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Expertenrat zum anlagebedingten Haarausfall des Mannes

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Thema: Spironolakton und Azelaic-Säure
2005-03-04
Autor:
stud. iur.
Verwandte, die ich bat in den USA zum Thema Haarausfall zu recherchieren berichten mir, dass Amerikanische Ärzte häufig eine Wirkstoffkombination dieser beiden Stoffe mit Minoxidil zur äußerlichen Anwendung empfehlen.


Spironolakton ist ein synthetisches Steroid.
Es die Wirkung von Aldosteron, und wird bei primärem u. sekund. Hyperaldosteronismus, dekompensierter Leberzirrhose oder hydropischer Herzinsuffizienz angewendet.
Es wirkt über erhöhte Natriumausscheidung als Diuretikum, also den Harnfluss treibendes Mittel.

Azelaic Acid ist ein Aknemittel (aliphatische gesättigte Dikarbonsäure) mit leicht schälender u. antimikrobieller Wirkung.



Was ist von der äußerlichen Anwendung dieser Stoffe für sich bzw. in Verbindung mit Minoxidil zu halten?
Prof. Dr. Hans Wolff

Experte
Beiträge:187
2005-03-07
Sehr geehrter Fragesteller,



Prof. Wolff antwortete im Expertenrat auf die Fragen zu Spironolacton und Azelainsäure:



"Bei der Therapie der androgenetischen Alopezie des Mannes gibt es nur zwei nachgewiesen wirksame Therapien (Finasterid-Tabletten und Minoxidil-Lösung). Ansonsten einige vielleicht schwach wirksame Präparate (17-alpha-Estradiol-Lösung) und viele unwirksame Präparate.



Spironolacton - innerlich oder äußerlich - gehört für mich in letztere Kategorie, Abteilung ""Mythen und Göttersagen"". Eine Wirksamkeit wurde nie bewiesen!



Eine durchaus vielversprechende Ergänzung zu Finasterid-Tabletten (Propecia®) ist die Kombination mit äußerlicher 5%iger Minoxidil-Lösung (Regaine). Bei einzelnen Patienten habe ich da tolle Verdichtungen der Haare gesehen."



"Azelainsäure ist in der 20%igen Creme (Skinoren) ein gutes Mittel gegen milde Akne. Gegen Haarausfall hilft sie sicher nicht. Wieso lesen wir immer wieder solche Meldungen? Das Hauptmotiv ist Geschäftemacherei. Manchmal werden dabei sogar ""wissenschaftliche Studien"" angeführt, in denen sich bestimmte Mittel (hier z.B. Azelainsäure) als vielversprechend erwiesen hätten, da sie die 5-alpha-Reduktase und damit die DHT-Produktion senken sollen. Diese ""Studien"" sind meist willkürlich konstruierte Reagenzglasversuche, die nichts mit der biologischen Wirklichkeit auf sich lichtenden Männerköpfen zu tun haben. Jeder könnte bei entsprechendem Testansatz zeigen, dass z.B. Coca Cola (oder für Patrioten: Klosterfrau Melissengeist) die 5-alpha-Reduktase hemmen und damit potenziell gegen die androgenetische Alopezie des Mannes wirksam sein könnte."



Ihr Dr. J. Meyer

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