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Expertenrat zum anlagebedingten Haarausfall der Frau

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Thema: Ratlosigkeit
2018-12-13
Autor:
Isabell
Danke erstmal für Ihre Arbeit hier. Es ist sehr schwer einen Hautarzt zu finden der auf Haare spezialisiert ist. Ich habe bei mir im Unkreis leider noch keinen gefunden.
Vorab möchte ich sagen, dass ich weiß dass Sie mir keine Diagnose stellen können. Möchte nur wissen ob Sie noch eine Idee haben. Meine Geachichte ist ähnlich wie bei einigen Vorrednerinnen, aber ich schreibe mal trotzdem.

Zu mir:
32 Jahre, 2 Kinder (7+4), starker HA nach SSW (9 Monate lang) danach Haare ganz kurz u lange „ignoriert“ u gehofft Sie kommen schnell wieder. Nun seid 4 Jahren sehr sehr wenig Haare, es fehlen mehr als die Hälfte. Oben sind Sie immer etwas voller als unten (jedenfalls gefühlt). Schilddrüse ok, Hb ist ok. Meine Ernährung ist nicht immer einwandfrei. Wobei ich schlank bin.
Keinen typischen vergrößerten Scheitel.

Ich weiß nicht mehr weiter... es sieht einfach fürchterlich aus. Dachte erst Pille weg, aber in den Forum wurde erst von der letzten Rednerin genau das gefragt (Leios), aber das scheint wohl keinen Option zu sein

1. Kann man sich so „schlecht“ ernähren, dass man 4 Jahre lang HA hat? Also mal ganz doof gefragt. Ich ernähre mich nicht komplett ungesund, aber bin auch kein Musterbeispiel.

2.Kann ich auch einfach Regaine nehmen u schauen was passiert? Vielleicht habe ich ein untypisches Muster?

3.Oder kann der gen. bedingte HA in 4 Jahren nicht so weit bzw schnell voranschreiten?

4. wenn man mit Regaine beginnt, inwieweit hat das Medi eine regenerative Wirkung? Also wie lange muss der HA schon bestehen, dass man das Haar noch „retten“ kann? Gibt es dazu Versuchsreihen? Also Beginn nach 1 Jahr Haarstatus voll herstellbar, 2 Jahre ect...

LG
Dr. Uwe Schwichtenberg

Experte
Beiträge:420
2018-12-18

Sehr geehrte Fragestellerin


ad 1. Nein! Außer bei religiös oder ideologisch motivierter Mangelernährung (vegan etc.) krankhafter Fehlernährung (Anorexie) oder Alkoholismus halte ich eine Mangelernährung als Ursache über 4 Jahre anhaltenden diffusen Haarausfall für sehr unwahrscheinlich.

ad 2. Ja aber dann sehr gute Fotodokumentation erstellen, um das Bewahren der Haare auch erkennen zu können. Allerdings gibt es das "untypische Muster" mit viel Haaren im Scheitel und wenig Haaren an der Seite nicht. Also doch eher ein "nein"

ad 3. kann man ohne den Befund gesehen zu haben nicht beantworten

ad 4. Hier ist ein Missverständnis. Das Therapieziel bei der Behandlung des anlagebedingten Haarausfalles ist das Bewahren der noch bestehenden Haare. Ein im Verlaufe eines anlagebedingten Haarausfalles untergegangenes Haar ist nicht mehr da, es kann also auch nicht mehr "gerettet" werden. Der subjektive Eindruck von mehr Haaren, der bei einem Teil der Behandelten auftritt ist Folge der Tatsache, dass Haare, die noch nicht vollständig untergegangen sind wieder Farbe, Kraft und mehr Durchmesser bekommen. Dies gilt aber als "Therapieziel übertroffen".


Langer Rede kurzer Sinn: Sie müssen vor Ort klären lassen, welche Form von Haarausfall überhaupt vorliegt, bevor Sie mit der Therapie beginnen. Sie schildern definitiv keinen typischen anlagebedingten Haarausfall


Für die Suche nach Dermatologinnen und Dermatologen mit Interesse für Haarerkrankungen siehe www.trichocare.de


Ihr Dr. Uwe Schwichtenberg

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