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Expertenrat zum anlagebedingten Haarausfall des Mannes

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Thema: Propecia, Minoxidil & Ritalin
2005-08-26
Autor:
blueeyes0710
Hi,
ich nehme seit Mitte Januar 2005 Propecia, habe in den ersten 3 Wochen des Augusts noch Kirklands Minoxidil dazugenommen. Des weiteren nehme ich Täglich zw. 5 und 20 mg Methylphenidat (Ritalin). Mein Haarausfall lag pro Tag bei etwa 200 Haaren, wurde dann im Juli etwas verbessert (ca. 150 Haare). Nach fast 4 wöchiger Minoxidil & Propecia Kombination, war mein Ausfall bei über 500Haaren pro Tag angelangt! In der Packungsbeilage stand, dass in den ersten 2 Wochen Minoxil alle "toten" Haare ausfallen lässt. Dies sollte aber maximal 2 Wochen dauern! Habe es jetzt abgesetzt. Mein Haarausfall hat sich jetzt wieder auf ca. 200/Tag reduziert, liegt damit aber immernoch im Bereich des "Zu Hohen Haarausfalls"!

Nun meine Frage: Kann es sein dass Propecia bei mir wegen Ritalin nicht wirkt? Hebt Minoxidil die Wirkung von Propecia auf?
Wie lange soll ich Propecia noch nehmen, und wie erkenne ich dass es auch wirklich wirkt?

Vielen Dank
Dr. Jens Meyer

Experte
Beiträge:135
2005-08-31
Sehr geehrter Fragesteller,



zu Ihren Fragen:

1. die Wírkung von Propecia wird durch Ritalin oder Minoxidil nicht aufgehoben.

2. Die Propecia-Tablette (Finasterid 1 mg) ist in der Lage, bei über 80% der Anwender den androgenetischen Haarausfall dauerhaft zu stoppen. Erfolgreich ist die Therapie also dann schon, wenn der Haarausfall nicht fortschreitet. Meistens erwarten die Anwender jedoch auch eine sichtbare Verdichtung. Diese wird bei etwa 50% nach spätestens 1 Jahr sichtbar, bei weiteren 16% nach 2 Jahren. Man sollte also Propecia mindestens 1 Jahr anwenden, bevor man ein Urteil über die Wirksamkeit fällt.

3. Der Haarverlust nach Beginn der Anwendung von Minoxidil kann durch das sogenannte Shedding bedingt sein. Unter äußerlicher Therapie mit Regaine Lösung kann gelegentlich nach etwa 5wöchiger Behandlung zunächst verstärkter Haarausfall auftreten. Die Ursache hierfür ist noch nicht abschließend geklärt. Vermutet wird ein Ausschieben locker sitzender Haare im Telogenstadium (Ausfallsstadium) durch die im selben Haarfollikel verstärkt nachwachsenden Anagenhaare (Wachstumshaare). Der Zeitraum bis zum Auftreten der ""Shedding-Phase"" genauso wie dessen Dauer und Ausprägung sind natürlich von Patient zu Patient unterschiedlich. Der Beginn der ""Shedding-Phase"" liegt in der Regel zwischen der 2. und 6. Behandlungswoche, sie dauert im allgemeinen wenige Wochen (2 bis 4). Die meisten Patienten berichten lediglich über einen verstärkt bemerkten Haarausfall, ohne dass sich das Haarkleid weiter lichtet. Insgesamt wird das ""Shedding"" als Zeichen guten Ansprechens auf die Therapie interpretiert.



Ihr Dr. J. Meyer

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