Thema: Alopecia areata
2006-12-04
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Autor: Kolibri |
Bitte beachten Sie die oben genannten Hinweise! Meine Tochter Anne-Sophie (7a) leidet seit 2,5 Monaten an sehr starker Aa (v.a. Hinterkopf und Schläfen sind bereits kahl, Scheitel sehr licht)). Advantansalbe half nicht, seit 6 Tagen nehmen wir Kortison systemisch(Start mit 20mg, bei 20kg Körpergewicht) 1. Wirkt Kortison generell auf alle Leukozyten? Wenn ja was bedeutet das für das Immunsystem? 2. Gibt es statistische Aufzeichnungen, wie gross des Risiko eines kompletten Haarausfalles, bzw. die Chance einer Heilung, bei einer so ungünstigen Konstellation (sehr jung/sehr starke Ausprägung), ist. Ich nehme an, die 50-60% gelten über den gesamten Durchschnitt und nicht bei so starker, rascher Ausprägung, und sagen auch noch nichts über das Risiko eines späteren erneuten Ausbruches aus. Ich hätte gerne Prozente oder statistische Studien gesehen. 3. Wie lange wird in ihrer Kinik bei 7 Jährigen Kortison systemisch gegeben. 4. Tritt Aa isoliert auf oder ist mit Folgekrankheiten zu rechnen (ich frage auch weil meine Schwester 1970 mit 7 Jahren innerhalb von 3 Wochen an Dermatomyositis gestorben ist und Sophie im Blutbefund hohe Antinukleäre Antikörper-Titer (1:640) und hohe Antistreptolog. Reak. (829 U/ml) aufweist. Und weil Aa letztlich eine Autoimmunkrankheit ist. D.h. ist zu erwarten, dass der Körper weiter in anderer Form gegen sich selbst vorgeht und wenn ja, was für Studien gibt es darüber? 5. Die Ursache für diese Krankheit ist nicht bekannt. Warum macht man nicht bei jedem Patienten eine vollständige Anamnese um Gemeinsamkeiten zu finden (Kosten/Nutzen?). 6. Ich bin kein Arzt. Gibt es trotzdem Möglichkeiten Diskussionsforen von Ärzten einzusehen? Vielen Dank |
Priv. Doz. Dr. Christian Kunte Experte Beiträge:128 | 2006-12-11 |
Sehr geehrte Kolibri, zu 1. Eine systemische Kortisontherapie kann zu einer reaktiven Erhöhung der Leukozytenzahlen führen. Trotzdem unterdrückt eine innerliche Kortisontherapie das Immunsystem. Zu 2. Es gibt keine exakten Daten oder statistische Studien, deshalb bewegen sich die Zahlen auch in so breiten Grenzen (50-60 %). Zu 3. Hier gibt es keine starren Regeln. Wir führen innerlich Kortisontherapie nur sehr selten und nur bei plötzlichem, sehr ausgeprägtem Auftreten der Alopecia areata durch. Dann in der Regel für 4-6 Wochen. Zu 4. Verbindungen der Alopecia areata zu anderen Autoimmunerkrankungen, insbesondere Vitiligo (Weißfleckenkrankheit), Schilddrüsenerkrankungen oder Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) sind beschrieben. Insgesamt sind dies allerdings äußerst seltene Ereignisse. Zu 5. In der Ursachenforschung sind schon zahlreiche Studien mit ausführlichsten Anamneseerhebungen, ausgiebigsten Labor- und apparatetechnischen Untersuchungen durchgeführt worden. Leider waren diese nicht besonders weiterführend. Man hat allerdings die wesentlichen Kriterien die die Prognose einer Alopecia areata auf diese Weise bestimmen herausfinden können. Zu 6. Ich empfehle Ihnen die Alopecia areata Deutschland www.kreisrunderhaarausfall.de Mit freundlichen Grüßen Dr. C. Kunte |
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