geheimratsecken und nach 30 Lebensjahren auf dem Oberkopf). Variabel und genetisch vorgeprägt ist auch, wie stark überempfindlich der Haarfollikel auf DHT wird.
Und hier liegt für mich die Erklärung, warum die Wirkung von Finasterid bei manchen Männern (etwa 10-20%) nicht ausreicht, um den Haarausfall komplett und dauerhaft zu stoppen bzw. nicht bei allen Männern sogar zum Wiederwachstum der Haare führt. Anders ausgedrückt: Bei manchen Männern ist die genetische Überempfindlichkeit gegenüber DHT so stark, dass die 70%ige DHT-Absenkung nicht ausreicht, um die Haarfollikelminiaturisierung zu verhindern.



Ihr Prof. H. Wolff

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