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Expertenrat zum anlagebedingten Haarausfall der Frau

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Thema: Shedding Regaine 2%
2005-09-05
Autor:
sm
Ich leide seit ca. 2 Jahren unter Haarausfall. Habe schon viele Sachen ausprobiert, aber nichts hat geholfen. Nun wurde mir Regaine 2% verschrieben. Das nehme ich nun seit 9 Wochen. Seit dem ist der Haarausfall ganz extrem!!! Beim Haarewaschen sind das bestimmt 500 und ich kann die Haare büschelweise richtig rausziehen. Ich habe vor ein paar Tagen mit der Behandlung aufgehört, weil ich richtig Panik bekomme!!!

Meine Haare werden immer dünner! Am Vorderkopf sieht man das nun schon. Ich hoffe von Woche zu Woche, dass das Shedding aufhört - aber nichts. Dauert diese Phase (bis jetzt 8 Wo) wirklich so lange? Ich habe schulterlanges Haar, es dauert ja dann auch ewig, bis die Haare wieder nachgewachsen sind und ich kann mir weiteren Haarverlust einfach nicht leisten. Hinzu kommt noch, dass ich schon immer unter Schuppenflechte leide . Die Schuppen sind auch viel schlimmer geworden. Können die Haare überhaupt noch atmen, wenn die Schuppen immer mehr werden?

Ist es empfehlenswert die Behandlung wirklich abzubrechen.
Was könnte man alternativ zur Behandlung nehmen?
Bitte helfen Sie mir!
Dr. Jens Meyer

Experte
Beiträge:57
2005-09-09
Sehr geehrte Fraestellerin,



Unter äußerlicher Therapie mit Regaine Lösung kann gelegentlich nach etwa 5-wöchiger Behandlung zunächst verstärkter Haarausfall auftreten. Die Ursache hierfür ist noch nicht abschließend geklärt. Vermutet wird ein Ausschieben locker sitzender Haare im Telogenstadium (Ausfallsstadium) durch die im selben Haarfollikel verstärkt nachwachsenden Anagenhaare (Wachstumshaare). Der Zeitraum bis zum Auftreten der "Shedding-Phase" genauso wie dessen Dauer und Ausprägung sind natürlich von Patientin zu Patientin unterschiedlich. Der Beginn der "Shedding-Phase" liegt in der Regel zwischen der 2. und 6. Behandlungswoche, sie dauert im allgemeinen wenige Wochen (2 bis 4), kann wie bei Ihnen aber auch länger andauern. Die meisten Patientinnen berichten lediglich über einen verstärkt bemerkten Haarausfall, ohne dass sich das Haarkleid weiter lichtet. In Einzelfällen kann der Haarausfall jedoch auch so ausgeprägt sein, dass lichte Areale entstehen. Insgesamt wird das "Shedding" als Zeichen guten Ansprechens auf die Therapie interpretiert. Die durch die Behandlung ausgeschobenen Haare werden verstärkt wieder nachwachsen.



Bei einigen Anwenderinnen von Regaine kommt es zu Unverträglichkeitsreaktionen an der Kopfhaut mit Symptomen wie Rötung, Juckreiz und Schuppung. Meist handelt es sich nur um ein vorübergehendes Problem, gelegentlich muss jedoch die Therapie beendet werden. Prinzipiell ist zu empfehlen, die betreuende Hautärztin oder den betreuenden Hautarzt aufzusuchen, um die Kopfhaut zu inspizien. Insbesondere, wenn zusätzlich noch eine Schuppenflechte vorliegt. Neben einer Irritation der Kopfhaut kann sich auch eine Allergie gegen einen der Regaine-Inhaltsstoffe wie z.B. den Lösungsvermittler Propylenglykol entwickeln. Die Unterscheidung zwischen einer leichten Irritation und einer Kontaktallergie ist häufig klinisch, gegebenenfalls durch Allergietestung (Epikutantestung) möglich. Liegt eine Allergie vor, sollte Regaine auf jeden Fall abgesetzt werden. Liegt jedoch lediglich eine leichte Irritation vor, so kann auch ein Aussetzen der Therapie, eine lediglich einmal tägliche Behandlung oder die Verwendung der 2 %igen Lösung versucht werden. Dies sollte aber auf jeden Fall mit der Hautärztin oder dem Hautarzt abgestimmt werden. Alternativ kommt die Anwendung einer antiandrogenen "Antibabypille" in Betracht.

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Ihr Dr. J. Meyer

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