Haarerkrankungen.de

sie sind hier: startseite / expertenrat

Expertenrat zum anlagebedingten Haarausfall des Mannes

Zurück zum Forum
Thema: Re- und Rogaine
2011-03-09
Autor:
MGMT
Sehr geehrter Expertenrat,

ich habe drei Fragen zum Rogaine Foam:

1. Nach ca. 2,5 monatiger Therapie konnte ich bisher noch keine offensichtliche Veränderung des Haarstatuses bzw. der Verlausform des Haarausfalles erkennen. Ein Shedding gab und gibt es bei mir nicht, der Haarausfall scheint wie gewohnt fortzufahren. Auch eine Kräftigung oder mögliches Neuwachstum besonders im Bereich des Vertex ist nicht ersichtlich, obwohl ich dort viele, aber sich langsam miniaturisierende Haare habe. Da dies nicht der typischen, erfolgreichen Verlaufsorm laut Angaben des Herstellers entspricht möchte ich Sie fragen, ob Sie (männliche) Fälle kennen, bei denen die Therapie (bspw. nach 12 Monaten) erfolgreich war, obwohl sie mit der von Rogaine suggerierten Verlaufsorm nicht übereinstimmt (zweiwöchiges Shedding, Stopp des Haarausfalls nach 3 Monaten, etc.)

2. In der Produktbeschreibung heißt es, dass durch Rogaine der Haarausfall in ca. 70-80% der Fälle gestoppt werden kann und sich bei ca. 30% sogar Neuwachstum einstellt. Allerdings wird bei weniger als 10% ein zufriedenstellendes Ergebnis erreicht.
Wie kann es sein, dass nur 10% der Anwender mit dem Ergebnis zufrieden sind, obwohl in ca. 70-80% der Fälle der Haarausfall gestoppt wird? Den Haarausfall insgesamt zu stoppen ist doch fantastisch, wo ist da die Logik?

3. Ich habe bereits viele Erfahrungsberichte von weiblichen R(o)egaine-Anwendern (2%) gelesen, die zum größten Teil fantastische Ergebnisse erzielen konnten. Bei männlichen Anwendern gibt es weniger Berichte.
Haben Sie denn Erfahrungen von Rogaine-Nutzern, um mir die Frage zu beantworten, was ein Mann realistisch! von Rogaine erwarten kann?

Herzlichen Dank und viele Grüße!
Dr. Uwe Schwichtenberg

Experte
Beiträge:729
2011-03-13
Sehr geehrter Fragesteller

ad 1. Das Auftreten des "shedding" ist nicht obligat und ein fehlendes "shedding" schließt eine Wirksamkeit des Therapeutikums nicht aus. Wir empfehlen unseren Patienten ein Phototrichogramm vor Therapie und nach 3-6 Monaten, falls in diesem Zeitraum keine Stabilisierung der Haarwurzelzahl erreicht wurde, gehen wir von nicht ausreichender Wirksamkeit aus und empfehlen den Wechsel der Therapie. In diesem Fall stünden noch Finasterid Tabletten (Originalpräparat Propecia) zur Verfügung. Die Beurteilung ausschließlich nach dem optischen Eindruck ist sehr unsicher.
ad 2 und 3. Auch unsere klinische Erfahrung lässt eine Erfolgsrate, im Sinne von Stop des Haarausfalles, von 70% annehmen. Ich kann ebenfalls nicht nachvollziehen, warum dann nur 10% der Patienten zufrieden sein sollten. Die Überzahl weiblicher Erfahrungsbericht ist sicherlich darin begründet, dass es für Frauen bei anlagebedingtem Haarausfall keine therapeutische Alternative mit ausreichend wissenschaftlich nachgewiesener Wirksamkeit gibt, während viele Männer Finasterid (Propecia) einnehmen.

Dr. Uwe Schwichtenberg

BC Support-Forum
v2.1 © 2022

Die Inhalte von Haarerkrankungen.de können und sollen keinen Arztbesuch ersetzen und stellen keine Anleitung zur Selbstmedikation oder Selbstdiagnose dar. Die Informationen dieser Webseiten inklusive der Expertenräte sollen zur Erlangung zusätzlicher Informationen zu einer bereits gestellten Diagnose oder zur Vorbereitung eines Arztbesuches dienen. Empfehlungen hinsichtlich Diagnoseverfahren, Therapieformen, Medikamenten oder anderer Produkte werden nicht gegeben.
Bitte lesen Sie hierzu die Nutzungsbedingungen mit Haftungsausschluss. und beachten Sie unsere Datenschutzerklärung
© 2023 medical project design GmbH - Impressum