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Expertenrat zum anlagebedingten Haarausfall der Frau

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Thema: erneutes Ausfallen der Haare unter Minoxidil 5%
2008-08-26
Autor:
Selina
Ich nehme seit 2002 Minoxidil 5% 1xtgl., ich war damals in der Haarsprechstunde an der LMU München. Mein androgenetischer Haarausfall bestand damals schon ca. 10 Jahre. Mein Haar ist schon von Natur aus sehr dünn, aber mit Regaine wurde der Ausfall aufgehalten und das Haar wurde sogar wieder etwas dichter. Ab 2006 habe ich wegen Kinderwunsch Regaine abgesetzt, natürlich fielen die Haare wieder aus. Nach der Geburt meiner Tochter 2007 habe ich wieder angefangen mit Minoxidil und hatte nach einigen Monaten das Haarbild wie vor der Schwangerschaft. Nun gehen seit einigen Wochen meine Haare aus wie noch nie, das heißt die ausgedünnten Stellen am Oberkopf sind nun wirklich bald kahl. Ich war daraufhin wieder in der Sprechstunde an der LMU München.Ich war wirklich sehr überrascht von dem Arzt dort. Seine Auskünfte waren dürftig. Auf meine Fragen antwortete er nur ständig, er wäre kein Prophet! Er gab mir zwar den Rat Minoxidil 5% für 2-3 Monate 2 tgl. zu nehmen, aber ich war enttäuscht von der gleichgültigen Behandlung. Er wollte nichts hören von einer erneuten Haarwurzeluntersuchung. Auf meine Frage nach anderen Alternativen zu Minoxidil wiederholte er nur ständig, daß Minoxidil zur Zeit das beste Mittel auf dem Markt gegen Haarausfall sei. Das wußte ich natürlich schon lange selbst. Als Betroffene habe ich mich natürlich auch schon lange über eventuelle Alternativen informiert.Macht es wirklich Sinn weiter Regaine zu verwenden, wenn es scheinbar die Wirkung verloren hat?
Dr. Uwe Schwichtenberg

Experte
Beiträge:420
2008-08-31
Sehr geehrte Selina,

Auch wenn es nicht üblich ist, dass Minoxidil im Laufe der Therapie seine Wirksamkeit verliert, kann man dies natürlich nicht mit letzter Sicherheit ausschließen. Aber, viel wahrscheinlicher ist, dass Sie zur Zeit eine Überlagerung zweier unterschiedlicher Haarausfallsformen erleben. Ich habe oft in meiner Sprechstunde Patientinnen, bei denen sich im Rahmen von Eisenmangel, Belastungssituationen, Diäten o.ä. zu einem anlagebedingten Haarausfall zusätzlich ein diffuser Haarausfall gesellt. Die Haare fallen dann vermehrt aus, was besonders beim Duschen und der Haarpflege bemerkt wird. Natürlich kommt dann auch der anlagebedingte Haarausfall mit der Ausdünnung im Scheitelbereich oder den Geheimratsecken stärker zum Vorschein. Dies ist jedoch "nur" Folge der ingesamt reduzierten Haardichte. Der diffuse Haarausfall verläuft im wesentlichen unabhängig von der Anwendung von Minoxidil. Sie sollten dennoch nicht darauf verzichten, da es Ihnen ja in der Vergangenheit gute Dienste gegenüber dem anlagebedingten Haarausfall geleistet hat. Sie sollten daher gemeinsam mit Ihrem Arzt diese Hypothese überprüfen und dann nach Ursachen für den diffusen Haarausfall forschen. Beruhigend ist, dass ein diffuser Haarausfall eigentlich immer vollständig umkehrbar ist.

Dr. Uwe Schwichtenberg

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