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Expertenrat zum anlagebedingten Haarausfall des Mannes

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Thema: propecia und wirkung
2005-03-30
Autor:
bruce
hallo experten team,

seit 1,5 jahren nehme ich nun propecia ein, denn bei mir wurde vom hautarzt anlagebedingter Haarausfall festgestellt.

hierzu hätte ich 2 fragen:

- durch die untersuchung meiner haare (wurden beim arzt ausgerissen) wurde festgestellt, dass die ausfallquote auf 19% zurückgegangen ist. ist diese test überhaupt objektiv? denn wenn die arzthelferin beim 1. test die haare am wirbel ausreist (mehr vom haarausfall betroffen) und beim 2. test mehr an der seite (weniger betroffen), verfälscht sich doch die quote !?

- da ich ja nun schon 1,5 jahre täglich propecia einnehme, mir aber immer noch viele haare ausgehen, kann es sein, dass ich einer der 10% bin, bei denen es nicht wirkt?
(geheimratsecken nehmen zu und wenn ich mit der hand einmal durch die haare streiche, fallen ca.20 haare aus)
gibt es eine objektive möglichkeit um festzustellen, ob die investiton in propecia etwas bringt?
gibt es eine alternative zu propecia, die evtl mehr erfolg brint?

vielen herzlichen dank für ihre antwort !!!!
Dr. Jens Meyer

Experte
Beiträge:135
2005-04-03
Sehr geehrte Bruce,



zu Ihren Fragen:



zu 1: Die von Ihnen angesprochene Untersuchung ist das Trichogramm. Dabei
wurde die Telogenrate (prozentualer Anteil der Haare in der Ausfallsphase)
bestimmt. Diese beträgt je nach Autor bei Männern normalerweise zwischen
15-20%. Die Telogenrate ist jedoch zur Erfolgskontrolle einer Behandlung nur
sehr eingeschränkt zu verwenden, da sie durch zu viele Faktoren beeinflusst
werden kann. Entscheidend ist die Stabilisierung des Erscheinungsbildes,
also der Stopp des weiteren Fortschreitens der Haarlichtung.



zu 2: Der Begriff Haarausfall hat zwei Bedeutungen: 1) Haarausfall pro Tag.
Dies nennt man medizinisch ""Effluvium"". Eigentlich
handelt es sich dabei nur um einen Haarwechsel, da fast immer für ein
ausgefallenes Haar ein neues Haar nachwächst. 2) Die andere Bedeutung von
Haarausfall ist die sichtbare Haarlichtung oder
Glatzenbildung. Medizinisch wird das "Alopezie" genannt.



Propecia ist in der Lage, die Ausbildung einer sichtbaren Haarlichtung
(Alopezie) bei etwa 90% der Anwender zu stoppen. Erstaunlicherweise haben
nicht wenige der Patienten trotz Stopp der Haarlichtung weiterhin einen
verstärkten Haarwechsel.
Da Haarausfall bzw. Haarlichtung ein sehr langsamer Prozess ist, verwenden
wir in unserer Haarsprechstunde das TrichoScan-Verfahren, um alle 3-6 Monate
computergestützt die Haardichte zu bestimmen. Mit 90%iger Wahrscheinlichkeit
wirkt Propecia also
auch bei Ihnen. Von dem weiterhin verstärkten Haarwechsel sollten Sie sich
nicht irritieren lassen. Was zählt, ist die Stabilisierung des
Erscheinungsbildes.



Ihr Dr. J. Meyer

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