Haarerkrankungen.de

sie sind hier: startseite / expertenrat

Expertenrat zum anlagebedingten Haarausfall des Mannes

Zurück zum Forum
Thema: Propecia
2005-04-29
Autor:
Scarimarc
Hallo,
ich habe viele Internetforen nach dem Thema Genetisch bedingter Haarausfall durchsucht und bin uinter anderem auf solche Aussagen gestossen: "Die Nebenwirkungen von Finasterid kann man kurzerhand als "Verweiblichung" umschreiben (Hemmung der Testosteronwirkung): 3-5% zeigen Verminderung der Lust, Erektionsstörungen und weniger Samenbildung (Impotenz auf allen Ebenen); Die Brüste können wachsen (Gynäkomastie) und selten entsteht sogar ein Brustkrebs! Die Prostata verkleinert sich und die hormonabhängige Körperbehaarung wird spärlicher."
Wie ernst kann man solche hier beschriebenen Nebenwirkungen nehmen?
Besonders die Stelle mit dem Brustkrebs.
Für eine Expertenmeinung wäre ich sehr dankbar!
MFG
Dr. Jens Meyer

Experte
Beiträge:135
2005-05-02
Sehr geehrter Fragesteller,



Zu diesem Themenkreis wurde bereits vielfach gefragt, anbei 2 Kommentare von Prof. Wolff und Dr. Kunte. Zahlreiche weitere Stellungnahmen finden Sie in der entsprechenden Rubrik des Fragenarchivs.



"Propecia hemmt selektiv das Enzym 5a-Reduktase Typ II und somit die Umwandlung von Testosteron (Männliches Geschlechtshormon) zu DHT (Dihydrotestosteron). DHT ist neben der erblichen Veranlagung hauptverantwortlich für den androgenetischen Haarausfall. Durch die Hemmung des Enzyms wird der Spiegel von DHT im Serum (Blut) um etwa 70 % gesenkt. In zahlreichen Studien konnte auch ein minimaler Anstieg von Testosteron gemessen werden, die Werte blieben jedoch alle im Normbereich. Ebenso wurde in mehreren Studien an Propecia-nehmenden Männern Untersuchungen des Spermas vorgenommen. Die Zahl der Spermien, deren Beweglichkeit und Form hat sich unter Propecia-Einnahme nicht verändert.



Im Rahmen der Studien an über 1500 Männern (die eine Hälfte bekam Propecia, die andere Hälfte bekam Plazebo - eine unwirksame Substanz) wurde nach Beeinflussung der Libido (Verlangen nach Sexualität), nach Veränderung des Samenvolumens und nach Potenzproblemen gefragt. Unter 2 % aller Männer (also auch der Plazebo-Probanden) gaben eine Abnahme der Libido, des Samenvolumens (sas Samenvolumen hat hier nichts mit der Qualität der Spermien zu tun) und Potenzprobleme an. Der Unterschied zwischen den Männern die Plazebo und Propecia eingenommen haben, war statistisch nicht signifikant, also unbedeutend.



Treten jedoch unter Propecia Einnahme entsprechende Beschwerden auf, so lassen diese meist trotz fortgeführter Therapie nach. Sämtliche Nebenwirkungen sind nach Absetzen von Propecia vollständig reversibel." (Prof. Wolff)



"Ein erhöhtes Brustkrebs-Risiko besteht bei Propecia-Therapie (Finasterid 1 mg) Therapie nicht. Im Rahmen von Studien war das relative Risiko von Placebo-Patienten, an Brustkrebs zu erkranken, sogar größer als bei den Patienten, die Proscar (Finasterid 5 mg) erhielten. Insgesamt war die Brustkrebs-Häufigkeit bei den Männern in den Studien aber entsprechend der Häufigkeit für Brustkrebs bei Männern in der Gesamtbevölkerung, also nicht erhöht." (Dr. Kunte)



Ihr Dr. J. Meyer

BC Support-Forum
v2.1 © 2022

Die Inhalte von Haarerkrankungen.de können und sollen keinen Arztbesuch ersetzen und stellen keine Anleitung zur Selbstmedikation oder Selbstdiagnose dar. Die Informationen dieser Webseiten inklusive der Expertenräte sollen zur Erlangung zusätzlicher Informationen zu einer bereits gestellten Diagnose oder zur Vorbereitung eines Arztbesuches dienen. Empfehlungen hinsichtlich Diagnoseverfahren, Therapieformen, Medikamenten oder anderer Produkte werden nicht gegeben.
Bitte lesen Sie hierzu die Nutzungsbedingungen mit Haftungsausschluss. und beachten Sie unsere Datenschutzerklärung
© 2023 medical project design GmbH - Impressum