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Expertenrat zum anlagebedingten Haarausfall des Mannes

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Thema: Anmerkung zu Ihrer Antwort wg. Propecia 0,5 mg
2005-09-11
Autor:
NickCave
Sehr geehrter Herr Wolff,


auf eine Frage bezüglich der Möglichkeiten einer 0,5mg Dosierung Propecia antworten Sie mit Hinweis auf eine Phase II-Dosisfindungsstudie, dass eine Wirkung der 0,5 mg Dosis nicht ausgeschlossen werden kann. Da ich unter Propecia mit Libidoproblemen zu kämpfen hatte, die nach Absetzen verschwanden, überlege ich diese Variante zu probieren.

Bei meinen Überlegungen zur Entscheidungsfindung habe ich Ihre Antwort in die dortige Diskussion eingebracht. Folgende Antwort habe ich von einem Mitglied erhalten:

"Er hätte auch sagen müssen,das es sich bei dieser von Sherman u Franckel(?),Sinclair(?) oder V.Price(?) ins Leben gerufenen Studie um eine Kurzzeitbeobachtung ohne Messen der Proliferationsaktivität via DNS-Flowcytometrie handelte.Allein schon deshalb sind keine konkreten Rückschlüsse möglich. Wirken ist gut,..die Wirkung kann hier bei 0,5 mg nach einem Jahr sichtbar eintreten,und nach bereits 15 Monaten vorbei sein.Ebenso könnte die Wirkung einer 5 mg Dosis 2 Jahre länger wie die der 1 mg Dosis anhalten.Wirken ist nicht immer Wirken,..d.h ein sichtbares Kurzzeitergebniss garantiert keine notwendige "dauerhafte" antiapoptotische Wirkung auf interzellulärer Ebene.Bei keiner einzigen androgenabhängigen Erkrankung wird 0,5 mg eingesetzt.Eine 1 mg Dosis wird ach nur bei männlicher AGA gegeben.Sogar Frauen mit warscheinlich wesentlich weniger DHT im Blut bekommen 2,5-5 mg.Sogar winzige Hunde bekommen mehr als 1 mg bei BPH!"

Da ich nicht angemessen auf diese Antwort reagieren konnte, wollte ich Sie nach Ihrer Meinung zu diesen Einwänden fragen. Sind die Argumente als stimmig zu betrachten?

Mit frundlichen Grüßen
Priv. Doz. Dr. Christian Kunte

Experte
Beiträge:628
2005-09-17
Sehr geehrter Fragesteller,



Die Frage ist, ob dieser Beitrag von einem medizinisch nicht ausgebildeten Forumbesucher geschrieben wurde?
Prinzipiell und abschließend kann Ihre Frage nicht beantwortet werden.
Dosisfindungsstudien werden immer nur über einen umschriebenen Zeitraum durchgeführt und nicht unendlich lang. Bevor solche Studien durchgeführt werden, werden diese sehr sorgfältig geplant, damit mit den durchgeführten Studien auch ein sinnvolles Ergebnis erzielt werden kann.
Der Einwand, dass „es sich bei dieser von Sherman u Franckel,Sinclair oder V.Price ins Leben gerufenen Studie um eine Kurzzeitbeobachtung ohne Messen der Proliferationsaktivität via DNS-Flowcytometrie handelte“ ist korrekt, wobei auch eine Messung der Proliferationsaktivität via DNS-Flowcytometrie nur eine Momentaufnahme darstellt.
Nicht einleuchten mag mir, warum die gegebene Dosis einen Einfluss auf die Wirksamkeit nach XY-Jahren haben soll. Dies widerspricht jeglichen Regeln der Pharmakokinetik.



Ich denke wir sollten weniger spekulieren, und uns auf die Fakten zu verlassen. Zugelassen ist Finasterid 1 mg 1x täglich zur Behandlung der androgenetischen Alopezie mit günstigstem Wirkungs- und Nebenwirkungsprofil. Dies wurde in aufwendigen Studien über viele Jahre untersucht (Längste zusammenhängende Studie 5 Jahre).
Eine höhere Dosis kann den Haarstatus nur etwas günstiger beeinflussen, wobei zum Teil erhebliche Nebenwirkungen in Kauf genommen werden müssen, dagegen haben niedrigere Dosierungen einen teils deutlich geringeren Effekt auf die Haarpracht. Diese Daten wurden in einer Dosisfindungsstudie erhoben.



Ihr Dr. C. Kunte

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