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Expertenrat zum anlagebedingten Haarausfall der Frau

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Thema: Zustand durch Regaine 2% verschlechtert
2005-09-07
Autor:
Maja
Belastet bin ich seit ca. 10 Jahren mit immer dünner werdendem Haar. Seit ca. 7 Jahren schlucke ich Diane35. Durch Untersuchungen sind hormonelle Faktoren ausgeschlossen. Der Haarausfall kommt immer schubweise. So auch vor ca. 8 Wochen. Daraufhin wurde eine Blut- und Haaranalyse durch den Hautarzt durchgeführt. Er kam zum Ergebnis ich solle Regaine 2% täglich auftragen. Da der Haarausfall diffus ist, habe ich abends sehr gründlich Regaine 2% auf der ganzen Kopfhaut verteilt. Eine 50 ml-Flasche reichte für 1 Woche. Dem Arzt habe ich diese Vorgehensweise mitgeteilt. Er fand das in Ordnung. Nach ca. 2,5 Wochen verstärkte sich der Haarausfall um ein Vielfaches (ca. 400 bis 500 Haare täglich). Der absolute Horror. Daraufhin habe ich wieder beim Arzt nachgefragt. Er meinte, dass ich das Medikament völlig überdosiert hätte und nun mit der normalen Menge weitermachen solle. Nun habe ich einen zweiten ärztlichen Rat eingeholt. Dieser Arzt meinte, ich solle Regaine weglassen und stattdessen Chronostim nehmen. Jetzt bin ich total verunsichert. Der Haarausfall lässt nicht nach und bei Chronostim ist anscheinend nicht belegt, dass es hilft. Ich bin völlig hilflos. Was kann ich tun?
Dr. Jens Meyer

Experte
Beiträge:57
2005-09-11
Sehr geehrte Maja,



Vor Beginn einer Therapie muss zunächst einmal eine Diagnose gestellt werden. Dies kann nur im Rahmen einer persönlichen Vorstellung bei der Hautärztin oder beim Hautarzt oder in der Haarsprechstunde einer (Universitäts-) Hautklinik erfolgen.



Zu Ihrer Situation: Regaine ist ein Präparat zur Behandlung des anlagebedingten Haarausfalls (androgenetische Alopezie, siehe Rubrik "Haarausfall"). Pro Tag werden hiervon 2 ml (morgens und abends je 1 ml) auf die Betroffenen Stellen am Oberkopf aufgetragen werden. Auf keinen Fall soll Regaine am ganzen Kopf aufgetragen werden, so dass eine Flasche nach 1 Woche leer ist!



Der starke Haarverlust einige Wochen nach Beginn der Therapie ist vermutlich das sogenannte Shedding: Unter äußerlicher Therapie mit Regaine Lösung kann gelegentlich nach etwa 5wöchiger Behandlung zunächst verstärkter Haarausfall auftreten. Die Ursache hierfür ist noch nicht abschließend geklärt. Vermutet wird ein Ausschieben locker sitzender Haare im Telogenstadium (Ausfallsstadium) durch die im selben Haarfollikel verstärkt nachwachsenden Anagenhaare (Wachstumshaare). Der Zeitraum bis zum Auftreten der "Shedding-Phase" genauso wie dessen Dauer und Ausprägung sind natürlich von Patientin zu Patientin unterschiedlich. Der Beginn der "Shedding-Phase" liegt in der Regel zwischen der 2. und 6. Behandlungswoche, sie dauert im allgemeinen wenige Wochen (2 bis 4). Die meisten Patientinnen berichten lediglich über einen verstärkt bemerkten Haarausfall, ohne dass sich das Haarkleid weiter lichtet. In Einzelfällen kann der Haarausfall jedoch auch so ausgeprägt sein, dass lichte Areale entstehen. Insgesamt wird das "Shedding" als Zeichen guten Ansprechens auf die Therapie interpretiert. Die durch die Behandlung ausgeschobenen Haare werden verstärkt wieder nachwachsen. Dieses Shedding ist in Ihrem Fall aufgrund der übergroßen Menge Regaine nun sehr stark aufgetreten.



Ihr Dr. J. Meyer

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