Thema: Zurückweichender Haaransatz
2014-11-17
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Autor: Leni |
In diesem Expertenrat werden nur Anfragen zum anlagebedingten Haarausfall der Frau beantwortet! Bitte beachten Sie die oben genannten Hinweise! Sehr geehrter Dr. Schwichtenberg Vielen Dank für ihre schnelle Antwort. Differentialdiagnostisch sprechen sie ein M.Kossard an. Meine Tochter ist 17. Jahre alt. Kommt denn in diesem Alter schon ein M. Kossard in Betracht? Wie lange kann sie Minoxidil anwenden? Kann auch nach einer Anwendung von 6 Monaten noch mit einem Wiederwuchs der Haare gerechnet werden? Mit freundlichen Grüssen |
Dr. Uwe Schwichtenberg Experte Beiträge:420 | 2014-11-22 |
Sehr geehrte Fragestellerin Sie haben Recht, der M. Kossard ist (eigentlich) eine Diagnose für die postmenopausale Frau, also definitiv nichts für eine 17-jährige. Andererseits handelt es sich um eine Diagnose, die erst seit einigen Jahren als eigenständige Krankheitsentität identifiziert ist. Aktuell bemüht sich Fr. Prof. Blume-Peytavi mit ihrem Team an der Charité um eine Sammlung von Daten über Patientinnen mit dieser Diagnose, um zu identifizieren, welche Faktoren bei diesem Krankheitsbild eine Rolle spielen und welche therapeutischen Optionen sich bewähren. Wir betreuen darunter eine Patientin, die noch vor der Menopause (aber dennoch deutlich älter als 17) ist. Es bleibt also eine eher unwahrscheinliche Differentialdiagnose, dennoch sollte eine Variante eines vernarbenden Haarausfalles ausgeschlossen werden. 6 Monate sind eine ausreichende Zeit, um einen therapeutischen Effekt von Minoxidil festzustellen. Wenn also die Diagnose "anlagebedingt" zutrifft und Minoxidil konsequent und korrekt angewandt wurde und tatsächlich gar kein Erfolg eingetreten ist, sollte ein Wechsel des Therapiekonzeptes erfolgen. Eine Beurteilung des Therapieerfolges ohne Fotodokumentation, besser Trichoscan ist aber schwierig. Therapieerfolg ist "Stop" des Haarverlustes, nicht unbedingt "Nachwachsen". Eine Betreuung durch einen spezialisierten Kollegen/Kollegin (www.trichocare.de) z.B. auch eine Universitätshaarsprechstunde könnte sinnvoll sein. Ihr Dr. Uwe Schwichtenberg |
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