Thema: PRP - doch vielversprechend?
2015-03-01
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Autor: Levy |
Guten Tag! Ich habe vor einigen Monaten die Frage gestellt, ob die Eigenblut- bzw. Eigenplasmatherapie bei genetisch bedingter Alopezie zu einer Verbesserung des Haarstatus führen kann und, ob es dazu schon Studien gibt. Als Antwort ist gekommen (keine Zitierung, nur Erinnerung), dass keine Studien bekannt sind und die PRP-Therapie deswegen wahrscheinlich nicht wirklich hilfreich ist. Ich bin nach dieser Antwort nicht auf die Idee gekommen auf PubMed nachzusehen, bis jetzt! Und das habe ich gefunden: Study of platelet-rich plasma injections in the treatment of androgenetic alopecia through an one-year period. Die Studie ist von 2015. Was sagen Sie zu dieser Studie? Eine vielversprechende Therapie? |
Dr. Andreas Finner Experte Beiträge:770 | 2015-03-06 |
Guten Tag, es handelt sich um eine interessante Studie, die allerdings nicht wissenschaftlichen Standards genügt. Vor allem wurde sie nicht placebokontrolliert und auch nicht blind durchgeführt. Zudem ist die Bestimmungsstelle der Haardichte nur ungefähr ausgemessen und nicht genau markiert worden, auch wurde nur manuell ausgezählt. Schade. Signifikante Wirksamkeit zeigt sich zudem nur nach 3 Monaten, danach ließ es wieder nach, was ja beim anlagebedingten Haarausfall nicht zufriedenstellend ist. Die Übersichtsfotos sind ganz schlecht, der Zupftest zu ungenau. Zusammenfassend bleibt die Frage der Rolle von PRP weiter unklar. Bei Messungen an Patienten von mir mit Folliscope an markierten Kopfhautarealen hatten wir unterschiedliche Ergebnisse, an denen wir dann aber zumindest die Wirkung im Einzelfall überprüfen konnten. Das ist eine Mindestanforderung, falls man PRP ausprobieren möchte. MFG, Dr. Finner |
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