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Expertenrat zum anlagebedingten Haarausfall des Mannes

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Thema: Zupftest/Trichogramm evtl. Grenzfall/weiteres Vorgehen?
2005-10-17
Autor:
Toni
Sehr geehrtes Expertenteam,

kann man mit einem Zupftest an den Haaren einen beginnenden oder bestehenden erblichen Haarausfall schon etwas einschätzen?

Bei meinem Trichogramm hat der Hautarzt von einem Grenzfall gesprochen. Beim Zupftest meinte er, dass wahrscheinl. noch kein erbl. Haarausfall vorliegt. Er meinte, wenn beim ziehen ab 8 Haare rausgehen auf jeden Fall krankhafter Ausfall vorliegt. Im Internet habe ich gelesen, dass beim Zupfstest ab größer 3 Haare wahrsch. Haarausfallbeginnt. Bis es zur Alopezie kommt kann es schnell gehen oder noch Jahre dauern.
In meinem Fall meinte er, dass ich nach einem Jahr wieder Vorsprechen soll. Eine Therapie soll mit Regain oder Propecia noch nicht begonnen werden. Ich bin nach Hamilton-Norwood 2 eingestuft worden. Bin 35 Jahre alt.

Ich wasche meine Haare jeden zweiten Tag. Beim Waschen und Auskämmen verliere ich ca. 80 - 100 Haare. Tagsüber verliere ich etwa 10 - 30 Haare. Beim Zupftest einen Tag nach dem Waschen gehen etwa beim ersten Ziehen an unterschiedlichen Stellen am Oberkopf etwa 2 bis 4 Haare raus. Nach mehrmaligen ziehen werden die rausgehenden Haare an diesen Stellen etwas weniger, so 1-3 Haare.

Ich bin nun total verunsichert ob ich nun erbl. Haarausfall habe oder nicht.

Ihre Meinung zum Zupftest u. zu meinem Trichogramm wäre mir sehr wichtig. Wann soll ich mit einer Therapie beginnen? Habe ich schon schleichenden erblich. Ausfall. am Oberkopf, der später zu einer Alopezie führt?

Über Ihre Stellungnahme u. die Beantwortung meiner Fragen bedanke ich mich im voraus.

mfG
Toni
Priv. Doz. Dr. Christian Kunte

Experte
Beiträge:628
2005-10-19
Sehr geehrter Toni,

der androgenetische Haarausfall des Mannes lässt sich in aller Regel vom erfahrenen Hautarzt durch eine genaue Betrachtung des Haarstatus (Muster der Haarlichtung) und der Kopfhaut diagnostizieren. Eine Trichogrammuntersuchung (Untersuchung des Haarwurzelstatus) kann bei der Diagnosefindung im Einzelfall hilfreich sein.
Das klassische Trichogramm dient zur Charakterisierung und Quantifizierung verschiedener Haarwurzeltypen. In aller Regel werden 25 bis 40 Haare aus der Kopfhaut gezogen und die einzelnen vorliegenden Haarwurzelformen bestimmt. Angegeben werden die Prozentzahlen der vorliegenden Haarwurzelformen. Das Trichogramm ist eine Momentaufnahme des Haarstatus und gibt einen Anhalt über den zu erwartenden Haarausfall der nächsten Wochen und Monate. Die Durchführung des Trichogramms sollte deshalb am besten in der akuten Haarausfallsphase erfolgen. Ein Vergleich mit einer Phase relativ normalen Haarausfalls kann jedoch auch hilfreich sein.

Auch beim Zupftest handelt es sich lediglich um eine Momentaufnahme des aktuellen Haarverlustes ohne für die Diagnosefindung hilfreich zu sein.

Haarverlust ohne Haarlichtung kann mit Hilfe dieser Untersuchungstechniken in der Regel nicht helfen eine bestimmte Haarerkrankung, wie androgenetische Alopezie, zu diagnostizieren. Es ist stets die Zusammenschau von Krankengeschichte, klinischem Befund und gegebenenfalls weiteren Untersuchungen.


Mit freundlichen Grüßen

Ihr Dr. C. Kunte

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