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Expertenrat zum anlagebedingten Haarausfall der Frau

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Thema: Trichogramm trotz Behandlung mit Regaine
2015-10-18
Autor:
Anna
Ich habe von verschiedenen Ärzten verschiedene Diagnosen - AGA bzw Haarausfall durch Eisenmangel - bekommen. Meine Hautärztin hat nun vorgeschlagen, ein Trichogramm zu machen, obwohl ich seit 2 Jahren 2 % Minoxidil benutze. Würde dies das Ergebnis nicht verfälschen und zu einer gesteigerten Anagenrate führen (und damit als unterstützendes Diagnosemittel ungeeignet sein)?

Lässt sich außerdem aufgrund des Ansprechens auf Minoxidil die Diagnose AGA bestätigen? Als Laie würde ich vermuten, dass aufgrund der Wirkungsweise von Minoxidil (verstärkte Durchblutung der Haarwurzeln) auch eine Besserung von durch Eisenmangel bedingtem Haarausfall zu erwarten wäre (stärkere Durchblutung -> mehr Eisen für die Haarwurzeln).

Vielen Dank im Voraus!
Dr. Andreas Finner

Experte
Beiträge:785
2015-10-21
Guten Tag,
man kann auch sowohl AGA als auch einen diffusen Haarausfall durch Eisenmangel gleichzeitig haben.
In diesem Fall wäre ein Trichogramm bei bereits bestehender AGA und Eisenmangel zur Therapieentscheidung aber wenig sinnvoll, da ja sowieso beides behandelt werden müsste.
Die Diagnose AGA lässt sich schon mit dem Erkennen miniaturisierter Haare bzw. von Kaliberschwankungen in der Auflichtmikoskopie/ Trichoskopie stellen.
Ein (zusätzlicher) diffuser Haarausfall würde durch einen positiven Zupftest am ganzen Kopf bzw. eine deutlich erhöhte Telogenrate im Trichoscan oder Trichogramm erkennbar sein.
Im Prinzip wäre ein zu einer AGA bestehendes zusätzliches diffuses Effluvium durch ein Trichogramm nachweisbar bzw. bestätigt, wenn am Hinterkopf eine stark erhöhte Telogenrate festgestellt würde.
Komplizierend kommt jedoch hinzu, dass sich eine AGA teils auch auf den Hinterkopf erstreckt und in aktiven Phasen bzw. bei verkürzter Wachstumszeit auch dort eine (moderat) erhöhte Telogenrate bewirken kann.
Ein Trichogramm wäre auch nicht sinnvoll, wenn kein Hinweis auch eine AGA bestünde, weil dann der positive Zupftest bzw. verstärkte Haarausfall schon die Diagnose möglich macht.
Zusammenfassend denke ich, dass ein Trichogramm in Ihrer Situation wenig sinnvoll ist und sich die Diagnose durch Trichoskopie und Zupftest stellen lässt. Allenfalls ein Trichoscan wäre etwas sinnvoller, aber durch einen Haarexperten kann die Diagnose auch ohne diesen gestellt werden. Der Trichoscan ermöglicht aber eine Verlaufskontrolle an derselben Stelle.
Die Minoxidilverwendung am Oberkopf bei AGA sollte das Trichogrammergebnis am Hinterkopf nicht wesentlich beeinflussen und bessert auch nicht die Eisenversorgung des Haares.
MFG, Dr. Finner


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