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Expertenrat zum anlagebedingten Haarausfall des Mannes

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Thema: Vererbungsmuster
2007-10-11
Autor:
Chris
Guten Tag,

ich habe von einem Hautarzt folgende Aussage gehört:
"Für einen Mann ist es am wahrscheinlichsten, die Haarsituation von seinem Großvater mütterlicherseits zu erben."

Würden Sie das bestätigen, oder kann man das so nicht sagen?

Vielen Dank & MfG,

Chris
Priv. Doz. Dr. Christian Kunte

Experte
Beiträge:628
2007-10-15
Sehr geehrter Chris,

bei der genetischen Veranlagung zur androgenetischen Alopezie werden vor jeder Zeugung "die Karten neu gemischt". Dabei kann es vorkommen, dass ein Kind von den Eltern, Vater und Mutter, die jeweils günstigen Erbanlagen (Allele) erwischt, das andere die jeweils ungünstigen. Im Endeffekt kann dann der - seltene - Fall resultieren, dass ein Bruder eine sehr frühe und starke androgenetische Alopezie entwickelt, und der andere kaum Symptome der Haarlichtung zeigt.


In folgender Publikation wurde die Bedeutung der "mütterlichen Linie" in der Vererbung nachgewiesen:

Genetic variation in the human androgen receptor gene is the major determinant of common early-onset androgenetic alopecia.
Hillmer AM, Hanneken S, Ritzmann S, Becker T, Freudenberg J, Brockschmidt FF, Flaquer A, Freudenberg-Hua Y, Jamra RA, Metzen C, Heyn U, Schweiger N, Betz RC, Blaumeiser B, Hampe J, Schreiber S, Schulze TG, Hennies HC, Schumacher J, Propping P, Ruzicka T, Cichon S, Wienker TF, Kruse R, Nothen MM.

Department of Genomics, Life and Brain Center, University of Bonn, Bonn, Germany.

Androgenetic alopecia (AGA), or male-pattern baldness, is the most common form of hair loss. Its pathogenesis is androgen dependent, and genetic predisposition is the major requirement for the phenotype. We demonstrate that genetic variability in the androgen receptor gene (AR) is the cardinal prerequisite for the development of early-onset AGA, with an etiological fraction of 0.46. The investigation of a large number of genetic variants covering the AR locus suggests that a polyglycine-encoding GGN repeat in exon 1 is a plausible candidate for conferring the functional effect. The X-chromosomal location of AR stresses the importance of the maternal line in the inheritance of AGA.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. C. Kunte

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