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Expertenrat zum anlagebedingten Haarausfall des Mannes

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Thema: Widersprüchliche Aussagen aus der Haarausfallstudie mit 1mg Finasterid
2007-01-09
Autor:
Michael
Guten Tag.

Meine Frage betrifft 2 Erkenntnisse aus der MSD-Studie mit 1mg Finasterid zur Therapie des erblich bedingten Haarausfalls bei Männern.

Inhaltlich heisst es dort zum Einen, dass genannter Wirkstoff bei 90% der Anwender zu einem Stoppen des krankhaften Haarausfalles führte, aber andererseits dass eine Wirkung von Finasterid im Frontalbereich bzw. den Geheimratsecken nicht nachgewiesen werden konnte. Das lässt den Eindruck entstehen als hätten nur Männer mit Stirnglatze an der Studie teil genommen, denn noch voll behaarte Männer mit dem Schwerpunkt des Vorderkopfes als Problemzone hätten ja logischerweise keinen HA-Stop erreichen können.

Ich nehme selbst seit 2 Monaten täglich Propecia, verzeichne allerdings auch ausschliesslich über den gesamten Vorderkopf- und Schläfenbereich starken Haarausfall welcher als erblich bedingt diagostiziert wurde. Trotzdem ist alles noch sehr dicht da ich gerade am Anfang dieses Prozesses stehe. Laut Studie müsste ich demnach, dank das frühen Thearpiebeginns meinerseits und der hohen Erfolgsquote von 90%, mit ziemlicher Sicherheit meine Haare im jetzigen Zustand behalten können. Paradoxer Weise könnte ich das Finasterid aber auch direkt wieder absetzten da es dort, ebenfalls laut Studie, sowieso nicht wirkt wo es eben bei mir wirken soll.

Ich wäre Ihnen für eine mögliche Aufklärung wirklich sehr dankbar da ich im Moment etwas verwirrt und besorgt bin und wirklich sehr an meinen Haaren hänge.

Grüsse
Prof. Dr. Hans Wolff

Experte
Beiträge:187
2007-01-22
Sehr geehrter Michael,

etwa 90% der mit Finasterid 1 mg (Propecia) behandelten Patienten zeigten in der jetzt publizierten 5-Jahres-Studie eine Stabilisierung oder Verbesserung der Haardichte. Zwar fanden die eindrucksvollsten Verdichtungen vor allem im Haarwirbel statt, einige Probanden wiesen jedoch auch erstaunliche Verdichtungen im frontalen Haaransatzbereich auf. Eine Verschlechterung in diesem Areal unter Propecia-Einnahme ist zwar nicht bei jedem Behandelten auszuschließen, ich persönlich habe es bisher jedoch noch nie bei einem Patienten eindeutig gesehen.

Im schlimmsten Fall läuft das genetische vorgesehene Programm der Haarlichtung trotz Propecia ab.

Im besseren Szenario wird der Haarausfall zumindest verzögert.

Im besten Szenario wird er für die Dauer der Propecia-Einnahme gestoppt.

Und im allerbesten Szenario kommt es sogar manchmal selbst im Frontalbereich zu einer gewissen Verdichtung der Behaaarung.

Nach allem was ich bisher über die Haarbiologie gelernt habe, kann ich somit definitiv ausschließen, dass durch die Einnahme von Propecia der frontale Haarausfall stärker abläuft als im genetisch-biologischen Programm vorgesehen.

Mit freundlichen Grüßen

Prof. Dr. H. Wolff

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