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Expertenrat zum anlagebedingten Haarausfall der Frau

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Thema: Wirksamkeit von Krauseminzetee nachgewiesen?
2011-08-23
Autor:
Jane
Ich bin auf eine wissenschaftliche Studie aufmerksam geworden, in der eine Absenkung des freien Testosterons und zugleich Anstieg von Östradiol bei Frauen nach täglicher Einnahme von Krauseminzetee nachgewiesen werden konnte.

Akdogan M et al: Effect of spearmint (Mentha spicata Labiatae) teas on androgen levels in women with hirsutism. Phytotherapy Research 2007; 21: 444-7

Da ich bereits eine Behandlung mit Regaine und der Pille gegen den anlagebedingten Haarausfall vornehme, frage ich mich nun, ob ich den Therapieerfolg durch diesen Tee noch weiterhin positiv beeinflussen kann.

Statistisch erscheinen mir einige Zweifel an der Studie - nicht nur, dass keine Kontrollgruppe vorhanden war, sondern auch bei der statistischen Auswertung. Die Angabe des Standardfehlers des Mittelwerts anstatt der vorgefundenen Standardabweichung in der untersuchten Stichprobe könnte hier über ein insignifikantes Ergebnis hinwegtäuschen.

Wie beurteilen Sie diese Studie? Spricht Sie für oder gegen eine Wirksamkeit bzw. unterstützende Wirkung des Krauseminzetees? Sind Ihnen evtl. noch weitere Studien zu diesem Tee bekannt? Ist das zusätzliche Trinken empfehlenswert?
Priv. Doz. Dr. Christian Kunte

Experte
Beiträge:318
2011-09-19
Sehr geehrte Jane,

eine sehr interessante Studie, die hier durchgeführt wurde.
Sie haben recht, die statistischen Methoden lassen aufhorchen. Ich bin aber nicht genug Statistiker um hier mögliche Effekte durch statistische Methoden beurteilen zu können.
Gehen wir mal davon aus, dass hier saubere Methoden vorliegen und die erzielten Ergebnisse reproduzierbar sind.
Was heißt das dann? Es heißt nur, dass es durch das Trinken dieses Tees in einer bestimmten Phase des Monatszyklus zu einer unmittelbar folgenden Verschiebung von Hormonwerten kommt. Das Gesamttestosteron bleibt unverändert.
Einen möglichen Einfluß auf den Haarstatus kann man hiervon nicht ableiten, auch nicht positive Effekte die länger anhalten. Es handelt sich nach der aktuellen Studie nur um eine Momentaufnahme.

Teetrinken an sich ist gesund. Also spricht nichts dagegen es zu tun, auch nicht das Trinken dieses speziellen Tees.

Einen positiven Einfluß auf eine androgenetische Alopezie würde ich allerdings nicht erwarten.

Mit freundlichen Grüßen

PD Dr. Kunte

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