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Expertenrat zum anlagebedingten Haarausfall der Frau

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Thema: pille und regaine
2005-09-01
Autor:
hair
Guten Tag,

seit vielen Jahren nehme ich die Pille Diane 35 zur Besserung meines Haarausfalls Typ androgenetisch - mit gutem Erfolg, denn der Haarausfall stellte sich komplett ein.
Durch die Kombination Diane 35 und Regaine 2% schließlich sind mir verstärkt und sichtbar neue Haare gewachsen.
Um schwanger zu werden habe ich vor 4 Monaten die Pille Diane 35 abgesetzt und benutze nun weiterhin regelmäßig Regaine 2%.
Nun aber fallen mir verstärkt wieder Haare aus und der Haarausfall erreicht fast die Dimension, die vor Einnahme der Pille bestand. Also scheint Regaine 2% allein nicht zu wirken. Mein Homonstatus ergibt keine Hinweise auf eine Erhöhung der männlichen Homone.
Meine Fragen:
1. Macht es Sinn auf Regaine 5% (eigentlich nur für Männer empfohlen) auszuweichen, um diesen Haarausfall zu stoppen - oder vielleicht sogar den "alten" Haarstatus wieder herzustellen ?
2. Besteht durch die Benutzung von Reagine 5% ein potentiell erhöhtes Risiko für den Fötus im Falle einer eintretenden Schwangerschaft ?

Vielen Dank !
Dr. Jens Meyer

Experte
Beiträge:57
2005-09-09
Sehr geehrte Fragestellerin,



Ad 1: Sie sprechen hier 2 Problemkreise an: 1. diffusen Haarausfall nach Absetzen von Antibabypillen, 2. Therapie des anlagebedingten Haarausfalls (androgenetische Alopezie, AGA) mit antiandrogen wirksamen Antibabypillen. Nach Absetzen von oralen Kontrazeptiva (""Antibabypillen"") kann es zu Hormonschwankungen im Körper kommen, was den plötzlichen Übertritt von Haaren im Wachstumsstadium in das Ruhe- und Ausfallsstadium zur Folge haben kann. Diese Haare fallen dann typischerweise mehrere Wochen/Monate später aus. Nach einiger Zeit kommt es im Allgemeinen jedoch auch ohne Therapie zu einer Normalisierung dieses diffusen Haarausfalls und einem Nachwachsen der verlorenen Haare. Das Ausmaß des Haarausfalls ist für den Einzelfall jedoch nicht vorhersagbar, auch tritt er nicht in allen Fällen auf. Eine Therapie der AGA ist auch mit Regaine Frauen alleine wirksam. Eine Studie hat gezeigt, dass eine zusätzliche Antibabypille dann von Nutzen ist, wenn erhöhte Werte männlicher Geschlechtshormone vorliegen.


Ad 2: Hierzu schrieb Dr. Kunte im Expertenrat: " Zu Regaine existieren viele Erfahrungen in der Behandlung der androgenetischen Alopezie der Frau. Naturgemäß sind auch Frauen während der Behandlung schwanger geworden. Die generellen Empfehlungen lauten, dass während der Schwangerschaft jede Behandlung mit dem behandelnden Gynäkologen abgestimmt werden soll, um eine Gefährdung des Embryos auszuschließen. Jede Therapie in der Schwangerschaft sollte kritisch ob ihrer Notwendigkeit überdacht werden. Wir empfehlen aus dermatologischer Sicht generell, nicht-lebensnotwendige Medikamente, also auch Regaine, abzusetzen."



Ihr Dr. J. Meyer

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