Haarerkrankungen.de

sie sind hier: startseite / expertenrat

Expertenrat zum anlagebedingten Haarausfall des Mannes

Zurück zum Forum
Thema: Prostaglandin D2
2013-03-02
Autor:
CS
Sehr geehrter Expertenrat,

ich habe bereits seit ca. 8 Jahren anlagebedingten Haarausfall und in dieser Zeit mit Propecia (teilweise in Verbindung mit Rogaine Schaum) leider keine zufriedenstellenden Ergebnisse erzielen können, da der Haarausfall sichtlich nicht gestoppt werden konnte. In dieser Zeit weiteten sich die Geheimratsecken aus und im Bereich des Vertex lichten sich die Haare kontinuierlich. Dies wurde durch regelmäßige Fotos und Trichogramme bestätigt.

Vor etwa einem Jahr wurde nun eine Studie von Wissenschaftlern der University of Pennsylvania veröffentlicht, die eine deutliche Erhöhung der Substanz Prostaglandin D2 in kahlen Stellen bei Männern mit AGA nachweist. Ein Präparat, das die Wirkungsweise von PGD2 unterbindet könnte daher eine neue Therapiemöglichkeit darstellen und angeblich bereits 2014 auf den Markt kommen.
Nun gab es um diese Ergebnisse im letzten Jahr einen regelrechten Hype. Daher möchte ich Sie bitten zu den folgenden Fragen kurz Stellung zu beziehen:

1. Sind die Ergebnisse Ihrer Meinung nach wirklich hoffnungsvoll oder doch nur mehr oder weniger heiße Luft?
2. Wie realistisch ist eine schnelle Marktreife einer Therapieform (ggf. 2014)?
3. Haben bereits klinische Studien zur Erforschung einer bestimmten Therapieform begonnen? Wenn ja, wissen Sie wie weit diese fortgeschritten sind bzw. was für Ergebnisse bisher erzielt wurden?
4. Könnte Latanoprost für die Kopfhaut eingesetzt werden? Gibt es bereits Studien hierfür (ich frage, da Haarforscher an der Berliner Charité erste "positive" Ergebnisse erzielt haben)?

Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn Sie diese Fragen kurz beantworten könnten. Vielen Dank für Ihre Zeit und Hilfe.
Priv. Doz. Dr. Christian Kunte

Experte
Beiträge:628
2013-03-10
Sehr geehrter CS,

dies ist eine interessante Studie und erweckt Hoffnung für die Zukunft.
Diese Studie ist eine Untersuchung in ganz frühem Stadium, die nur feststellt, dass Prostaglandin D2 das Haarwachstum unterdrückt.
Der Umkehrschluß, nämlich dass die Reduktion/Zurückdrängung oder Blockade von Prostaglandin D2 auch das Haarwachstum wieder fördert ist nicht zulässig, zumal man weiß, dass bei der androgenetischen Alopezie des Mannes viele Faktoren eine Rolle spielen.
Bislang gibt es auch noch keine publizierte Studie, die zeigt, dass im Menschen die Reduktion von Prostaglandin D2 zu Haarwachstum führt. Somit muß dies erst einmal erwiesen werden, bevor größere Studien zu diesem Thema starten werden und dass dauert dann noch viele Jahre. Also noch kein Licht am Ende des Tunnels.

zu 4. Hier gibt es nach wie vor die von den Kollegen der Charite veröffentlichte Studie. Leider noch nicht mehr und noichts was man jetzt im Alltag anwenden würde. Auch ein extrem frühes Stadium von Untersuchungen.

Mit freundlichen Grüßen

PD Dr. Christian Kunte

BC Support-Forum
v2.1 © 2022

Die Inhalte von Haarerkrankungen.de können und sollen keinen Arztbesuch ersetzen und stellen keine Anleitung zur Selbstmedikation oder Selbstdiagnose dar. Die Informationen dieser Webseiten inklusive der Expertenräte sollen zur Erlangung zusätzlicher Informationen zu einer bereits gestellten Diagnose oder zur Vorbereitung eines Arztbesuches dienen. Empfehlungen hinsichtlich Diagnoseverfahren, Therapieformen, Medikamenten oder anderer Produkte werden nicht gegeben.
Bitte lesen Sie hierzu die Nutzungsbedingungen mit Haftungsausschluss. und beachten Sie unsere Datenschutzerklärung
© 2023 medical project design GmbH - Impressum