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Expertenrat zum anlagebedingten Haarausfall des Mannes

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Thema: Prävention gegen Haarausfall
2008-02-15
Autor:
Tim
Sehr geehrte Damen und Herren,

ich bin noch jung und habe noch volles Haar und bin mit dem jetztigen Zustand sehr zufrieden. Dennoch bemerke ich eindeutig wie mein Haar in den letzten Jahren deutlich dünner wurde. Daher fing ich vor 3 Wochen mit einer Regaine Therapie an und ich scheine auch keinerlei Probleme mit diesem Mittel zu haben. Ist Regaine langfristig dazu geeignet den Haarausfall zu stoppen? Mein Ziel ist es nicht den Haarausfall 2 oder 3 Jahre zu stoppen, sondern langfristig dagegen vorzugehen. Ich habe nämlich oft in diversen Foren gelesen, dass Regaine nach ca. 4 Jahren seine Wirkung verliert. Wäre es also ein guter Plan zunächst 3 bis 4 Jahre Regaine zu nehmen und dann die nächsten Jahre zusätzlich mit Finasterid anzufangen um die anfangs hohen Grenznutzen auszunutzen? Wäre es mit Regaine überhaupt möglich die nächsten 10 Jahre meinen Haarstatus zu halten?Kann man dann nach diesen 10 Jahren damit rechnen, dass neue, wirksame Therapieformen erscheinen?

Vielen Dank für Ihre Mühe und ein großes Komplement an Ihre tolle Seite. Weiter so!!!

LG TIM


Prof. Dr. Hans Wolff

Experte
Beiträge:187
2008-02-18
Sehr geehrter Tim,

Mittlerweile sind die Finasterid 1 mg Tablette (Propecia) und die 5% Minoxidillösung (Regaine) so lange auf dem deutschen Markt, dass immer mehr Fragen zu deren Langzeit-Wirksamkeit gestellt werden.

Unter Wirksamkeit sollte man 3 Wirksamkeitsgrade einer Medikation unterscheiden:

1) Verzögerung der fortschreitenden Haarlichtung

2) Zuverlässiger Stopp der fortschreitenden Haar-Lichtung

3) Sichtbare Verdichtung der Haare

Sehr präzise Daten gibt es hierzu durch die 5-Jahres-Studie bei Propecia. Dabei hatten nach 5 Jahren 80-90% der Anwender einen anhaltenden Stopp des Haarausfalls (Wirksamkeitsgrad mindestens II) und 50% hatten auch noch nach 5 Jahren sichtbar mehr Haare als vor Beginn der Tabletten-Einnahme (Wirksamkeitsgrad III).

Eine vergleichbare Studie mit Regaine-Lösung gibt es nicht. Ein lang anhaltender Effekt ist aber in Einzelfällen durchaus möglich, wie eine Publikation von Olsen et al. berichtet (Five-year follow-up of men with androgenetic alopecia treated with topical minoxidil, J Am Acad Dermatol 1990, 22:643-646).


Längerfristige Aussagen anhand von Studien sind leider nicht möglich. Aus unserer Erfahrung ist aber eine Stabilisierung des Haarkleides über einen Zeitraum auch von 10 Jahren mit beiden Mitteln bei einer hohen Zahl von Patienten möglich.

Derzeit sind in den nächsten 1-2 Jahren keine wesentlich wirksameren Medikamente zur Behandlung der androgenetischen Alopezie des Mannes zu erwarten. Was dann kommt, erst recht in 10 Jahren, steht in den Sternen.

Mit freundlichen Grüßen

Prof. Wolff und Dr. Kunte

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