Thema: Seborrhoe und anlagebedingter Haarausfall
2007-04-16
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Autor: Marcus |
Sehr geehrter Dr. Kunte, nach ca. 10 Jahren schleichenden Haarverlusts ist jetzt auch noch ein Ausdünnen im Tampel/Schläfenbereich zu verbuchen, so dass der Haarkranz zunehmend transparent wird. In den letzten 3-4 Jahren ist auffällig, dass die komplette Kopfhaut extrem fettig ist, dadurch ist tägliches Haarewaschen umgänglich. Ich habe den Eindruck, dass der Haarausfall durch die Seborrhoe unterstützt wird. 1. Frage: Gibt es eine nachweisbare Wirkung durch Einnahme von Finasterid auch im Schläfen/Haarkranzbereich? 2. Frage: Wie kann die Sebhorrhoe sinnvoll behandelt werden. Die üblichen Spielregeln wie z.B. lufttrocknen, Kopfhaut nicht reizen, schonendes Shampoo, komplett ausspülen ... beachte ich bereits. Vielen Dank schon jetzt für die Annahme meiner Fragestellung. MfG M. |
Prof. Dr. Hans Wolff Experte Beiträge:187 | 2007-04-23 |
Sehr geehrter Marcus, etwa 90% der mit Finasterid 1 mg (Propecia) behandelten Patienten zeigten in der jetzt publizierten 5-Jahres-Studie eine Stabilisierung oder Verbesserung der Haardichte. Zwar fanden die eindrucksvollsten Verdichtungen vor allem im Haarwirbel statt, einige Probanden wiesen jedoch auch erstaunliche Verdichtungen im frontalen Haaransatzbereich auf. Eine Verschlechterung in diesem Areal unter Propecia-Einnahme ist zwar nicht bei jedem Behandelten auszuschließen, ich persönlich habe es bisher jedoch noch nie bei einem Patienten eindeutig gesehen. Die Hypothese, dass frontale Haarwurzeln eine andere Haarbiologie haben als Haare im Wirbelbereich, ist weder bewiesen noch widerlegt. Aufgrund meiner Erfahrungen mit Propecia gehe ich jedoch davon aus, dass auch frontale Haare durch Propecia vor dem Prozess der Miniaturisierung geschützt werden. Auch wenn dieser Schutz vielleicht nicht lebenslang alle Frontalhaare mit 100%iger Sicherheit vor der Miniaturisierung bewahrt, ist er doch bei etwa 90% der mit Propecia-Behandelten zumindest 5 Jahre so gut, dass keine signifikante Lichtung im Frontalbereich fortschreitet. Tägliches Haarewaschen ist nicht schädlich, sondern bei Seborrhoe durchaus empfehlenswert. Liegt ein seborrhoisches Ekzem, so können spezielle Haarshampoos hilfreich sein. Mit freundlichen Grüßen Prof Wolff |
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