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Fragenarchiv - Verlauf der Alopecia areata

Für individuelle Informationen und Empfehlungen ist ein Besuch beim Hautarzt unerlässlich.

Themen in dieser Archiv-Rubrik

1
Chance auf Spontanheilung, Studien, Vererbung
Ich habe 1990 (damals war ich 20) innerhalb weniger Wochen (!) alle Körperhaare verloren. Meine Frage ist ganz einfach, wie lange habe ich eine reelle Chance, dass es zu einer Spontanheilung kommen könnte? Ist der ""Zug schon abgefahren"", oder kann ich noch hoffen? Was muß man tun um evtl. an einer Studie teilnehmen zu können? Gibt es bereits neue Ansätze in der Therapie? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit das ich es vererbe, sollte ich noch Kinder bekommen? Wurde diese Frage schon einmal in einer wiss. Studie evaluiert?

2
Beeinflussung der AA durch Schwangerschaft
Ich möchte Sie gerne um Rat fragen, ob ich trotz Stillens und Kinderwunsch mit Kortison behandeln darf. Ist es möglich, dass sich die AA nach dem Abstillen bessert? Wird sie wahrscheinlich auch in einer nächsten Schwangerschaft aktiv sein? Wäre es evtl. sinnvoll, eine weitere Schwangerschaft zu verschieben und zunächst eine weitere Behandlung durchzuführen?

3
Wachstum von Flaumhaaren als Vorboten eines normalen Haarwachstums?
"Bei meiner Tochter (14) zeigen sich nach ca. einjähriger totalen Haarlosigkeit jetzt auf dem ganzen Kopf erste kurze dünne helle Häärchen, ähnlich der ersten Haare bei haarlos geborenen Babys. Können das die ""Vorboten"" eines normalen Haarwachstums sein oder kann es nur bei dieser ""Haarmenge"" bleiben. Wie lange dauert es ca., bis sich ein neues Haar entwickelt hat?"

4
Verlauf der Alopecia areata
Ist der Verlauf der Alopecia areata vorhersagbar?

5
Neuwachstum von Haaren und weiterer Haarausfall gleichzeitig bei Alopecia areata
Seid ca. zwei Monaten leide ich an einer Alopecia areata. An den lichten Stellen sind mittlerweile wieder kurze Stoppeln fühlbar, der Haarausfall schreitet jedoch täglich voran. Indizieren die Stoppelhaare an den lichten Stellen, dass die Krankheit vorüber ist? Oder spricht der fortlaufende Haarausfall für eine weitere Verbreitung der Krankheit?

Ich habe 1990 (damals war ich 20) innerhalb weniger Wochen (!) alle Körperhaare verloren. Meine Frage ist ganz einfach, wie lange habe ich eine reelle Chance, dass es zu einer Spontanheilung kommen könnte? Ist der ""Zug schon abgefahren"", oder kann ich noch hoffen? Was muß man tun um evtl. an einer Studie teilnehmen zu können? Gibt es bereits neue Ansätze in der Therapie? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit das ich es vererbe, sollte ich noch Kinder bekommen? Wurde diese Frage schon einmal in einer wiss. Studie evaluiert?

Beim kreisrunden Haarausfall (Alopecia areata) handelt es sich um eine gar nicht seltene Haarerkrankung. Im Extremfall können sämtliche Körperhaare ausfallen. Verantwortlich für den Ausfall der Haare sind körpereigene weiße Blutkörper, die sich an die Haarwurzel anlagern und das Haarwachstum lähmen. Die Haare fallen aus und wachsen nicht mehr nach. Was dazu führt, dass die weißen Blutkörper sich um die Haarwurzel scharen ist unbekannt. Der Verlauf der Alopecia areata (AA) ist extrem variabel mit großen intra- und interindividuellen Unterschieden. Der Verlauf (Ausmaß der Ausdehnung, Zusammenfließen von Einzelherden, Spontanheilung, Zeit und Ausprägung eines Rezidivs) ist für einen einzelnen Patienten ist daher nicht vorhersehbar.

Die Prognose der Alopecia areata hängt von verschiedenen Faktoren ab. Ungünstige Faktoren sind: 1. Lange Bestanddauer, 2. Große Ausdehnung der kahlen Areale, 3. Früher Erkrankungsbeginn, 4. Atopie (Neigung zur Ausbildung von Heuschnupfen, Neurodermitis oder Asthma), 5. Nagelbeteiligung.

Je länger die Areata besteht und je ausgedehnter die kahlen Areale sind, desto geringer die Chance für ein Wiederwachstum von Haaren. Wir haben aber auch schon Patienten betreut, die nach 20-30 jähriger Bestanddauer einer Alopecia areata universalis wieder ihre Haare bekommen haben. Insgesamt sind die Chancen hierfür aber sehr gering! Meines Wissens nach gibt es derzeit keine vielversprechenden neuen Therapieansätze. Die Nachfrage nach Therapiestudien in der Universitätshautklinik in Hamburg bei Professor Paus kann sich jedoch lohnen.

