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Expertenrat zum anlagebedingten Haarausfall des Mannes

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Thema: Vererbungsmuster analysiert- was kann man aus meiner Beobachtung schließen?
2012-07-26
Autor:
Simon

Sehr geehrte Experten.
Nun schon meine 3. Vererbungsfrage ;-) .
Nach aktueller Erkenntnis liegt der bedeutsamste Faktor für AGA am X-Chromosom.

Mein Vater entwickelte ab 30 eine moderate AGA, die er sehr sicher von seiner mütterlichen Seite geerbt hat (väterlicherseits gab es keine nahen Verwandten mit AGA, sein Großvater mütterlicherseits hatte mit 30 eine Halbglatze).
So gehe ich davon aus, dass er einen Teil der Anlage von seinem GV. mütterlicherseits und einen kleinen Teil von seiner Vaterseite bekommen hat (daher moderate AGA, bis 40 NW2,5 - Oberkopfausdünnung erst ab 45).
Kann man davon ausgehen, dass eine Vererbung zu mir über den Großvater mütterlicherseits meines Vaters sehr unwahrscheinlich ist?
Meine Theorie ist, dass die Tendenz zu Haarverlust nur dann sicher vom Vater auf den Sohn weitergegeben wird, wenn dieser die AGA hauptsächlich von der väterlichen Linie bekommen hat.

Jedoch hat mein Großvater mütterlicherseits wiederum ebenfalls AGA entwickelt (ab 24 ausdünnende Front/GHE), die er hauptsächlich von seinem mit 40 diffus erkahlenden Vater bekam (in seiner mütterlichen Linie war AGA weniger vertreten).

Kann es auch sein, dass in meiner Lage die AGA-Gene beider Elternteile weitergegeben werden und der Sohn eine stärkere AGA ausprägt, als alle nahen Verwandten?

AGA ist in meiner Familie etwa 50/50 vertreten.
Vaterseite meines Vaters: keine AGA bekannt; Mutterseite meines Vaters: häufig AGA; Vaterseite meiner Mutter: eher häufig AGA; Mutterseite meiner Mutter: keine AGA bekannt.
Allerdings teile ich ein Merkmal mit meinem m. GV (Witwenschopf).

Das ist alles sehr spekulativ, aber vielleicht wissen Sie mehr zum Vererbungsmuster.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Uwe Schwichtenberg

Experte
Beiträge:729
2012-07-26
Sehr geehrter Fragesteller

Ihrem umfangreichen Text habe ich folgende Fragen entnommen:
Frage: Kann es auch sein, dass in meiner Lage die AGA-Gene beider Elternteile weitergegeben werden und der Sohn eine stärkere AGA ausprägt, als alle nahen Verwandten?
Antwort: JA! Genetik bedeutet die Durchmischung von Informationen, die sowohl auf den väterlichen als auch mütterlichen Chromosomen untergebracht waren. Hierbei handelt es sich längst nicht immer um Informationen, die auch beim väterlichen/mütterlichen Organismus ausgeprägt worden sind. Daher kann das Kind stärkeren Haarausfall haben als die Eltern und die anderen Verwandten.
Frage: Kann man davon ausgehen, dass eine Vererbung zu mir über den Großvater mütterlicherseits meines Vaters sehr unwahrscheinlich ist?
Antwort: Nein. Bei einer Einzelperson können Sie fast gar keine sicheren Rückschlüsse ziehen. Technisch ist die Weitergabe genetischer Informationen Urgroßvater-Oma-Vater-Kind selbstverständlich möglich.
Frage: Meine Theorie ist, dass die Tendenz zu Haarverlust nur dann sicher vom Vater auf den Sohn weitergegeben wird, wenn dieser die AGA hauptsächlich von der väterlichen Linie bekommen hat. Ist das richtig?
Antwort: Nette Theorie, aber so einfach ist die Genetik nicht. Es geht hier nicht nur um X-chromosale Gene, also klares "Nein"

Ihr Dr. Uwe Schwichtenberg

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