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Expertenrat zum anlagebedingten Haarausfall des Mannes

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Thema: Ursache Haarausfall / Kopfhautbrennen
2009-07-13
Autor:
Hr
Ich bin 42 Jahre und seit 10 Monaten habe ich Haarausfall und starkes Kopfhautjucken / brennen. Vorher hatte ich immer volles prächtiges Haar. Bin beim Hautarzt gewesen und ohne grosse Untersuchung und Worte wurde sofort anlagebedingter Haarausfall diagnostiert. Seit ca. 9 Monate nehme ich jetzt Finasterid 1.25mg (Tablette / 5); Nach wiederholtem Artztbesuch zudem seither etliche Schampoos, Blutanalyse, etc, etc.. Nichts konnte das Kopfbrennen stoppen..
Leider sind die Haare dünner geworden und hat auch der Haarausfall (mehrheitlich am Ober/Hinterkopf) nicht gestoppt sowohl das Brennen der Kopfhaut nicht nachgelassen. Das Brennen beiträchtigt meinen Tag sehr und mein Empfinden und besonders meine Moral ist am Boden.
Ich zweifle langsam an der Diagnose Anlagebedingter Haarausfall ?
Sowohl bei Bruder, Eltern und Grosseltern gibt/gab es nie nie Haarausfall. Auch hatte ich keinen grossen Stress in der letzten Zeit...

Können all diese Punkte dennoch Anlagebedingter Haarausfall sein ?
Wo evt. sind andere Möglichkeiten zu suchen ?

Priv. Doz. Dr. Christian Kunte

Experte
Beiträge:628
2009-07-14
Sehr geehrter HR,

diese von Ihnen beschriebenen Mißempfindungen an der Kopfhaut, die bis
zur Schmerzhaftigkeit führen können werden als Trichodynie bezeichnet.
Im deutschsprachigen Schrifttum hat Herr Privatdozent Dr. Trueb aus
Zürich in der Zeitschrift "Der Hautarzt" 1997 eine Abhandlung hierzu
verfasst.
Als Ursache für die Trichodynie werden Botenstoffe wie Substanz P
gesehen. Warum es jedoch zu einer verstärkten Bildung dieses
Botenstoffes kommt ist ungeklärt. Da einer publizierten Studie zufolge
immerhin bis zu 34 % der Patienten die eine Haarsprechstunde aufsuchen
diese Mißempfindungen registriert werden ist es kein außergewöhnliches
Phänomen. Als eine mögliche Ursache werden Entzündungen der Kopfhaut bei
verschiedenen Haarerkrankungen gesehen. Häufig sind diese Sensationen
bei androgenetischem Haarverlust bei deutlich verstärktem Haarausfall zu
beobachten.
Die Behandlung der Trichodynie richtet sich nach der zugrundeliegenden
Haarerkrankung.

Sollte Finasterid nicht helfen können Sie die lokale Anwendung von Minoxidil Lösung versuchen.
Ist die Daignose einer androgenetischen Alopezie nicht sicher, so sollten Sie einen Hautarzt aufsuchen, der sich auf das Gebiet der Trichologie spezialisiert hat. Hilfreich ist hierbei www.trichocare.de.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. C. Kunte

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