Haarerkrankungen.de

sie sind hier: startseite / expertenrat

Expertenrat zum anlagebedingten Haarausfall des Mannes

Zurück zum Forum
Thema: Propecia und Auswirkungen auf die Blase
2010-04-03
Autor:
celsius
Sehr geehrte Damen und Herren,

ich nehme seit meinem 21. Lebensjahr (seit 9 Jahren) Propecia / entsprechende Generika ein. Die ersten 6 Jahre hatte ich keine Nebenwirkungen, mittlerweile bin ich jedoch beunruhigt. Dies hat folgenden Hintergrund:
Ich habe seit etwa 3 Jahren Probleme mit meiner Blase. Dies äußert sich dadurch, dass im (meist engem) zeitlichen Abstand zum Wasserlassen Urin nachtropft. Die Menge an Urin wurde stetig mehr. Das Problem trat schließlich auch etwa beim Nießen auf, so dass ich mehrere Urologen aufsuchte. Seit etwa 2,5 Jahren nehme ich nun den Wirkstoff Tamsulosin ein. Die Symptome sind besser geworden, jedoch nicht vollständig verschwunden. Meine Frage: Kann es sein, dass es einen Zusammenhang mit dem Wirkstoff Finasterid gibt?
Nach Angaben der Urologen ist dies nicht der Fall. Ich bin jedoch irritiert, da ich auch bei einem Hersteller von Finasterid angerufen habe. Dort wurde mir versichert, dass Finasterid nicht der Grund sein könne. Kurze Zeit später wurde aber offenbar der Beipackzettel geändert in dem sich nun folgender Hinweis findet:

Patienten, bei denen nach dem Urinieren eine große Menge Harn in der Blase verbleibt (großes Restharnvolumen) und/oder einen stark verminderten Harnfluss haben, müssen während der Therapie mit Finasterid sorgfältig ärztlich überwacht werden.

Warum dieser Hinweis? Ich habe während der Einname des urologischen Präparats bereits für einen Zeitraum von ca. 7 Monaten die Einnahme von Propecia abgesetzt, nehme es nun jedoch seit einem Jahr wieder. Ich bilde mir ein, während der 7 Monate weniger Probleme mit der Blase gehabt zu haben, sicher bin ich aber nicht.
Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen!MFG
Dr. Andreas Finner

Experte
Beiträge:1279
2010-04-03
Guten Tag,
die beschriebenen Symptome sind nicht mit Finasterid zu erwarten, jedoch bei einer Prostatavergrößerung.
Diese würde ja mit Finasterid sogar besser werden, jedoch ist zu beachten dass der teils zur Überwachung dienende PSA- Blutwert durch Finasterid 1 mg halbiert wird.
Deshalb sind entsprechende Patienten mit Prostatavergrößerung enger zu überwachen, d.h. auch mit anderen Untersuchungen.
Diese würde ich auch Ihnen nochmal gründlich empfehlen (Urologe), um dem Problem auf den Grund zu gehen. Einige Autoren empfehlen zusätzlich ein Training des Beckenbodens.
Theoretisch könnte ich mir vorstellen, dass bei einer zu großen Prostata (Harnstau) die Schließmuskeln der Harnröhre etwas aus der Übung kommen bzw. die Blasenmuskulatur überaktiv wird, was dann unter Finasterid und einer Prostataschrumpfung ungünstig wäre (Nachtröpfeln). Aber ob das bei Ihnen relevant ist, kann nur Ihr Urologe beantworten.
MFG,
Dr. Finner

BC Support-Forum
v2.1 © 2022

Die Inhalte von Haarerkrankungen.de können und sollen keinen Arztbesuch ersetzen und stellen keine Anleitung zur Selbstmedikation oder Selbstdiagnose dar. Die Informationen dieser Webseiten inklusive der Expertenräte sollen zur Erlangung zusätzlicher Informationen zu einer bereits gestellten Diagnose oder zur Vorbereitung eines Arztbesuches dienen. Empfehlungen hinsichtlich Diagnoseverfahren, Therapieformen, Medikamenten oder anderer Produkte werden nicht gegeben.
Bitte lesen Sie hierzu die Nutzungsbedingungen mit Haftungsausschluss. und beachten Sie unsere Datenschutzerklärung
© 2023 medical project design GmbH - Impressum