Die Alopecia areata ist erblich. Genaue Zahlen über Wahrscheinlichkeiten der Vererbung sind jedoch nicht möglich. Somit kann Ihr Kind einmal eine Alopecia areata entwickeln, muss aber nicht.

Dr. C. Kunte

Ich möchte Sie gerne um Rat fragen, ob ich trotz Stillens und Kinderwunsch mit Kortison behandeln darf. Ist es möglich, dass sich die AA nach dem Abstillen bessert? Wird sie wahrscheinlich auch in einer nächsten Schwangerschaft aktiv sein? Wäre es evtl. sinnvoll, eine weitere Schwangerschaft zu verschieben und zunächst eine weitere Behandlung durchzuführen?

Die Ursache der Alopecia areata ist bislang ungeklärt. Bekannt ist, dass körpereigene weiße Blutkörperchen sich an die Haarwurzel anlagern und zu ein Lähmung des Haarwachstums führen, was kahle Stellen zur Folge hat. Der Verlauf der Alopecia areata ist von niemandem vorhersehbar. Häufig heilen Herde spontan ab, neue entstehen oder alte breiten sich aus. Ob sich die Alopecia areata in der Schwangerschaft bessert, verschlechtert oder gleich bleibt kann niemand vorhersehen, ebenso wenig, ob sich nach dem Abstillen etwas verändert. Auch der Einfluss einer neuerlichen Schwangerschaft ist nicht absehbar. Äußerliche Behandlungen mit Kortisonlösungen sind im Allgemeinen unbedenklich. In der Schwangerschaft und Stillzeit gibt es jedoch wenig Erfahrung mit den meisten äußerlichen Präparaten, so dass eine gründliche Risiko-, Nutzen-Abwägung gemeinsam mit Ihrem Hautarzt erfolgen sollte.

Dr. Christian Kunte

"Bei meiner Tochter (14) zeigen sich nach ca. einjähriger totalen Haarlosigkeit jetzt auf dem ganzen Kopf erste kurze dünne helle Häärchen, ähnlich der ersten Haare bei haarlos geborenen Babys. Können das die ""Vorboten"" eines normalen Haarwachstums sein oder kann es nur bei dieser ""Haarmenge"" bleiben. Wie lange dauert es ca., bis sich ein neues Haar entwickelt hat?"

Leider handelt es sich bei der von Ihnen wohl beschriebenen Alopecia areata (kreisrunder Haarverlust) um eine sehr wechselhaft verlaufende Erkrankung deren Verlauf nicht vorhersehbar ist. Als ungünstige Prognosefaktoren für den kreisrunden Haarverlust gelten frühers Erkrankungsalter, große Ausdehnung des Haarverlustes, lange Bestanddauer der Haarlosigkeit, Nagelveränderungen und zusätzliches Bestehen von Erkrankungen aus dem Formenkreis der Atopie (Heuschnupfen, Neurodermitis, Asthma). Somit kann nicht gesagt werden, ob es sich bei dem Wachstum der Flaumhaare um Vorboten eines normalen Haarwachstums handelt, oder ob es bei dieser Haarmenge bleibt. Ebenso wenig kann gesagt werden wie lange es dauert bis aus einem Flaumhaar ein richtiges Haar entsteht.

Dr. Christian Kunte

Ist der Verlauf der Alopecia areata vorhersagbar?

Der Verlauf der Alopecia areata (AA) ist extrem variabel mit großen intra- und interindividuellen Unterschieden. Der Verlauf (Ausmaß der Ausdehnung, Zusammenfließen von Einzelherden, Spontanheilung, Zeit und Ausprägung eines Rezidivs) ist für einen einzelnen Patienten ist daher nicht vorhersehbar.

Da sich die AA insbesondere bei kurzer Bestanddauer und geringer Ausdehnung häufig spontan zurückbildet, sollte eine Behandlung unter sorgfältiger Berücksichtigung von Nutzen und Risiko erfolgen. Wichtig zu wissen ist, dass bei Patienten mit Alopecia areata erneuter Haarausfall nach stattgehabter Abheilung häufig ist (typisch wellenförmiger Verlauf).

Dr. C. Kunte

Seid ca. zwei Monaten leide ich an einer Alopecia areata. An den lichten Stellen sind mittlerweile wieder kurze Stoppeln fühlbar, der Haarausfall schreitet jedoch täglich voran. Indizieren die Stoppelhaare an den lichten Stellen, dass die Krankheit vorüber ist? Oder spricht der fortlaufende Haarausfall für eine weitere Verbreitung der Krankheit?

Bei einem aktiven Schub einer Alopecia areata entstehen kahle Areala, neue Haare wachsen in der Regel nicht nach. Selten ist es jedoch einmal möglich, dass in einem Areal an der Kopfhaut neue Alopecia areata-Herde entstehen, an einer anderen Stelle die ausgefallenen Haare wieder nachwachsen. Auch in solchen Fällen kann noch keine Entwarnung gegeben werden, da die Alopecia areata nach wie vor Krankheitsaktivität zeigt.

Dr. C. Kunte

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