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Expertenrat zum anlagebedingten Haarausfall des Mannes

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Thema: PFS = Internethypochondrie?
2013-05-08
Autor:
Ogadwolverine
Hallo Experten,

auf verschiedenen Internetseiten schwirren Gerüchte über das sogenannte Post-Finasterid-Syndrom umher. Nach Aussagen der hier schreibenden Experten gibt es das Syndrom nicht. Meine Frage in diesem Bezug ist, ob Sie das PFS als hypochondrische Störung durch Internetrecherche ansehen? Oder halten Sie es einfach für einen Hoax, ein Internetgerücht, welches sich wahrheitswidrig verbreitet?

Wäre im ersten Fall eine Behandlung anzuraten? Oder denken Sie das die Problematik nach Einstellung der Recherchen verschwinden würde?

Mit besten Grüßen


Dr. Uwe Schwichtenberg

Experte
Beiträge:729
2013-05-10
Sehr geehrter Fragesteller

Gerade eben habe ich eine ähnliche Anfrage wie folgt beantwortet:

Finasterid ist eine hormonell wirksame Substanz und die relevanten unerwünschten Wirkungen resultieren aus dieser Tatsache. Es kommt in wenigen Prozent der Fälle zu einem Nachlassen des Verlangens nach sexueller Betätigung. Unter Studienbedingungen war dies vor allem um die 6. Woche der Anwendung. Dieser Effekt hat nachgelassen, unabhängig davon, ob die Studienteilnehmer die Medikation fortgesetzt oder abgebrochen haben. In Chatrooms und auf einschlägigen v.a. amerikanischen Internetseiten warnen Anwender, dieser Effekt sei bei Ihnen auf Dauer gewesen. Unter kontrollierten Bedingungen konnte das bisher nicht nachgewiesen werden. Die Unsicherheit, wie zuverlässig solche hoch subjektiven Meldungen sind, bleibt.

Wir können den Wahrheitsgehalt solcher Meldungen nicht überprüfen. Wir raten allen Betroffenen eine sogenannte UAW-Meldung erstellen zu lassen. http://www.akdae.de/Arzneimittelsicherheit/UAW-Meldung/UAW-Meldung-online.html
Das ist der in Deutschland vorgesehene Weg, um die Arzneimittelsicherheit im Nachzulassungsbereich zu gewährleisten.
Wichtig ist uns, dass sich niemand ohne Untersuchung auf eine bequeme Diagnose zurückzieht, auch wenn nun jemand dafür eine Abkürzung mit drei Buchstaben erfunden hat. Es bleibt dabei, das bisher kein Nachweis erbracht werden konnte, dass Finasterid dauerhafte Störungen der Libido bewirken kann, für Diabetes und viele andere Krankheitsbilder ist dies jedoch eindeutig bewiesen. Also, bei potentiellen unerwünschten Wirkungen einer Medikation, die für die Gesundheit nicht zwingend erforderlich ist, Absetzen, UAW-Meldung und nach anderen wahrscheinlicheren Ursachen fahnden!

Ihr Dr. Uwe Schwichtenberg

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